Was ist rassistisch?

Wer Menschen nach körperlichen Merkmalen beurteilt, dem wir schnell Rassismus vorgeworfen: eine menschenverachtende Ideologie! Dabei sind die körperlichen Merkmale das erste und objektivste, das man von einem anderen Menschen wahrnehmen kann, wenn man sich begegnet.

Schon das benennen körperlicher Eigenschaften kann hoch sensibel sein. Rot, Gelb, Schwarz und Weiß sind Farbbezeichnungen, die Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt aufgrund ihrer Hautfarbe zugeordnet wurden. Dass die Farbbezeichnungen die wirkliche Tönung der Haut nur sehr ungenau wiedergeben steht außer Frage. Aber auch Weißwein ist eindeutig gelb statt weiß. Und niemand stört sich daran, dass man ‚Weißwein‘ sagt.

Was ist problematisch daran, sich ein Bild von einem Menschen zu machen, anhand seiner objektivsten Merkmale?

Die Geschichte ist voller Beispiele wo Menschen aufgrund körperlicher Merkmale unterschiedlich behandelt wurden. Dabei kam es zu massiver Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit. Und es passiert auch heute noch. Um dem vorzubeugen wird der Blick auf die körperlichen Unterschiede zum Tabu.

Dabei ist das Wahrnehmen, das Benennen und selbst das Beurteilen (1) nicht von sich aus ungerecht oder unrecht, also schlecht und abzulehnen. Im Gegenteil, es ist das Fundament der Aufklärung und der Wissenschaft.

Aber im Umgang mit Menschen ist dieses Vorgehen tabu. Die äußerlichen, körperlichen Merkmale sind ja offensichtlich das Objektivste, das Wissenschaftlichste, das Aufgeklärteste, auf das man sich beziehen kann.

Die Nazis haben Köpfe vermessen, und Augenfarben verglichen. Und sie haben die Menschen in Unterarten (2) eingeteilt. Was war daran schlecht? Man könnte sagen, sie haben wissenschaftlich gearbeitet, naturwissenschaftlich. Und dabei haben sie den Blick verengt. Das passiert oft in der Wissenschaft. Sie haben mehr den ganzen Menschen gesehen, sondern nur noch seinen Körper. Und das ist unmenschlich.

Warum fällt es uns beim Menschen so schwer, auf das eine zu schauen und das Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren? Warum können wir nicht den Körper beurteilen und den Rest des Menschen im Blick behalten?

Das liegt an unserem materialistischen Weltbild. Im materialistischen Weltbild gibt es keinen Rest. Die Gene bestimmen den Körper. Ein Teil des Körpers ist das Gehirn. Dort entstehen Fähigkeiten. So ist es bei den Tieren. Und naturwissenschaftlich gesehen ist der Mensch ein Säugetier.

Da ist kein Platz für Menschlichkeit.
Da ist kein Platz für Persönlichkeit.
Da ist kein Platz für dich.

Wir müssten unsere eigenes Ich verleugnen. Das spüren die Menschen. Deshalb lehnen sie es ab, naturwissenschaftlich auf sich selbst, auf den Menschen zu schauen.

Wer nur an die Naturwissenschaft glaubt, der muss sich selbst als ein Stück Fleisch betrachten. Und ein Stück Fleisch kann man bewerten, gut oder schlecht, höherwertig oder minderwertig. Man kann es leben lassen oder töten. Es gibt keinen Grund, einem Stück Fleisch Würde und Rechte zu geben oder es zu achten. Schon gar nicht das minderwertige.

Das wollen wir nicht. Das ist menschenverachtend. Das führt in die Barbarei. Und so verbietet sich der naturwissenschaftliche Blick auf den Menschen, weil wir unser materialistisch-naturwissenschaftliches Weltbild nichts anderes kennt als diesen Blick auf das Stück Fleisch. In diesem Weltbild gibt es nur ein Stück Fleisch.

Um nicht in ungezügelte Roheit, in Barbarei zu verfallen sagen wir:
Alle Menschen sind gleich.
Wenn wir alle gleich sind, darf sich keiner über einen anderen stellen. Und wir entkommen der unmenschlichen Barbarei.

Woher stammt die Idee, dass alle Menschen gleich seien? Offensichtlich sind wir alle unterschiedlich. Die Idee entstammt einem Gerechtigkeitsgedanken:
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 1)
Das bedeutet, alle Menschen haben die gleichen Rechte und Pflichten, sind also gleichberechtigt.

Wie wird aus ‚gleichberechtigt‚ ‚gleich‚? Es wäre absurd, unterschiedlichen Stücken Fleisch gleiche Rechte einzuräumen. Deshalb müssen die Fleischstücke gleich sein.

