Nachdem ich mit dem Online-Dating auf Best-Matchmaking hereingefallen war und meine Erfahrungen mit Best-Matchmaking aufgeschrieben hatte, habe ich auch auf Trustpilotmeine Bewertung abgegeben. Dann habe ich mir die anderen Bewertungen nocheinmal angesehen und dabei ist mir doch einiges aufgefallen.
Der Text von Detlef Steinberg – ein völlig deutscher Vor- und Nachname – liest sich etwas seltsam. Nach wiederholtem Lesen bin ich überzeugt, dass es eine Übersetzung aus dem Englischen ist. Drei Punkte sprechen dafür:
„einige Mädchen von anderen Seiten getroffen“ Im Deutschen spricht man davon eine Frau zu suchen, wenn man heiraten will. Im Englischen wird im Zusammenhang mit Dating auch der Begriff girl für die Frau verwendet. girl wurde dann mit dem Mädchen übersetzt. Was im Deutschen nicht gut passt.
„aber leider waren sie alle nicht ernst“ Das klingt auch sehr seltsam. Suchte Herr Steinberg eine ernste Frau? Die folgenden Worte machen es verständlich: „…und wollten keine seriose (sic!) Beziehungen“ Herr Steinberg meinte offensichtlich, die Frauen waren ihm nicht ernsthaft genug. Auf Englisch sagt man dazu serious. Und wenn man serious ins deutsche Übersetzt kommt erst dabei heraus. Ein Deutscher würde sich aber nie so ausdrücken. Und dann ist noch bezeichnend, dass auf dem Wort seriöse die Pünktchen auf dem ö fehlen. Das kann zwar auch einem Deutschen passieren, aber jemandem, der nur einen übersetzten Text abtippt, dessen Sprache er nicht kennt, dem passiert so ein Fehler besonders leicht bei Buchstaben, die er gar nicht kennt.
Schließlich die Grußformel: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Wohlstand“ Erfolg und Wohlstand – Das ist in Deutschland keine übliche Formel. Man wünscht viel Erfolg. Aber Wohlstand zu wünschen, das kommt aus einem anderen Kulturkreis.
Jeden einzelnen Punkt könnte man als Zufällige Eigenart von Detlef durchgehen lassen. Alles zusammen ist zu viel. Das muss eine Übersetzung sein. Warum sollte ein Detlef Steinberg aus Deutschland kein Deutsch sprechen und seine Bewertung trotzdem in Deutsch abgeben wollen? Das ist höchst dubios. Es sieht nache einer fingierten Bewertung aus.
Als nächstes folgt die Bewertung von Uwe Schubert – wieder ein völlig deutscher Vor- und Nachname – nur drei Tage vor Detlef Steinbergs Bewertung:
Erstaunlich, dass die beiden so schnell hintereinander ihre Bewertungen fast gleichzeitig abgegeben haben. Herr Schubert verwechselt das gramatikalische Geschlecht gleich im zweiten Satz der Überschrift, der sich auf die Agentur bezieht. Solche Fehler machen Menschen, die der deutschen Sprach nicht sehr mächtig sind. Der Text selbst erinnert mich an einen schlechten Werbetext und schließlich Grüße aus Österreich obwohl Herr Schubert aus Deutschland ist. Es könnten alles Zufälle sein. Ich kann das nicht glauben.
Update vom 17. Januar 2021: Die beiden deutschsprachigen Einträge auf Trustpilot finden sich genau in gleichem Wortlaut auf als Referenz auf best-matchmaking.com unter Referenzen. Allerdings heißt Detlef Steinberg jetzt Tobias:
Screenshot von Best-Matchmakings Referenzen-Seite
Außerdem finden sich die Bewertungen von Detlef und Uwe beide wortgleich auch auf dem Bewertungsportal sitejabber.com (englisch). Es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass zwei Männer aus verschiedenen Ländern beide ihre gleichlautenden Referenzen unabhängign voneinander innerhalb von 5 Tagen auf den gleichen beiden Bewertungsportalen lassen und diese auch noch beide gleichlautend an Best-Matchmaking schicken, wo beide dann auch noch veröffentlicht werden. Es sind die einzigen deutschsprachigen Bewertungen der Agentur Best-Matchmaking sowohl auf sitejabber als auch auf Trustpilot (abgesehen von meiner Bewertung) und dann auch noch die einzigen deutschsprachigen Referenzen auf der englischsprachigen Referenzen-Seite auf best-matchmaking.com. Es ist ähnlich wie bei den Copy-und-Paste-Nachrichten die man beim Online-Dating auf best-matchmaking.com bekommt.
Das waren die deutschsprachigen Einträge. Schauen wir uns die englischsprachigen Bewertungen an.
Der erste Eintrag ist nicht einmal einen Monat alt. Am 4. Dezember bin ich in die Ukraine geflogen. Hier ist der Bericht von Jack Snee:
Jack Snee schreibt von der Ukraine aus. Er ist noch dort und wird von der Agentur unterstützt. Ich war schon eine Woche in der Ukraine und hatte die Frau mehrmals getroffen. Erst später habe ich erfahren, dass wir noch nicht mal unsere Telefonnummern ausgetauscht hatten. Das war trickreich verhindert worden. So gesehen könnte bei Jack Snee das böse Erwachen später noch kommen. Bezeichnend ist übrigens auch, dass Kate Herrn Snee versichert hat für ihn die Frau zu finden. Auf der Website zum Matchmaking Program heißt es:
A professional agency will never guarantee a marriage;
A good matchmaker won’t promise you relationships;
Auf jeden Fall beschreibt Herr Snee seine Erfahrung mit dem Paket-Angebot Matchmaking Progam. Dabei schlägt die Agentur einem Partner vor. Diese Pakete werden individuell vereinbart. Der betrügerischen Kostenfalle beim Online-Dating, konnte er dabei gar nicht wie ich auf den Leim gehen.
Dann folgen zwei positive Bewertungen eines Abduls aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (Für ihn ist Best-Matchmaking sehr günstig.) und eines Anwalts aus Riga (bei dem wie bei Herr Snee ein Betrug mit gefaketen Kontaktdaten noch auffliegen könnte).
Der nächste Eintrag fällt mir wieder auf. Er stammt aus Deutschland ist aber in Englisch verfasst:
Polina Vanda (dem Namen Polina nach eine Frau) hatte als erste schon früher einmal eine Bewertung abgegeben. Eine Bewertung einer polnischen Firma. In gutem Deutsch beschreibt sie, wie sie mit ihrer Frau ihre Wohnung renoviert hat. Kein halbes Jahr später folgt die Bewertung von Best-Matchmaking auf Englisch. Nun hat sie (?) über Best-Matchmaking wieder eine Frau gefunden und „in Europa“ getroffen. „in Europa“ schreibt man nur, wenn man selbst von außerhalb Europas kommt. Darüber hinaus ist die Best-Matchmaking Bewertung mit ‚James Northon‘ unterschrieben. Offensichtlich kommen beide Bewertungen von unterschiedlichen Personen. Selbst wenn sich Herr Northon den Account von Frau Vanda geliehen haben sollte, was schon sehr verwunderlich wäre, warum schreibt er dann „mycountry“ ohne klar zu machen, dass das nicht Deutschland ist? Das ist dubios.
