Adam, verdammt!

Ich habe mir den Film Adam jetzt auf DVD angesehen. Ich muss leider sagen, der Film ist noch schlechter als der Trailer. Ich habe den Eindruck, da wollte man einen Film nach dem Schema eines Mainstreem-Hollywood-Streifens aus einem viel zu feinsinnigen Thema machen und dann kam dabei so ein schlechter Murks heraus. Schematisch werden Stereotypen abgearbeitet und darüber ein einfallsloser Plot gestülpt. Ziemlich peinlich. Ich konnte leider nicht mal darüber lachen.

Fragwürdig fand ich das Ende des Films. Das Happy End ist dort sozusagen, dass Adam ’normal‘ wird. Er schafft es alleine umzuziehen, vor vielen Leuten sprechen, auf Parties zu gehen und mit einer Kollegin in Beziehung zu treten, indem er ihr ihr Paket abnimmt. Da werden die Stärken der Asperger-Persönlichkeit niveliert (insbesondere die Treue). Außerdem bleibt die Frau allein zurück, dazu noch in diesem fragwürdigen System einer verlogenen Gesellschaft ihres Vaters (sehr typisch amerikanisch von seiner verdorbenen Seite).
‚Temple Grandin‘ ist auch überzeichnet. Aber wunderbar humorvoll. Ich glaube, da begreift man mehr. Diesen Film kann ich herzlich empfehlen.

Du und die Welt

Viele Leute fragen sich, was sie sich vom Leben und der Welt in der sie leben noch erwarten. Weniger fragen anders herum.

Was erwartest du von der Welt im Leben?

…und…

Was erwartet die Welt von mir im Leben?

Diese zwei Fragen sollten wir im Leben austarieren. Und bei einer Partnerschaft kommt genau diese Polarität immer wieder zur Geltung. Besonders wenn man den heheren Begriff ‚Welt‘ einfach mal durch ‚Um-welt‘ ersätzt. Da gehört natürlich ganz zentral auch der Partner dazu.

Anja Melissa

Diese Videos auf You-Tube fand ich sehr fasziniert: Frauen die so denken wie ich!

Kannst du dich darin irgendwie wiederfinden? Wenn du das nachvollziehen kannst, dann solltest du dich bei mir melden!

Besonders das Mädchen im zweiten Video (Anja Melissa) hat mich sehr beeindruckt, so dass ich gleich noch mehrere Videos von ihr angeschaut habe. Und immer wieder trifft das was sie sagt genau das, was ich auch so erlebe. Natürlich nicht alles. Aber immer wieder trifft sie frappierend punktgenau den Nagel auf den Kopf. Amazing! Ich habe (noch) nicht alle ihre Videos angesehen. Trotzdem empfehle ich sie alle! So cute! Auch zum Beispiel dieses über die Stimme. Diese Proble habe ich ganz klar auch. Meine Schüler geben mir ganz klar solches Feedback (übrigens sagen sie auch, ich würde sie anstarren, das findet ihr auch in den Videos). Sie spricht nicht nur darüber, man kann es auch ganz klar beobachten, wie sie ihre Stimme moduliert und auch stockt, wenn sie ihre Gedanken und ihre Sprache zusammen bringt. Für mich ist das ganz leicht zu erkennen, weil es mir selbst eben auch so geht:

PS: Außerdem hat sie diese dünne Haut. Man sieht es deutlich, an den Handrücken. Stellenweise ist die Haut fahl, stellenweise pink-rosa. Das gilt allgemein nicht als besonders schön. Ich empfinde diese Dünnhäutigkeit als angenehm. Ich erwähne das hier, weil ich es das Thema schonmal in meinem Blog angesprochen hatte (Traumfrau und in blond und zierlich nochmal kommentiert) und hier ist nun ein Beispiel zum anschauen.

PPS: Anja ermutigt mich mit Asperger-Kindern zu arbeiten. Ich denke das könnte mir wirklich liegen.