Weil nun die Menschen offensichtlich unterschiedlich aussehen, sagt man, diese äußerlichen, körperlichen Eigenschaften sind unwichtig. Wichtig sind die ‚geistigen‘  Eigenschaften und Fähigkeiten eines Menschen. Diese ‚geistigen‘ Fähigkeiten der Menschen sind zwar auch offensichtlich unterschiedlich, aber da kann man behaupten, diese ‚geistigen‘ Fähigkeiten wären gleich wenn sie nicht durch äußere Einflüsse der Erziehung, Gesellschaft usw. unterschiedlich entwickelt würden. Hinter den unterschiedlichen Körpern und unterschiedlich entwickelten Fähigkeiten stehe das gleiche ‚geistige‘ Potential. Das sei bei jedem Menschen gleich. Und darauf komme es an.

Aus unterschiedlichen Genen entstehen unterschiedliche Körper mit unterschiedlichen (?) Gehirnen und darin erwacht ein gleicher menschlicher Geist. Das ist überraschend. Meistens ist es ja so, dass aus Unterschiedlichem Unterschiedliches entsteht. Könnten wir das genauer anschauen? Leider wird die ‚geistige‘ Gleichheit nicht sichtbar, weil sie stängig durch Einflüsse von außen überdeckt wird.

Aus Unterschiedlichem entsteht Gleiches aber dieses Gleiche erscheint uns im Lichte der unterschiedlichen äußeren Einflüsse wieder unterschiedlich. Diese These ist schahrwer zu wiederlegen. Und das macht sie wissenschaftlich angreifbar. Denn jede wissenschaftliche These muss durch Experimente widerlegbar sein. In den USA wird mit Affirmative Action seit Jahrzehnten versucht die gesellschaftlichen und familiären Einflüsse auf Minderheiten zu kompensieren. Ohne Erfolg.

Das naturwissenschaftlich-materialistische Weltbild stellt sich hier selbst in Frage. Das ist so erschütternd, dass man besser nicht darüber spricht. Ein echtes Tabu.

Der Widerspruch lösst sich auf, wenn man neben dem Körper, Seele und Geist zulässt. Seele und Geist eigenen Ursprungs, nicht Konstrukt der Materie. Menschen deren Würde und Persönlichkeit auf einer geistigen Identität beruhen, der Eigenart inherent ist. Menschen die nicht bloß Ergebnis von Genetik und Prägung sind, sondern kraft ihrer originären Persönlichkeit Würde genießen. Solchen Menschen kann man Achtung und Rechte ohne intelektuelle Winkelzüge schenken.

So einem Menschenbild verbietet es auch nicht, auf die Unterschiede der Menschen zu schauen. Die Unterschiede bedrohen die Rechte dieser Menschen nicht. Im Gegenteil: Unterschiedliche Qualitäten bereichern ihn in seiner Individualität. Die Würde und die Rechte eines solchen Menschen beruhen nicht auf der Gleichheit mit allen anderen. Sondern auf seiner Einzigartigkeit.

Ein solches Menschenbild ermutigt auf die Unterschiede zu schauen. Trotz allen Tabus scheint es mir nach Jahren unter fremden Menschen in verschiedenen Ländern nicht nur theoretisch, sondern auch empirisch überaus naheliegend, dass Menschen in unterschiedlichen Körpern unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten entwickeln. Und das ist ein Urteil, keine Bewertung. Unterschiedlichkeit braucht nicht besser und schlechter sein. Die Einzigartigkeit der individuellen Persönlichkeit verbietet das.

 

 

(1) Beurteilen bedeutet hier ein Urteil fällen, nicht bewerten. Wenn ich einen Menschen sehe und aufgrund seiner Hautfarbe schließe „Du kommst aus Afrika.“, oder „Du kommst aus Asien.“, dann ist das ein Urteil. So ein Urteil kann zwar falsch sein (denn auch in Deutschland werden Menschen mit diesen Hautfarben geboren), aber es ist nicht von vornherein unrecht. Es ist einfach eine Feststellung. Erst im bewerten, vergibt man einen Wert, also höherwertig  oder minderwertig.

(2) Unterarten sind unterscheidbare Untergruppen einer Art. Die Nazis nannten die Unterarten der Art Mensch ‚Rassen‘. Der Begriff Rasse wird heute aber nur noch für vom Menschen gezüchtete Unterarten, also für Zuchtformen von Haustieren und Nutzpflanzen verwendet. So ist die Rasse Dackel eine Unterart der Art Hund.

Corona Update

Vorbemerkung: Mittlerweile bin ich von Taiwan zurück in Deutschland. Mein ursprünglicher Rückflug wurde gestrichen, weil die Airline in Taiwan nicht landen durfte. Ich musste einen anderen Flug nehmen (und bezahlen). Offensichtlich fallen Flüge nicht (nur) mangels Nachfrage aus, sondern wegen behördlicher Einschrschränkungen. Auch deshalb mach ich mir Gedanken darüber, was die Behörden jetzt so anstellen.