Die nächste Bewertung ist positiv und stammt von Pan Tadeusz aus Polen. Er schreibt, von coronabedingten Reisebeschränkungen und dass die Frau bald zu ihm reisen würde. Genauso wie bei Herr Snee könnte hier das dicke Ende noch kommen.
Nun folgt die interessanteste Bewertung. Alireza Sabery hat zwei Bewertungen geschrieben. Die erste vor zwei Jahren und dann eine zweite nachdem Best-Matchmaking nach über einem Jahr auf seine Bewertung entgegnet hatte. Hier zuerst seine ursprüngliche Bewertung:
Seine Erfahrungen decken sich weitgehend mit meinen:
„This agency does not have office.“ Man findet zwar Adressen von drei Büros auf der englischen Contacts us Seite, aber die ukrainische Telefonnummer auf der FAQ-Seite führt zu einem Privathaushalt der mit der Agentur nichts zu tun hat. Kate, die Chefin, hat mir auch den Kontakt zu ihrem angeblichen Büro in Zaporozhye nicht hergestellt, als ich in Zaporozhye zu Besuch war, obwohl ich nach der Telefonnummer gefragt habe.
„There is no professional consultation“ Als ich Kate vor meiner Reise in die Ukraine konsultierte wollte sie mir nur ihr Reisepaket verkaufen. Später wollte sie eine Provision dafür, die Frau zu treffen. Sie ging soweit zu behaupten, die Frau spreche kein Englisch und die Frau einzuschüchtern und sie glauben zu machen, ich hätte kein Interesse mehr. Das einzige professionelle an Ihrer Beratung waren ihre Abzocke. Ihr einziger Rat an mich war, der Frau bei jedem Treffen Blumen mitzubringen. Sie hätte einen Blumenladen eröffnen können.
„I wrote a lot to CEO and ask them refund, though she does not have an answer but she asked me to date with other girls“ Ich habe zweimal eine Unregelmäßigkeit gegenüber Kate angesprochen. Beide Male erfolgslos. Das erste Mal schriftlich. Es kam nie eine Antwort. Dafür warb Kate dafür mit anderen Damen. Das zweite Mal fragte ich telefonisch wegen drei Stunden Dolmetschen. Kate gab mir recht. Es sei alles in Ordnung. Am selben Tag verlangte ihre Dolmetscherin nicht nur die fraglichen 60 Euro erneut, sondern jetzt sogar 90 Euro während unserem Date. Sowas ist respektlos gegenüber mir und der Dame, die ich traf. Ich denke, das wurde bewusst eingesetzt um mich in einer schwachen Situation zu konfrontieren und noch ein dickes extra Trinkgeld abzugreifen.
„In my date, girl was getting lots of phone call and she pretended she is busy but why she set a date with me, while she is busy ?“ In meinem Fall war die Frau nicht von Telefonanrufen abgelenkt. Stattdessen war sie tagelang nicht in der Lage, mir klare Zeitpunkte für Treffen zu nennen. Die Treffen wurden aus verschiedensten Gründen immer wieder unvorhersehbar beendet. Außerdem beeinträchtigte die wenig professionelle Dolmetscherin unsere Kommunikation.
Fast noch aufschlussreicher als Herr Saberys Bewertung ist die Antwort von Kate:
Der Tonfall und die GOSSBUCHSTABEN sprechen schon für sich. Aber gehen wir Punkt für Punkt durch.
Den Vorwurf scammer hatte Herr Sabery nicht erhoben. Danach nennt sie ihn unemployed student. Ein Student studiert. Warum sollte er dazu noch angestellt sein? Erstaunlich ist dann noch, dass sie seinen oriental background abwertend erwähnt. Mit anderen Kunden aus dem Orient war Kate ja sehr zufrieden. Dass Litauen kein Staat der großen Flüchtlingsströme ist, scheint Kate genausowenig zu stören, wie sein Beruf Pilot. Das steht auf seinem Profil (siehe unten). Außerdem ist es bezeichnend, wie Kate Flüchtlinge mit Kriminalität in Verbindung bringt.
Dass ein Date keine Garantie fürs verlieben ist, das ist klar. Was Kate mit „like animals“ meint, bleibt ihr Geheimnis.
Zu 1//: Dass die Agentur in Amerika registriert ist, mag sein. Auf der englischsprachigen FAQ heißt es allerdings:
I’m afraid of an Internet scam! Is your Agency for real?
YES, Best-Matchmaking (former KatesModels) is a real matrimonial and matchmakung (sic!) agency based in Ukraine. Our agency has been created more than 12years ago and our NEW ( http://www.best-matchmaking.com) web site was found in 2017 . And our general manager is based in Ukraine and can be reached any time you need via telephones: Ukraine: +380989899919, USA:+1 (775) 410 1005, or skype: best-matchmaking. Our company’s License number is 836852. We have offices in Kharkov, Zaporozhye and Kherson cities. Additionally, there are official partners in South Korea, Japan, China and USA. And we also are partnered with many agencies located across Ukraine to introduce you to genuine marriage-oriented women of Ukraine. To learn more about our agency please visit the page About Us. (Hervorhebungen durch mich)
Hier steht Best-Matchmaking sei eine Ukrainische Agentur. Die ukrainische Telefonnummer ist die oben erwähnte Nummer eines Privathaushalts. Neben einer US-amerikanischen Telefonnummer gibt es in „official partners in … USA.“ Unter About Us wird die Vertretung in den USA nicht einmal erwähnt. Vielleicht ist in den USA nur eine Briefkastenfirma registriert.
Zu 2//: Was mich wundert ist, dass Kate hier Links in ihre Gegendarstellung einfügen konnte. Ich selbst wollte in meiner Bewertung den Link auf meinen Blog einfügen. Das wurde vom System nicht erlaubt. Inhaltlich zeigen die Screenshoots Lobesworte von Kunden. Im ersten Screenshot ist es allerdings Kate selbst, die sagt, sie seien die besten.
Zu 3//: Ohne die Situation genau zu kennen, kann man nicht beurteilen, ob die Rückforderung gerechtfertigt ist. Das als Erpressung zu bezeichnen, ist auch fragwürdig.
Abgesehen davon, wie glaubwürdig die Profil-Eintragung ist, Kates Vorstellung dass Arbeitslose gerne kriminell werden ist deutlich.
Hier folgt Herr Saberys Reaktion:
Herr Sabery spricht von 27 Monaten. Offensichtlich waren es 17 Monate. So ein Fehler kann schon mal passieren. Ansonsten kann sich hier jeder selbst sein Urteil bilden. Ich habe Herr Sabery kontaktiert. Ich war nicht der erste. Er hat mir weitere Details mitgeteilt. Das hat mein Bild von Best-Matchmaking bestätigt und erweitert.
Gleich anschließend an Herr Sabery’s negative Bewertung folgt eine negative Bewertung eines Amerikaners. Er ist der erste, der über Zahlen spricht:
Dieser Eintrag bei Trustpilot brachte mich auf die Idee nach einer eigenen Dolmetscherin zu suchen. Genau wie es DMS Digital beschreibt, wollte die Agentur mir ihre Romantic Tour verkaufen, obwohl ich meine Reise schon fast komplett selbst organisiert hatte und nur noch nach einer Dolmetscherin fragte. Leider habe ich statt den hier erwähnten 200 Dollar sogar 650 Euro bezahlt, um eine Frau aus dem Online-Dating auf best-matchmaking.com zu treffen. Dass Best-Matchmaking die Nachrichten nach Rücksprache für die Frauen schreibt, das wurde mir sogar von der Dolmetscherin der Agentur selbst erklärt. Die Nachrichten ohne Rücksprache mit den Frauen zu schreiben ist da nur noch ein kleiner Schritt. Wenn ich die Antworten sehe, die ich bekommen habe, dann ist es naheliegend, dass sie von der Agentur geschrieben wurden.
