Medien gleichgeschaltet

Der Artikel „Warum Querdenker meinen, recht gehabt zu haben“ von Sebastian Fischer erscheint in 200 Zeitungen gleichzeitig

Braucht es noch weitere Hinweise darauf, dass die Leitmedien in Deutschland gleichgeschaltet sind?

Das sind Zustände wie in China oder damals in der DDR.

Die Initiative für Demokratie und Aufklärung hat auf Telegram aufgedeckt, wie der dpa-Artikel „Warum Querdenker meinen, recht gehabt zu haben“ von Sebastian Fischer hundertfach gleichzeitig veröffentlicht wurde. In der Regel mit dem immer gleichen Foto ohne besonderen Bezug zum Artikel selbst.

Der Artikel gibt sich als „Faktencheck“ umgarnt von einigen Expertenworten. Im „Faktencheck“ werden drei Aussagen unbegründet herausgegriffen und dort nach Fehlern gesucht. Dabei wird die zu prüfende Aussage so formliert, dass man Fehler findet. Beispiel aus dem Artikel: Überall hätte es damals „überall“ geheißen, die „Impfung“ sei „nebenwirkungsfrei“ und die Querdenker meinen, es von Anfang an besser gewusst zu haben. Indem man in die zu prüfende Aussage „überall“ und „nebenwirkungsfei“ schreibt, kann man nachher sagen, das ist falsch. Denn natürlich gab es auch vorsichtigere Formulierungen. Mit solcher Retorik wird verschleiert, worum es eigentlich geht, dass die Nebewirkungen tatsächlich viel gravierender sind als es in den Medien dargestellt wurde.

Die Ausführungen der Psychologin Lea Frühwirth – sie dient Hr. Fischer als Expertin für Radikalisierungstendenzen und Verschwörungserzählungen in Netz – sollen die Querdenker kritisieren. Ihre Argumente könnte man aber genauso gegen die Mehrheitsmeinung richten, gegen welche sich die Querdenker wenden.

Das alles ist leider die übliche Masche ein Meinungsstück als braking news zu verkaufen, die dann über den dpa-Ticker laufen. Dabei enthält der Artikel überhaupt nichts aktuelles zum Tagesgeschehen. Es geht im Gegenteil um die Aufarbeitung der Corona-Krise – das originäre Arbeitsfeld redaktioneller Arbeit jeder einzelnen Zeitung.

Wie auch immer sich die Mechanismen gestalten, die zu dieser Monokultur in Deutschlands Blätterwald führen, es ist eine unglaubliche Gleichschaltung der Medien.

ARCHIV – Schilder bei einer Protestkundgebung der Initiative «Querdenken 711» in Stuttgart. Foto: Sebastian Gollnow/dpa