P³S: Diese Androgyn-Theorie, wie sie es sieht, trifft auf mich sehr zu:

Ich denke, auch ich bin nicht so typisch ‚Mann‘. Und ich habe es schon viel früher hier geschrieben in Zurückhaltende Weiblichkeit
…und dann sagt sie, sie trage lockere T-Shirts, weil sie bequem seien. Ich denke, das ist auch eine eher männliche Eigenschaft. Man sieht es ja überall heutzutage. Hauteng tragen Frauen (vor allem an den Beinen) und lockere Kleidung die Männer. Wunderbar ist die weite Latzhose, die sie dazu trägt. Absolut anti-feminin. Dazu passt auch, dass sie sich in einer Beziehung Freiraum wünscht – ganz physisch-räumlich: In ihrem Video ‚Relationships‘ so etwa ab der 2. Minute.
…und wie Anja um die Aussprache von ‚androgen‘ ringt, genau so könnte es auch mir gehen.

Extremes Beispiel

Hier habe ich auf YouTube ein extremes Beispiel für eine Partnerschaft zwischen einer jungen Frau und einem älteren Mann gefunden:

In dem Mann kann ich mich zwar nicht wiederfinden, schon weil ich keine Tochter habe, die fast so alt ist, wie seine Frau, aber auch sonst. Ich bin schon sehr, sehr anders!

Die Frau könnte mir jedoch lieben. Rote Haare sind mir übrigens auch sympathisch, aber jetzt meine ich nicht äußeres. Das ist Sympathie, Verständnis, Gefallen.

Wechseljahre

Ich habe hier auf diesem Blog ja schon einmal über das Thema ‚junge Frau und alter Mann‘ geschrieben: Alte Väter kriegen kluge Kinder

Zu diesem Aspekt ist mir noch etwas klar geworden. Wenn wir in die Wechseljahre kommen, verlieren wir hormonell unsere Geschlechtlichkeit weitgehend. Männer werden weiblicher und Frauen männlicher.

Männer sind bei diese hormonellen Umstellung etwa 20 Jahre als Frauen. Wenn nun ein älterer Mann und eine jüngere Frau zusammen leben, dann fallen diese Verändrungen eher zusammen. Und vielleicht ist das ganz günstig. Die Rollen werden eher synchron neu gefunden. Und vielleicht ist das auch ein Grund dass sich Männer und Frauen tendenziell eher in dieser Konstellation zusammen finden. Vielleicht sind solche Beziehung sogar besonders stabil. Es scheint halt sehr, sehr antiquiert. Wer darüber genaueres weiß, möge es mir sagen.

Bei mir melden sich Frauen, die sind nicht viel jünger als ich. Ich fühle mich denen sehr verbunden, die – eben wie ich – ’spät dran sind‘. Ich kann mit dem, was ich lese gut mitfühlen, es ist oft eine gewisse Gelassenheit. Und tatsächlich zögere ich dann doch immer wieder. Ich glaube es sind die zerbrochenen jahrelangen Beziehungen die ich dann herauslese. Da kann ich an keine eigene Erfahrung anknüpfen. Ich war nie länger in einer Beziehung und kann mir nicht vorstellen, eine Beziehung wieder aufzulösen. Ich habe dieses ’sich Auseinanderleben‘ nicht erlebt und kann dazu nicht viel sagen. Ein bisschen fürchte ich mich wohl auch vor Vorurteilen, die sich da schon gebildet haben könnten. Wie sollte ich damit umgehen können?

Kann man sich nach jahrelanger Enttäuschung nochmal wirklich auf einen anderen Menschen vorbehaltslos einlassen? Jedenfalls will und kann ich kein Ersatz sein, für einen andern, der ausfiel.