Diesem Bericht ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Trotzdem antwortet Best-Matchmaking:
Best-Matchmaking reagiert mit dem gleichen Muster wie bei Herr Sabery, mit dem Vorwurf von Lügen und Erpressung. Auch die Fäkalsprache überzeugt mich nicht. Dass Kate den Namen ihres Kunden nennt ist für eine Heiratsagentur schon unterirdisch. Die Streiterei um eine Dienstleitung, die in einem Package enthalten war und dann nicht geleistet wurde, kenne ich auch (siehe oben bezüglich den drei Stunden Dolmetschen). Das Kate so darauf reagiert, zeigt bestenfalls wie unzuverlässig sie arbeitet. Ich vermute eher, das sind alles Nebelkerzen um von der eigentlichen Abzocke abzulenken. So habe ich es erlebt. Kates Hinweis auf die Terms and conditions legt offen, wie Kate die Leute in die Irre führt. Der in den englischsprachigen Terms and Conditions versteckte Hinweis fehlt im den deutschsprachigen AGBs und unter Preise gibt es z.B. das ‚Standardpaket‘ für einmonatige Mitgliedschaft inclusive 3 Skype-Videochats. Schon mit diesem einmonatigen ‚Standardpaket‘ ist die 2-Wochen-Frist in den Terms and Conditions nicht vereinbar. Den Vorwurf, dass die Agentur die Damen bezahle, wurde von DMS Digital gar nicht erhoben. Auf diese Idee muss Kate selbst gekommen sein. Herr Sabery hat mir mitgeteilt, dass er davon ausgeht, dass die Agentur Frauen dafür bezahlt, Männer zu treffen. Zu der dramatischen Situation, die entstand, als DMS Digital seine eigene Dolmetscherin mit zum Treffen brachte, sagt Kate dagegen kein Wort. Als ich meine eigene Dolmetscherin ankündigte, verließ die Frau und die Übersetzerin unser Treffen und wollten sich anschließend nicht mehr mit mir treffen. Es ist kein Zufall, dass Kate dazu nichts sagt. Jede weitere Erklärung ihrerseits würde ihre Betrugsmasche offensichtlicher machen.
Die nächste Bewertung auf Trustpilot ist von Paul aus Großbritanien und eineinhalb Jahre alt. Ihm hat die Agentur eine Frau vermittelt. Folglich ist er in Kates Matchmaking Programm. Vielleicht gab es auch noch keinen perönlichen Kontakt. Seine Beschreibung des schnellen Services, vor allem Zlatas, erinnert mich an die Zeit als ich per Skypechat und über best-matchmaking.com kommunizierte bevor ich in die Ukraine flog:
Die näcste Bewertung stammt wieder von einem Amerikaner der Kates Service auch schon ein paar Jahre kennt, so wie DMS Digital oben. Aber Rudolph is sehr zufrieden:
Wie bei Rudolph wollte die Frau auch in meinem Fall immer mit einer Dolmetscherin zusammen arbeiten (in meinem Fall auch nur mit der Dolmetscherin von der Agentur), bis sie sich von der Agentur trennte. Danach wollte sie keine Dolmetscherin mehr, obwohl sie schlecht Englisch sprach und ich kein Russisch. Im Grunde schreibt Rudolph durch die Blume, genau wie es ist: Am Anfang ist alles kostenfrei, sobald man allerdings ernsthafteres Interesse findet wird es teuer „and the biggest challenge it’s actually meeting her in person“. Das ist dann am teuersten. Offensichtlich ist Rudolph mit Kates Romanitic Tour sehr zufrieden. Ich finde 2300 Euro für ein solches verlängertes Wochenende sehr teuer. Anscheinend war für Rudolph Kates Angebot genau richtig. Er freut sich darüber, dass alles für ihn organisiert wurde. Für mich war diese Betreuung lästig. Ich habe sie als Bevormundung empfunden, die uns, mich und die Frau nicht zusammen brachte.
Schließlich noch eine über zwei Jahre alte Bewertung von Holly B von Malta. Anscheinend war er auch im Matchmaking Programm:
Schon die Überschrift hört sich wie Werbung an: „I found the love of my life and you can too!“. Auf Deutsch: „Ich fand die Liebe meines Lebens und du kannst das auch!“ Wer schreibt sowas in eine Bewertung? Am Ende war es easy und fun und jetzt ist er glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Wenn er nun zwei Kinder hat, dann müsste er die Frau vor mindestens drei Jahre vorher kennengelernt haben. DMS Digital schreibt ja, dass Best-Matchmaking in den letzten 2-3 Jahren schlechter geworden wäre. Dann sagt Holly Bs Bewertung natürlich darüber nichts aus. Das er ausgerechnet von der kleinen Insel Malta kommt, wo Best-Matchmaking eine Zentrale hat, macht diese Bewertung in meinen Augen sowieso zu einem Sonderfall.
Die letzte Bewertung ist von Amjad Hajou aus dem Libanon. Er hat über Best-Matchmakings Matchmaking Programm erfolgreich eine Frau für einen Freund suchen lassen. Wie er das Matchmaking beschreibt hört sich seltsam an. Das kann allerdings an seinen Englischkenntnissen liegen. Wie auch immer, bezieht sich auch seine Bewertung auf eine Zeit vor gut zwei Jahren und sagt deshalb auch nicht viel über das aktuelle Geschäftsgebaren von Best-Matchmaking aus.
Fazit
Neben den dubiosen Bewertungen, die nach Fakes aussehen, gibt es andere, bei denen ein Betrug, wie ich ihn mit der falschen Telefonnummer erlebt habe, später erst noch auffliegen könnte. Dann gibt es Bewertungen von Kunden des Matchmaking Programms, die also der Kostenfalle des Online-Datings auf best-matchmaking.com gar nicht auf den Leim gehen konnten, sondern von Anfang an bereit waren mindestens einen vierstelligen Betrag für die individuelle Vermittlung zu bezahlen.
Wenn man die oben genannten Bewertungen und solche die älter als zwei Jahre sind außen vor lässt, bleiben nur noch wenige Bewertungen übrig:
Meine Bewertung
Abdul aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Best-Matchmaking „sehr preiswert“ findet
Alireza Sabery, der sich betrogen fühlt
DMS Digital, der sehr unzufrieden ist
Rudolph, der gerne seine Treffen mit der Frau organisieren lässt, aber durch die Blume auch deutlich sagt, dass die hohen Kosten erst auftauchen, wenn man schon ernsthaftes Interesse an einer Frau hat (aus meiner Sicht eine bewusst gestellte Kostenfalle)
Insgesamt bleiben also 5 Bewerungen zum Online-Dating auf best-matchmaking.com Davon sind 2 positiv und 3 negativ. Nach genauerem Hinsehen ergibt sich eben oft ein ganz anderes Bild.
