Traumfrau

Ich mag sie, zierliche Frauen, Sommersprossen, blondes Haar, lachende Augen, dünne Haut, die nahezu transparent wirkt. Das gibt mir ein Gefühl von Leichtigkeit und Offenheit. So als könne ich tiefer in die Seele blicken und diese Menschen auch leichter anrühren. Dünne Haut steht auch für Sensibilität. Das ist im Grunde etwas positives.

Ich bin ja selbst sehr vorsichtig, tastend, zurückhaltend, wenn es um persönliche Beziehungen geht. Ich träume.

Ich träume viel. Diese Träumerei bleibt fruchtlos. Doch vielleicht willst du mich aus diesen Träumen ins echte Leben führen.

Erschaffung Adams Ausschnitt

Der spannendste Moment ist der, vor der Berührung. Da steht der Willensimpuls. Aber danach geht es erst richtig los.

Dieser erste Schritt, der fällt mir schwer. Und letztlich suche ich jemanden, der mein Zögern und Tasten aushält und vielleicht sogar entgegen tastet.

Zögern heißt nicht, dass ich kein Ziel hätte. Mein Wunsch nach Beziehung und Gemeinschaft ist essentiell. Es ist die treibende Kraft. Das ist Leben. Und dieses Leben will ich auch weitergeben. Kinder sind Menschen uns in die Zukunft fortsetzen. Wenn du dich darin wiederfindest, könntest du meinen Traum zum Leben erwecken. Vielleicht zählen dann Äußerlichkeiten wie Haut und Haar gar nicht mehr so sehr. Mir ging es schon mehrmals so.

Fernost

Eine Woche zurück aus Fernost. Das hat mich so berührt, dort zu unterrichten. Ich konnte die Freude spüren, die die Schüler hatten. Hier in Deutschland war mir das seither selten gelungen. Und dann der Abschied. Die Schüler haben mir ihre Grüße auf kleine Kärtchen geschrieben und mich hochleben lassen.

Sowas passiert auch hier in Deutschland. Ich weiß das von Kollegen. Aber mir selbst ist es eben nur dort passiert. Ich hatte das Gefühl, den Schülern etwas geben zu können, das für sie echt etwas bedeutet. Das berührt und erfüllt mit Demut. Eine Gnade.

Die letzten Tage habe ich mich vor allem gefragt, ob ich dort im fernen Osten arbeiten werde. Es fühlt sich so schön an. Nur ein Gedanke steht stumm neben der Begeisterung: Bedeutet das weitere Jahre alleine sein? Das macht nachdenklich.

Vor drei Jahren bin ich aus dem Ausland zurückgekommen. Der tiefere Grund war, dass ich eine Beziehung gesucht habe. Familie – diesen Wunsch hege ich seit langen Jahren. Ich habe die fremde Welt im Entwicklungsdienst geliebt. Aber für eine tiefe Beziehung schien mir die Welt in der die Menschen dort leben zu fern von mir, und meine Welt zu fern von ihrem Leben.

Nun muss ich feststellen: Auch in der Heimat bin ich allein geblieben. Es liegt nicht am Aufenthaltsort. Ich glaube nicht, dass es in diesem Land niemanden gibt, der sein Leben mit mir teilen will. Darum will ich etwas anders machen. Ich will ihn suchen, diesen Menschen. Darum schreibe ich diesen Blog.

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Hier lassen mich die Schüler zum Abschied hochleben.