Ich habe schon zwei mal erlebt wie ihre alte Beziehung wieder zurück kam. Das war natürlich schmerzhaft für mich. Aber im letzten Fall, als der Vater ihres Kindes wieder zurück kam. Da hat es mich auch gefreut, für die Familie, dass sie wieder zusammen gefunden hat. Und trotzdem meine ich, sie ist nicht wirklich glücklich damit geworden. Das ist der Wermutstropfen.

Das gibt es eben auch, Frauen die bringen Kinder mit. Das ist schön, denn dann eist das, was ich mir wünsche schon zusammen: Frau und Kinder. Dann fällt auch die Frage weg, ob es noch klappen könnte, mit Kindern. Doch gerade da ist oft die Beziehung zum früheren Partner, zum Vater des Kindes, besonders stark und dauerhaft und auch nicht so einfach aufzulösen. Dann bin ich ganz besonders zerrissen. Denn ich würde gerne helfen, dass sich die Beiden – und das Kind! – wieder zusammen finden. Andererseits habe ich ja mit solchen Situationen gar keine Erfahrung. Da fühle ich mich überfordert.

Erwachsen genug, um dich ernsthaft auf eine gemeinsame Zukunft einlassen zu wollen.

Jugendlich genug, um das noch ohne Reserviertheit und mit ganzer Seele zu tun.

Das wünsche ich mir.

Dann spielen Jahrgang und die Kinder-Frage keine solche Rolle mehr.

Jetzt habe ich viel geschrieben. Viele Gedanken. Und doch muss ich zugeben. Junge Frauen, in der Blüte ihrer Weiblichkeit, die finde auch ich schon beim hinschauen attraktiv. Das ist die körperliche Dimmension – siehe meinem letzten Beitrag. Da muss dann nur noch der seelische und geistige Aspekt dazukommen… 😉

Papa, Telefon!

Da habe ich einen älteren Kollegen angerufen und da meldet sich ein kleines Kind. Nachdem ich gesagt hatte, wer ich bin und was ich will, sucht es den Papa und ich höre durchs Telefon mit. Das der Papa verlangt wird, das kann es der Mama schon weitergeben. Wer am Telefon ist? „Das habe ich vergessen.“

Dieser Anruf hat mich so berührt. Ganz überraschend mitzubekommen, das der ältere Kollege (sicher über 50) ein kleines Kind hat, das hat mich so ermutigt. Ich bin nicht zu alt.

Wenn ich Familien mit Kindern erlebe, das rührt mich an. Dann wünsche ich mir Teil so einer Gemeinschaft zu sein, nach dieser Vertrautheit und Nähe.

Eine Frau schrieb mir, einen Wunsch nach einem eigenen Kind entwickle sie erst in einer festen Beziehung. Ich kann das nicht so trennen. Ich sehne mich nach Vertrautheit und Nähe, dieses füreinander da sein, wie ich es eben in Familien wahrnehme.

Dieses Gefühl der Nähe wünsche mir auch zu einer Frau. Diese Beziehung von Mensch zu Mensch hat verschiedene Dimensionen. Da ist die intelektuelle Dimension. Die kann man ganz gut testen, wenn man sich schreibt. Dann ist da eine gefühlsmäßige Dimension. Ich denke die kann man nur persönlich erleben. Und dann gibt es noch eine körperliche Dimension.

Als ich letzte Woche eine  Frau traf, war sie irritiert. Sie fragte mich, ob ich das echt sei, oder ob ich eine Rolle spielte. Ich merkte, wie wir uns fremd blieben. Wir konnten uns gut unterhalten, das war diese intelektuelle Dimension. Aber gefühlsmäßig kamen wir nicht zusammen. Je mehr ich sie ansah, desto irritierter war sie. Mir hat sie gefallen mit ihrer alternativen Art und ich dachte wie nahe wir uns in unserem Denken waren. Ich sah in ihr eine Offenheit für mich mit meinen Eigenarten, sobald wir uns begegnet waren fragte ich mich, ob sie sich wohl auf mich einlassen, mit mir leben wolle. Das kann man nicht inteketuell entscheiden und an diesem Knackpunkt lag ich interessanterweise intuitiv auf dem wunden Punkt, denn: Frapierend deutlich wurde mir der Gegensatz, dass keine Gefühl entstand. Da habe ich einen blinden Fleck. Ich denke, da muss du mit mir viel Geduld haben. Aber gerade diesen Schritt ins Gefühlsmäßige, das suche ich.