Trustpilot hat mir entscheidend geholfen, Best-Matchmakings Betrug zu durchschauen. Bitte schreiben Sie Ihre ehrliche und fundierte Bewertung auf Trustpilot.
Anmerkung: Mir ist auch aufgefallen, dass verhältnismäßig viele Bewertungen aus dem Osten stammen, aus Osteuropa und aus dem Nahen Osten. 5 der 15 Bewerungen stammen von Männern von dort, also 1/3. Unter den aktuellsten 15 Profilen der Männer finde ich nur einen von Israel und einen aus der Türkei. Niemand aus Osteuropa. Allerdings erinnere ich mich, dass Kai (Name geändert), den ich auf dem Rückflug meiner Ukraine-Reise getroffen habe, mir abriet, meine Geschichte zu veröffentlichen. Soche Betrügereien könnte man nicht verhindern. In der Ukraine liefe vieles anders. Sie hätten vielleicht ihre Server in Osteuropa stehen…
Update vom 30. Januar 2021:
Gelöschte Bewertungen
Mir war aufgefallen, dass mir Trustpilot unter Unternehmenstransparenz für die letzten 12 Monate am 20. Januar 2021 19 von Best-Matchmaking gemeldete negative Bewertungen angezeigt hat:
Davon sollen 18 Bewerungen weiterhin online sein. Eine Bewertung soll wegen der Meldung von Best-Matchmaking entfernt worden sein. Allerdings sind auf Plattform keine 18 negativen Bewertungen zu finden, sondern nur 4. Deshalb habe ich Trustpilot nach den 18 negativen Bewertungen gefragt. Gestern kam die Antwort:
Lina von Trustpilot nennt nun einfach andere Zahlen. Nun hat Best-Matchmaking nur noch 4 Bewertungen gemeldet und davon wurde eine offline gestellt. Wie es zu den ganz anderen Zahlen kam, erkärt sie nicht. Jedenfalls findet man jetzt unter Unternehmenstransparenz die neuen Zahlen.
Trotzdem immer noch bemerkenswert ist, dass Best-Matchmaking 27 mal bewertet wurde und davon 9 Bewertungen auf die eine oder andere Weise offline gingen, denn man findet nur noch 16 Bewertungen. Das ist ein Drittel aller Bewertungen. Eine wirklich sehr hohe Quote.
Meine Bewertung wurde offline gestellt
Nachdem mir gestern Lina von Trustpilot die korrigierten Zahlen über die gemeldeten Bewertungen geschickt hat, wird heute meine eigene Bewertung offline gestellt:
Best-Matchmaking meine Bewertung gemeldet. Aber…
Neue verdächtige Bewertung
…es scheint mir, Best-Matchmaking hat dann Trustpilot gleich noch weiter in den Fokus genommen.
Die neue 5-Sterne-Bewertung von John Ketcher aus den Vereinigten Staaten sagt nichts persönliches. Dafür folgt sie dem Muster früherer verdächtiger 5-Sterne-Bewertungen:
Die Bewertung wurde am 22. Januar abgegeben. Genau zwei Tage nachdem ich Trustpilot auf verdächtige Bewertungen von Best-Matchmaking aufmerksam gemacht hatte. Wahrscheinlich hat Trustpilot daraufhin Best-Matchmaking kontaktiert. So könnte Trustpilot wieder in Kates Fokus gerückt sein.
Abgesehen vom Zeitpunkt weist diese Bewertung zwei sprachliche Hinweise darauf, dass der Text von keinem Amerikaner geschrieben wurde:
1) Viele fehlende Artikel Zum Beispiel: „…I have gotten result.“ Im nächsten Satz fehlt ein Artikel, im übernächsten zwei. Das ist typisch für Leute die Russisch sprechen. Im folgenden YouTube-Video erklärt das Taya aus der Ukraine:
Video-Titel: How to make a real RUSSIAN ACCENT in English
2) Rechtschreibfehler Da taucht ein nicht so typischer Rechtschreibfehler auf, den ich genau so von Kate kenne. Das ist zwar ein eher schwaches Indiz. Aber es schützt eben die Vermutung, dass diese Bewertung fabriziert wurde. In der Gesamtschau ist das Bild für mich schon ziemlich eindeutig. Schreiben Sie mir, wenn Sie den Fehler selbst nicht finden: yopa@gmx.de
Weiterhin spricht John Ketcher ausdrücklich von Kates Matchmaking program. Er spricht also nicht von der Online-Dating-Plattform von Best-Matchmaking, der ich auf den Leim gegangen bin.
Insgesamt ändert John Ketchers Bewertung das schlechte Gesamtbild nicht, das ich von Best-Matchmaking habe.
Das Verhalten der Jugendlichen und der Zusammenstoß mit der Polizei in diesem Bericht vom WDR erinnert mich sofort an die Situation in Hongkong vor etwa anderthalb Jahren, als dort junge Leute auf die Straßen gingen. Beides mal wurde es verboten sich zu versammeln. Als die Polizei eingreift reagieren die jungen Leute spontan, emotional und wütend. Sie haben keine Strategie:
Video-Titel: Düsseldorfer Altstadt: Über 100 junge Leute geraten mit Polizei aneinander | WDR Aktuelle Stunde
Ist es ein Zufall, dass mir dieser Bericht auf 19vierundachtzig.com auffällt? Seit einigen Wochen fühle ich mich in Deutschland immer wieder an George Orwells Roman Nineteen Eighty-Four (1984) erinnert.
Gegenüber dem, wovon die Undercover-Journalistin hier berichtet, ist meine Geschichte mit Best-Matchmaking ein Weisenkind. Vielleicht nicht finanziell, aber auf jeden Fall emotional. Die Journalistin sagt: „Seit 9 Monaten zahlt er Geld dafür, dass er mit ihr schreiben kann…“
Video-Titel: Undercover als Chatschreiberin: Falsche Flirts auf Dating-Plattformen | Panorama – die Reporter | NDR | STRG_F (Teilen Sie mir bitte mit, falls dieses Video nicht mehr abrufbar sein sollte. Ich habe ein Backup.)
This long blog post tells my whole story with Best-Matchmaking. If you just want to know about the fraud involved, look at my summery of the frauds on best-matchmaking.ORG, a website to review the Best-Matchmaking agency.
Wednesday, November 18th
On Line I frequently chat with my language teacher in Taiwan. She tells me, she want to marry one of her former students. I am sad. I wished I could be the one.
Disapointed, I am browsing my smartphone for distraction and come along some profile pictures on best-matchmaking.com. I like one of them and register on the site. On this point, everything is for free. Newly registered, I can send/receive a total of 4 letters free of charge. For more, I need to pay a monthly fee of 199 Euros. I will decide later. Here is the Pricing site:
Thursday, November 19th
I write to the woman I like. I get no answer.
Saturday, November 21st
To verify the profile on best-matchmaking.com, one can send a copy of your national ID or passport. It is free of charge. I do it. This way, my profile should appear more serious.
There is still no answer from the woman I wrote before. Therefore I browse through the other profiles on best-matchmaking.com. Some of them, I mark as my „favorites“.
Sunday, November 22nd
There is a first message! One of the women I marked as my favorites has wrote to me:
To read this „Free intro letter“ the site not even deducts on my 4 free letters for newly registereds. The subject line on the message is interesting: „Новый фаворит!!!„. Google translates „New favorite !!!„. The women are informed when I mark them as favorites.