In Deutschland ist die Corona-Lage so entspannt, dass wir in der Presse nichts mehr von Krankenhauskapazitäten erfahren und Infektionszahlen sind nur noch eine Schlagzeile wert, wenn es um einen ‚Skandal‘ wie bei der Schlachterei Tönnies geht.

Wir haben die Ausbreitung von Corona erfolgreich eingedämmt. Vergangene Woche hatten wir in Deutschland – trotz Corona-Ausbruch bei Tönnies – täglich durchschnittlich 419 registrierte Infektionsfälle. Anfang April waren es mehr als 10 mal so viele gewesen! Damals habe ich abgeschätzt, dass wir vielleicht in zwei Jahren eine Herdenimmunität erreichen könnten. Nun werden in Deutschland etwa 4 mal mehr Kinder neu geboren als wir Infektionsfälle haben. Weil die Neugeborenen noch keine Immunität mitbringen, wachsen uns nun mehr nicht-immunisierte nach als sich gleichzeitig anstecken. So können wir gar nicht zur Herdenimmunität kommen.

Das heißt, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Veranstaltungsverbote bleiben ohne Aussicht auf Aufhebung bestehen. Wir sind scheinbar in die gleiche Sackgasse geraten wie Taiwan (siehe Corona-Exit: Wie?).

Wie konnte das passieren? Warum konnte die Ausbreitung von Corona in Deutschland nach fast 200.000 registrierten Infektionen so stark zurückgehen?

Unsere Vorstellung, wie wir uns anstecken, wie sich das Corona-Virus verbreitet, die mathematischen Modelle mit denen wir das berechnen, das kann nicht stimmen. Nicht jeder steckt sich mit gleicher mathematischer Warscheinlichkeit an einem Erreger an. Das wissen wir alle: Es gibt Menschen, die sind anfällig für eine Krankheit und andere nicht. Und hier wirkt sich dieser kleine Unterschied enorm aus. Denn es scheint nur ein kleiner Teil der Bevölkerung für Corona anfällig zu sein. Trifft nun der Corona-Virus neu in einer Bevölkerung ein, dann kann sich die Krankheit schnell unter all denen ausbreiten, die anfällig dafür sind. Selbst wenn das nur 1% ist, geht das erst mal exponentiell. Selbst die knapp 200.000 Infektionsfälle, die wir in Deutschland mittlerweile haben, sind ja ’nur‘ 0,23%. Aber dann kommt man eben schon an die Grenzen des Wachstums. Die Neuinfektionen gehen zurück, weil die meisten Menschen einfach nicht anfällig sind und die wenigen, die anfällig wären haben sich zu einem großen Teil schon angesteckt und immunisiert.

In Taiwan haben wir bis heute nur 449 Fälle und die Leute sind viel vorsichtiger, es wird ständig die Körpertemperatur gemessen das Masken tragen wird strenger kontrolliert und die Behörden stellen bei jedem Infektionsfall zwischen 100 und 200 Kontaktpersonen vorsorglich unter häusliche Quarantäne. Und trotzem ist das Corona-Virus dort noch nicht ganz verschwunden. Es schenit enorm schwer, die Ansteckung der wenigen zu verhindern, die wirklich anfällig dafür sind.

In Deutschland wollten die Behörden durch kontollierte Ansteckungsraten eine Herdenimunität erreichen. Aber jetzt stecken sich dafür viel zu wenige Menschen an. Aber die Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln bleiben erhalten. Es scheint mir, die Behörden befürchten wieder hohe Infektionsraten und gehen den bequemen Weg: Die aktuellen Maßnahmen hat jeder Einzelne zu tragen.

Und ich habe eine weitere Vermutung: Wie für die meisten Krankheiten ist man mal anfälliger und mal weniger anfällig. Das ändert sich mit der mentalen Verfassung. Das heißt, wer sich letzte Woche nicht angesteckt hat, kann sich morgen vielleicht schon anstecken, oder erst nächstes Jahr. Wie lange sollen wir da die Vorsichtsmassnahmen beibehalten? Ein Ende ist nicht in Sicht.

Und da kommt die Pharma-Industrie ins Spiel: Die könnten Impfstoffe und Medikamente verkaufen. Wenn sie sie hätten. Weil es sie sie nicht haben bezahlen wir sie für deren Entwicklung. Und wenn die Impfstoffe und Medikamente mal da sind, dann brauchen wir auch keine Herdenimmunität mehr durch kontrollierte Ansteckungsraten erreichen. Die Verantwortlichen könnten sagen: Wir haben das Land erfolgreich durch die Krise geführt. Dass Impfstoffe und Medikamente immer Nebenwirkungen haben, nicht nur finanzielle, das wird dann geflissentilch unter den Tisch fallen gelassen.

Völlig aus den Augen verlieren wir dann auch, was wir schon haben. Es gibt unzählige Ansätze, wie wir unsere Gesundheit stärken können. Einen findest du bei anamed, einem Verein, der mit Artemisia arbeitet.