Wenn ich alleine bin, zuhause, dann erlebe ich alle drei Dimmensionen der Einsamkeit. Die körperlich läßt sich scheinbar am leichtesten überwinden, indem ich mich selbst berühre. Aber das ist natürlich nur eine Fata Morgana.

Wenn ich in eine Beziehung zu einer Frau getreten bin, dann ist der körperliche Aspekt eigentlich immer sehr schnell zurückgetreten hinter den seelischen. Ich glaube da haben wir uns synchronisiert. Ich hatte dann kein sexuelles Verlangen, solange sie nichts von mir wollte. Ich denke, das ist natürlich. Aber so weit, dass sie es von mir wollte, ist es ganz selten gekommen. Aber wenn es passiert, dass eine Frau mir das Gefühl gibt, ein Kind von mir zu wollen (und das ist ja die eigentliche Motivation der Sexualität), dann ist das das erotischste Eregendste und Schönste, was ich kenne. Und so kann ich den Wunsch nach Partnerschaft und Kindern gar nicht trennen.

Wenn man sich sieht und noch nicht kennt, dann wirkt die äußerliche, körperliche Atraktivität. Was anderes ist noch gar nicht da. Aber ich glaube, ich kann und will nur den Weg vom Gefühl zum Körperlichen gehen, nicht anders herum. Deshalb sind mir auch Frauen, die mit ihren weiblichen Reizen offensiv spielen unangenehm.

Asperger

Nun habe ich endlich etwas darüber gefunden, wo ich gefühlsmäßig mit gehen kann. Dieses Youtube-Video fand ich sehr eindrücklich. Dort erzählt der junge Mann, wie er als kleines Kind geschnitten wurde. Er nennt es Bullying. Das ist es was auch ich erlebt habe. Die Erklärungsansätze in dem Video sind mechanistisch, naja. Man erlebt einfach als Kind, dass man andere Kinder beobachtet, aber in einer anderen Gedankenwelt lebt.

Die ruhige Art, wie der junge Mann spricht und fühlt, da kann ich mich wiederfinden. Das ist das erste Mal, dass ich ein Gefühl dafür bekomme, was mit Asperger-Syndrom gemeint ist. Auch er sagt, er könne nicht einschätzen, welcher Witz ankomme. Ich habe ja sogar im Vermessungspraktikum eine Schülerin zum Heulen gebracht mit meinem Scherz über Rudolf Steiners Aussage zur Rolle der Mädchen im Vermessungspraktikum,. (Sie machte es genau so wie es heute so unendlich antiquirt wirkt: Die Jungen sollten vermessen und die Mädchen ihnen dabei zusehen. Darüber zu scherzen bekam sie absolut in den falschen Hals.)

Dann habe ich noch dieses Video gefunden:

Auch das fand ich spontan sehr schön und treffend. Seither hatte ich nur im Internet solche Tests gemacht und die Ergebnisse waren mehr oder weniger eindeutig. Aber hier wird ein Phänomen beschrieben, in dem ich mich selbst auch wieder finde. Hier wird es nicht als Defekt beschrieben sondern als eine Eigenschaft, die mich ausmacht.

So fängt auch dieser Film an: „I am different from other people.“

Dieses „ich bin anders“ trifft meinen Bewußtseinszustand gerade im Kern. Leute sagen es auch immer wieder zu mir: „Du bist anders.“ Das ist nicht wertend. Früher habe ich mich immer gefragt, was meinen die Leute, wenn sie das zu mir sagen. Heute bin ich mir etwas klarer darüber.