I have a closer look at Maria’s profile (name changed). She is very small (145cm), want to change her life and looks for a husband between 23 and 65. I am just in the center of this range. All her pictures just show her upper part. Does she sits in a wheelchair? I consider this thought as paranoid. She writes nothing about children. But I have mentioned this wish on my profile. Did she read it? Actually, I believe all women wish to have children as soon as the relationship and the living circumstances get stable. Maria is just 26. I have no doubts.
Maria suggests a video chat. I also prefere it over endless mailing. I had this so much already. Last time with my Chinese language teacher. For video chats, I have to pay the monthly fee of 199 Euros. This monthly fee includes 3 half-hour video chats and also unlimited messages.
Monday, November 23rd
3 more women contact me. I had not marked them as favorites. I guess, my profile verification had this effect. The women look like models on a fashion magazine. Heavily made-up, they show their bodies. I am not looking for such a wife. Her messages are worded in rather general terms. None of them talk about what I write in my profile. Looking at Maria’s message, it is actually the same. It could be standard letters. Petra (name changed), the first one of the three new women today, she also suggests a video chat.
There is still no answer from the woman I wrote to first. I prefer to contact a woman who is interested in me over following somebody who does not reply my interest. The later, I have done all my life without success. But for today, I wait and see.
Tuesday, November 24th
Today I write to Maria and suggest a video chat for the weekend:
Wednesday, November 25th
To register for the video chat on the site, I need to pay the monthly fee of 199 Euros. It does not work. Even before I can enter my credit card number, I get a message telling me
„Issuer bank declined payment. Possibly internet payments not allowed for this card. Please refer your issuing bank for details.“
This is weird. I could allways do internet payments and here I have not yet entered any data of my credit card. I mail to the support of best-matchmaking.com and they answer quickly:
They know the problem and Ekaterina Ebahey, the CEO calls herself Kate, tells me how I can pay and sends me her banking arrangements in a PDF file.
I pay by TransfereWise. Zlata, general manager of Best-Matchmaking, tells me that Kate got my payment. Zlata can arrange the video chat via Skype. Her Skype name is help-best-matchmaking.
Further, I get a credit for receiving/sending 100 messages on my account at best-matchmaking.com.
Thursday, November 26th
In the morning, I mail to Zlata and book a video chat for Sunday morning 10 a.m. and also sent a message to Maria. In the afternoon Zlata contacts me on Skype. Maria also agrees. We agree on 10 a.m. Ukrainian time. This is 9 a.m. in Germany.
In the evening, one more woman sends me a message. She also suggests a video chat. Her message could also be a standard letter:
I do not reply to Ute (name changed). I do not want to get invoved with several women the same time.
Saturday, November 28th
The video chat on Skype needs further preperations. I need to log in on an account of the agency. Zlata gives me the login details:
With the help of the code, I can log into their account by the second attempt. I find countless groups in the contacts. The video chats are arranged in these groups including the man, the woman and the interpreter. There are lots of messages from men who had their video chats here. There is no privacy protection. Zlata is waiting for me on help-best-matchmaking and tells me for tomorrow to stand by on this account. The interpreter would contact me to arrange the video chat with Maria.
Sunday, November 29th
I talk with Maria on Skype. She is happy and seems to be as excited and nervous as me. It feels good. While she moves, I get irritated. It looks like injuries. It looks bad. But maybe it is just the unfavourable illumination. The video image is not very clear on this Skype call. Maria is on a delivery nurse training, on the first of three years. I am happy. For sure, she will like to have children herself. I have prepared a lot of questions. But time is running. I suggest another video chat for tomorrow. Maria agrees. She studies in the afternoon. Therefore we we agree on the same time as today.
In the afternoon I think about how to meet Maria in person. Her profile tells me she lives in Zaporozhye in the Ukraine. I ask Google where it is. To go there by car is extremely far.
Then I get a message of one more woman. I had marked Paula (name changed) as favorite as well. She writes differen then all the others before:
I like her upright attitude and straightforward aproach. I tell her that I already got in contact with another woman and would not get involved with others the same time. On Monday, she would thank me for my „rejection letter“ and wish me „happyness“ with the other woman.
Monday, November 30th
Last night, I asked myself, how this can continue. I cannot do such a video chat every day. Firstly, it is expensive. Secondly, I cannot organise my life this way. I have to meet this woman in person.
I get up early and look at the Internet how I to fly to the Ukraine. I book a flight to Zaporozhye for next weekend. 362.67 Euros seem to be little for a weekend togehter with Maria in person compared with 199 Euros for 3 half-hour video chats.
On the video chat I tell Maria the news. She is overwhelmed and excited. I am glad she does not feel blindsided. I ask her to pick me up at the airport on Friday evening. She agrees. And then, the question pops up: Would I arrange the meeting through the agency? Retrospectively, I think this question was not interpreted but asked by the interpreter herself. I say, I would tell the agency. Towards the end of the half hour, there is not much left to talk. We will soon meet face to face. A few minutes before the end of the 30 minutes, my phone battery dies. But this is now secondary.
After the video chat with Maria I send my flight schedule to her and Zlata, the general menager of Best-Matchmaking. I also tell Zlata Maria would pick me up from the airport.
Zlata answers me within a few minutes. Becaus of the time shift it looks like she would have answered before had wrote to her:
It seems to me the agency want to earn money from our meeting. On the website Best-Matchmaking offers so called Romantic Tours. I am not interested. I have always traveled independently and I have always met people in other countries independently. I do not need fancy things like champagne, candle light dinners or foto sessions in the style of the photos most women on best-matchmaking.com present in her profiles. I do not want a „minimum [of] 5 ladies to meet with“, as advertised on the site. I got Maria already.
However, I do not know how well Maria can speak English. Her profile says: English level: basic In the video chats, she did not yet speak any English with me. It was not necessary. There was always the interpreter to help.
In the evening I find two messages from Maria in my letter box at best-matchmaking.com:
In the afternoon, a few hours after our video chat, Maria is just happy. Late in the evening, she asks me to organise our meeting through the agency. It very much looks like the agency had talked with her. I cannot find another explanation. Also Maria gives no reason for her new concern.
Tuesday, December 1st
I look for an interpreter in Zaporozhye. It’s not easy. But ukr interpreters offers four interpreters there. I choose the most trustworthy one and send a request.
I also book a room in the hotel Prague in Zaporozhye, Friday to Monday.
Today it is the first of December and the first Sunday in Advent. I want to make an „Advent calendar“ for Maria by a daily new picture on my profile. I choose a picture from Taiwan and write to her:
By accident, I also upload a photograph of a car into my profile. Unfortunately, I cannot delete it afterwards. Zlata would delete it for me a few hours later. Therefore I know: The agency does not check the profile pictures before they go online.
In between, I receive Kate’s newsletter: A few vague sentences about how international dating could still work despite corona along with styled pictures like in glossy magazines.
I reply Kate to her newsletter and tell her that we are fine to meet despite corona and ask her for an interpreter for Saturday:
Kate replies after 15 minutes:
She does not want to arrange interpretation for us. Instead she want to arrange everything I have not yet arranged myself (the flight and the hotel). This package would also include interpretation even though she just had told me a few lines before they would not arrange interpretation. Further I she tells me I should discus some travel preperations with her. I am actually in contact with her for exactly this reason. What is her point? Finally she asks me to send me a quote. What a question? She could just heve sent it. It all sounds dubious. I need time to think about it.
In the evening I send Kate a plan for the weekend and ask her for a quote. I simply want to see what she would offer me:
And in the evening also Maria writes to me again:
I will find my way to the hotel myself. This is not a problem. However, Maria’s repeated request to organise everything through the agency makes me feel unconftable. In the video chat Maria had no objections at all to just meet.
Wednesday, December 2nd
I get two answers from ukr interpreters: one from the boss in the USA, the other from the recruiter. Both want to contact the interpreter and come back to me asap. Kate from Best-Matchmaking makes a point more quickly and sends me her quote:
Now it is clear. She want to earn a lot of money from our meeting. According to the the About us page on best-matchmaking.com Kate „is a practicing psychologist“. Her psychological hook is obvious for me as well: First, she talks about an even higher price of 2100 Euros. Second, she asks for another relatively lower price that should look like a good deal compared with the initial higher price. 2020-12-22 update: Yesterday, the About us page has been changed. Kate now calls herself „CEO: -Katrina El – Maltese and American Matchmaker“. Furthermore, the service of my interpeter in Germany has not only pleased myself but obviously also Kate, who has asked her to to support her. On WayBackMachine one can find the page before and after the change: The page About on November 6th 2020 The page About on December 22nd 2020
Basically she offers me interpretation for 10 hours. Every further hour shall cost 20 Euros. If I look on this the other way round: The 10 hours interpretation equal 10 times 20 Euros, therefore 200 Euros. The remaining 1100 Euros are obviously for stewarding me and Maria on our meeting (except for the taxi, which costs are insignificant compared with such prices, I believe).
Kate also writes, she would be responsible for my safety. I know this point from many travels I have done abroad where I was somehow somebody’s guest or I was working for somebody. In such cases, the host is somehow responsible for me visiting and everything I do can fall back on the host. This results in a complex relationship of dependencies. I for sure prefere to travel and act on my own resposibility.
However Kates second point bothers me most:
„2. Meeting organisation with your lady. What ever it is, our managers shall interduce you to a lady and provide with all necessary instructions.“ (highliting by myself)
These ‚insturctions‚ sounds very odd to me. A woman is not a toy which needs instruction to handle it. This second point sounds as if I should play a role in a game, the agency would make up for us.
Considering this offer is absolutely out of the question for me. Therefore I do not even reply. Now it is certain for me to arrange the meeting with Maria without the agency.
I search the web for customer feedbacks on best-matchmaking.com. I find many reports on Best-Matchmaking’s own website and a few ratings sites like Trustpilot. Most of the ratings are good. A few ones are bad. One costumer tells he had brought along his own interpreter because he generally would not trust marriage agencies. After a quarter of an hour of discussion when meeting with the interpreter of the agency, everybody calmed down and they continued as scheduled.
The above mentioned costumer feedback let me ask myself a question: Should I trust the interpreter of the agency? Especially when I talk with Maria and we arrange to meet each other? On Tuesday, It already felt strange when we she asked me to tell the agency about our meeting.
I book another video chat with Maria for tomorrow and look for my own interpreter.
Thursday, December 3rd
I meet with me interpreter and explain the situation. I am afraid the video chat may get shut down as soon as we would start to arrange our meeting. Furthermore, I am afraid the agency could delete my messages to Maria or may translate them incompletely. Even my message two days ago, telling Maria my hotel Prague in Zaporozhye, could have been truncated. The Terms and conditions on best-matchmaking.com states:
„5.6. We reserve the right to monitor and at Our own decision remove for any reason any information, photographs and/or other material Posted by You.“
Therefore I want to make clear first: My family name is Berlin and I have booked a room in the hotel Prague. German’s capital in Czech’s capital. Everybody can memorise this.
Contrary to my concerns, the video chat is totally easygoing. At the very beginning, I introduce my interpreter and suggest each interpreter would interpret in just one direction only to ease the flow of the communication. Unexpectedly, however, the agency’s interpreter backs out. She says she feels not needed. I tell Maria that I also got an interpreter for the weekend. But Maria got a friend who could interpret for us. After talking about the technical details we fall into expectant silence. A strange situation on the phone. Tomorrow I will be travelling. Therefore we will not speak to each other until Saturday. I tell Maria that I had asked the agency about arranging our meeting and tell her that the agency’s offer would be very expensive and therefore I would not book it. Maria agrees with my decision and tells me not to worry about nobody might show up.
After the video chat I tell my interpreter that it was far better than expected. Marias request to arrange our meeting through the agency, which request she had written to me repeatedly, this request was not even an issue. In the debriefing with the interpreter, I also conclude everything should go well. She gives me her card and tells me to call her whenever I might need help in Zaporozhye. With zest I go home.
I cancel the interpreter from ukr interpreters and I cancel Kate’s. I don’t need her tour. Again, she replies within a few minutes:
What was covered up as a tour yesterday, now it is explicitely a comission. However, I do not read her message anymore on Thursday evening and go to sleep full of of pleasant anticipation.
Friday, December 4th
When I want to upload a new Advent calendar picture for Maria into my profile in the morning, I find two messages from Maria in my inbox at best-matchmaking.com. One was sent yesterday at noon and the other one last night:
Kate’s email and these new messages from Maria trouble me. I did not expect Best-Matchmaking to bluntly tell lies to Maria:
I would have disappeared
our meeting would be against their rules
After the very easygoing and calm conversation in yesterday’s video chat the idea Maria could have been nervous and uneasy, this idea is totally absurd. I do not know whether this words originate from Maria herself, or have been put into her mouth. I hope the later. Technically Best-Matchmaking could manipulate any communication via their website. Whatsoever, I feel sorry for Maria. And I remember her promise to meet me. Anyhow, I am on the hop. I decide to fly. Either I will meet Maria or I will get a storry to tell. In the later case, I would publish my experience.
On the airport I reply to Maria before my boarding. I don’t know how the agency forward and translates my message to Maria. And I ask myself how confidentially my messages could get translated. I don’t want cause the agency to put more pressure on Maria. Therefore I do not write about our meeting. The same time I try to clarify the agency’s lies. It is an impossibility. Nevertheless, I give it a try:
The flight is calm and easy. Nobody is waiting for me on my arrival in Zaporozhye. A taxi driver loudly offers me a lift to my hotel for 10 dollars. I do not have dollars and try the bus. The bus costs 5 hryvnia, equal to 15 euro cent (0.18 USD). Unfortunately, the bus turns into the wrong direction. For the rest of the way to my hotel, I take a taxi for 110 hryvnia (3.25 Euros / 3.98 USD).
Saturday, December 5th
In the morning, I take a selfie infront of my hotel Prague and load it up into my profile on best-matchmaking.com. Every day a new Advent calendar picture.
Later I am sitting in my hotel room waiting. Maria does not show up.
While waiting, I have a closer look on the Best-Matchmaking website. There is nothing to find about a comission. There is also nothing to object meeting without the agency. On the cotrary, the FAQ states:
Is it possible to get direct contacts of the ladies from your Marriage agency?
Due to our new company policy we have decided to provide our Matchmaking members with many new services, giving them the possibility to connect faster with Ukrainian women. One feature is to provide our male clients with the ladies’s direct information (telephone number, e-mail address, etc.). Normally, ladies and men do not include any contact information into their letters. It is forbidden. But, if your relations grow into something serious and you both have a wish to start talking on your own, then we will allow this.
The statement on this page is very clear: „if … you both have a wish to start talking on your own, then we will allow this.“
Ist es möglich, direkte Kontaktdaten der Damen von Ihrer Heiratsagentur zu bekommen?
Ja! Aufgrund unserer neuen Unternehmenspolitik haben wir uns entschieden, unseren Kunden viele neue Dienstleistungen anzubieten und Ihnen die Möglichkeit zu geben, schneller mit ukrainischen Frauen in Verbindung zu treten. Eine Besonderheit besteht darin, unseren männlichen Kunden die direkten Kontaktdaten von den Damen (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, etc.) zur Verfügung zu stellen. Normalerweise enthalten die Mails von Frauen und Männern keine Kontaktinformationen. Es ist verboten. Aber, wenn aus Ihrer Beziehung etwas Ernstes wird und Sie sich beide einen direkten Kontakt ohne unsere Unterstützung wünschen, dann werden wir das zulassen.
The coresponding German part is even more clear: „wenn … Sie sich beide einen direkten Kontakt ohne unsere Unterstützung wünschen, dann werden wir das zulassen.“ It translates to Englisch: „if … you both wish a direct contact without our support, we will allow this.“
The same with the Terms and conditions. There is nothing about a commision and nothing objecting meetings without the agency.
I write to Zlata, the general manager of Best-Matchmaking. She would not answer my questions, but refer me to the boss. For the rest, she obviously just tells me the oposite of the FAQ sited above. Maybe she don’t know, I had asked Kate the very first for an interpretation service, but Kate refused.
I ask my interpreter from Thursday about her impression. Did she feel Maria was nervious and uneasy when she interpreted for us:
Before she could reply, I receive Kate’s advertisment:
…later my interpreter replies me from Germany:
…her anser is clear. Her perception was the same as my one. We make a phone call and I ask her to call the agency. Therefore I need to give her the agency’s phone number in the Ukraine. This is not so easy. best-matchmaking.com states the agency is registered in the Ukraine and has several offices in the Ukraine. However, there is no address and at Contact us there are just two numbers, one in the USA and one on Malta.Finally, I find a phone number in the FAQ:
I’m afraid of an Internet scam! Is your Agency for real?
YES, Best-Matchmaking (former KatesModels) is a real matrimonial and matchmakung agency based in Ukraine. Our agency has been created more than 12years ago and our NEW ( https://www.best-matchmaking.com) web site was found in 2017 . And our general manager is based in Ukraine and can be reached any time you need via telephones: Ukraine: +380989899919, USA:+1 (775) 410 1005, or skype: best-matchmaking. Our company’s License number is 836852. We have offices in Kharkov, Zaporozhye and Kherson cities. Additionally, there are official partners in South Korea, Japan, China and USA. And we also are partnered with many agencies located across Ukraine to introduce you to genuine marriage-oriented women of Ukraine. To learn more about our agency please visit the page About Us.
My interpreter calls this phone number in the Ukraine. She gets connected with a private houshold. The people there have nothing to do with the agency.
At this point, I actually do not believe Kate would give in anyhow. But at least, I want to discover her business practices. I want to see whether she would give me Maria’s phone number as claimed in the FAQ. Different to the English FAQ, the German FAQ clearly state:
Quotation of the German FAQ:
Unsere Kontakt-Austauschpolitik:
Die Kontaktinformationen einer Frau werden einem männlichen Kunden mitgeteilt, wenn die Frau es (sic!) zustimmt, über Ihre Hintergrundinformationen informiert wird, und die Weiterleitung ihrer persönlichen Informationen an Sie genehmigt. Eine Frau kann ohne irgendwelche Erklärungen es ablehnen, Ihnen ihre Kontaktdaten zu geben. Eine Frau kann außerdem nach den Übersetzungsdiensten verlangen, wenn sie keine Ihrer Sprachen spricht. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte uns.
My translation:
Our Contact exchange Policy:
A woman’s contact information is shared with a male client, if the woman agrees, get informed about your background information and approves the forwarding of her personal information. Without any explanation, a woman can refuse to give you her contact data. Further, a woman can require the translation service if she do not speak non of your languages. Please contact us for further information.
I show myself a little more angry:
And now I get even three answers:
another one by Zlata, who forwards my email to Kate again to her
and 3. by Kate herself, again via Zlata:
Obviously both of them working hand in hand. Here is Zlata’s answer:
Zlata now explicitly refers to the Terms and conditions. I read them again. I still do not find anything objecting meeting a woman. There is just one part concerning meeting a woman:
„4.4 Before to invite a lady to your country you must provide us with the record of your criminal background.“
Leaving aside the fact that I have not invited Maria to Germany, even there is written nothing about a commision. It is rather the opposite: If I could invite a woman to visit me in Germany, it should be no problem to invite her to visit me in her country. How could her country be a problem?
The next point is the Matchmaking Program. This is a package where the agency suggests matches. This program is individually tailored for each client. At least that is what the website tells us. In such an individually tailored package everything can be arranged. As I am not on this program, this program has nothing to do with my case. Zlata’s Matchmaking Program point just puts up a smokescreen. It is also shady how the program’s name equals the name of the website itself. This way clients can be confused easily. Quite at the end the Matchmaking Program page reads very vaguely:
The individually tailored matchmaking program may include:
(…) Personal contacts exchange with selected ladies (…)
Just because this program may include the exchange of personal contacts, Zlata tries to conclude that she cannot give this contact data to somone not on the program. This is a kind of double negative inversion of an argument. I cannot follow this logic. The strategy behind is obvious: Distract the attention by incidential irrelevances and create confusion.
Meanwhile I have discovered that the Terms and conditions obviously contradict the above cited „Kontakt-Austauschpolitik“ in the FAQ. The Terms and conditions read:
1.7. Contact exchange Policy among our members.
(…) Best-Matchmaking does not provide the personal contact information between the Client and potential match before the personal face-to-face introduction, the exception is Matchmaking Programs. However, a woman may reject giving you her contact details without any explanations. (…)
Here it is again, the Matchmaking Program. But the above cited FAQ page is titled „Online Dating FAQ“ and does not just generally refer to the Matchmaking Program. The opposite is the case: The Matchmaking Progam is advertised as a premium service, different from the ordinary online dating on the website. With the subheading „Why is Best Matchmaking service better than just communicating on the site„ the Matchmaking Program page reads:
The individually tailored matchmaking program may include:
(a list of 15 possible advantages)
If you try to handle the Ukrainian dating process on your own:
(a list of four disadvantages)
The page presents two options to find a wife: The Matchmaking Program and online dating on the website. I have found Maria by online dating on the website. The „Online Dating FAQ“ states the above mentioned Kontakt-Austauschpolitik (English: contact exchange policy). The above cited subheading uses the term „Best Matchmaking service“ and just a line below it is called „matchmaking program“ again. This is just one of many examples how the terms are jumbled up on best-matchmaking.com. All together causes confusion. I cannot believe, all these are mistakes by accident.
Kate replies to me at 18:20, but sends her message back to Zlata. At 19:00 Kate replies to my email again on Zlata’s email account. Anyhow, both replies contain the same words:
First of all, Kate claims that I told her I would not want to come to Zaporozhye. I never told her. Just based on the fact that I have not accepted her tour offer, she just pretends to deduce I would not come to Zaporozhye. The agency had deleted my selfie before the hotel Prague. Therefore I know that they knew I am in Zaporozhye. Next, Kate pretends a commision would be self-evident. Her words sound almost mocking in my ears: I am trapped. Because I am in here, I am in a plight and therefore I have to pay. In Germany we call this Wucher. I guess, it is called Price gauching in Englisch. As Zlata did before, I Kate repeats the bogus argumet of the Matchmaking Program. However, Kate not even refers to the exchange of contact data, but tries to tell me we were not allowed to meet independently. But even for the ones on the Matchmaking Program there is not any policy on meeting each other. Kate then talks about a policy. But she does not answer my question where I can find it on her website. Finally, Kate offers me 100 Euros discount. I think, this is ridiculous.
In the evening I reply to Kate one more time:
Suday, December 6th
I upload another Advent calendar picture into my profile. This time my picture would not get deleted.
Afterwards, I share my plan with my interpreter in Germany:
My plan is to show interest for another offer Best-Matchmaking makes on the website: The so called ‚Special Event‘. This way, I ask Kate for her contacts in the Ukraine. If I cannot meet Maria this weekend, I would pretend intending to come back next weekend but stay here and try to find Maria on my own. Maria told me she is on a delivery nurse training. As far as I could find out, there are two institutions in Zaporozhye training delivery nurses. A medical university and a medical college.
I change my flight. The next flight is next Friday. Another flight is Monday next week. I choose the flight next week Monday. The rebooking costs 90 Euros.
To my email of today, Kate replies:
Kate does not defer to my suggestion of the Special Event, which is offered starting from 350 Euros on best-matchmaking.com. Despite her strange diction, Kate just tells me it starts from 2100 Euros for me. She further refers her Privacy policy. But there is no word at all about costs in her entire Privacy policy. It is another bogus argument. I have not even asked for personal information. By „tour section“ Kate again referes to her offer of Romantic Tours. This is exactly what I have not booked. Despite the fact, I have not booked such tour, the minimum price of 2100 Euro is only mentioned on the Englisch-reading page for Romantic Tours. The German-reading page Romantische Touren tells no price at all. More important: There is no information at all telling about the need to book such a tour to meet a woman. The agency hides this information as long as possible. This is deception.
However, Kate tells me her phone number in the Ukraine.
With little hope for success, I give Kate’s phone number to my interpreter in Germany. However, my interpreter gets a better impression of Kate then me. They can communicate in the local language. From my interpreters point of view, the hole situation looks like a big misunderständig. She proposes to me to negotiate a compromise. I still think this is an obvious fraud. However, Maria is waiting. This is the dilemma, the plight. And I am not that sure, I would actually find Maria on my own account. My plan to postpone everything to next weekend gets out of my mind.
After further back and forth, in the afternoon I get myself involved with the game and offer 500 Euros. Kate now offers about 6 hours meeting with an interpreter and flowers for Maria. We will not have more time tonight. Kate want 700. All these negotiations go via my interpreter in Germany. She alternatingly calls and texts with Kate or me. I need to pay her as well. We agree on 650 Euros. It is half of the 1300 Euro, Kate offered me first, but without flowers. The flowers for Maria, I prefer to choose myself.
Now, everything need to go quickly. We shall meet at 4 p.m. I transfer 650 Euros by MoneyGram. Somehow, just 625 Euros arrive. The remaining 25 Euros, I am supposed to pay cash to the interpreter. I rush to a flower shop and get red roses.
After the rush I need to wait. The others would come to my hotel. It is arround 5 p.m. when they arrive. Maria has dressed up herself beautifully. I give her the roses. The roses are almost as big as herself. I did read her hieght of 145 cm in her profile. However, I did not imagine… It does not matter. Maria radiates joy and me too.
For dinner we go to a good restaurant. On the way, I tell tell Maria, I have postponed my flight back to Germany to one week later.
Maria and me, we are both happily excited.
Everything is arranged by the agency. The vehicle as well. Although, transfers had been included in Kates offer initially, now I am supposed to pay the taxi service. I would realise this later. Right at the beginning in the restaurant, I pay the remaining 25 Euros to the interpreter Daria (name changed). She tells me to sign a form at the end of the evening, just to document how long she would have worked. This is in line with the offer, Kate sent me on Wednesday. I sign the form right away. Later, Daria would fill in the number of interpretation hours. From tomorrow, Daria suggests to work directly with me, bypassing the agency. Interesting: This morning, Kate told me: „All my local stuff (sic!) only fallow (sic!) me so all the questions regarding payments or organisations you have to solve with me.“ Was the word „stuff“ instead of „staff“ an Freudian slip?
Later we cross the big dam to visit a brewing pub. Her we take our first picture together:
We want to exchange our phone numbers. I carry neither phone nor paper to take a note. Daria, the interpreter, helps Maria with a piece of paper. Marias phone number is written on this paper. I can only read the number. I cannot read the name. I write „Maria“ next to it. Because I have no paper, I write my number beneath Maria’s number. I tear off lower half of the paper slip to give it Maria. This is the remaining half, which I have kept:
I drink a beer. The women drink herbal soda.
After 3 hours together, we come back to my hotel. Daria and Maria disappear with the same vehicle they arrived with. This taxi has been standing by for us all evening. My interpreter in Germany told me to also pay the taxi to bring Maria back home back home. It was one of the last details, she had negotiated between me and Kate. I tell Daria about the 6 hours included in the deal I made with the agency. For tomorrow, we still have 3 hours left. Therefore tomorrow, we would not bypass the agency.
Back in the hotel, I send an email back home, telling I would stay one more week. I install Viber and find Maria through her phone number on the slip of paper. Viber seems to be the usual messaging app in the Ukraine.
Monday, December 7th
In the morning, Maria goes to the delivery nurse training. We can only meet in the afternoon. Last week it was different: Last week Monday we had the video chat in the morning and she needed to go to the training in the afgfternoon. Corona seem to mess up all the schedules. Sometimes Maria got online training, sometimes she need to go to class.
Today I send my Advent calendar picture on Viber:
I use Google to translate my messages.
I have plenty of time this morning. To Kate I send a screenshot of my 650 Euro transfer to her. I ask her to refund me the 25 Euros I have paid to much:
email to Katemoney transfer
I get no answer. By my interpreter in Germany, I understand that Kate claims she had to pay a commission when picking up the money at MoneyGram. Despite the fact, I paid commission to MoneyGram already, it was Kate who had insisted on MoneyGram. I wanted to pay cash. It fits into the the whole picture how Kate runs her business. MoneyGram displays the fees before the transaction. There is notheing about a picking up fee:
Daria, the interpreter provided by Best-Matchmaking is friendly but very unprofessional. Repeatedly, she replied my talk herself and got into chating with me while she dropped her task to interpret my words to Maria. Or she got involved in a chat with Maria and I was sitting aside not knowing what they are talking about. H have worked with interpreters on a daily base when I was in Taiwan. This experience has taught me how important the interpeter is. When Maria contacts me, I ask her about her friend who would have joined us on the weekend:
Maria want to figuere it out on our meeting today.
Around lunch time, Maria and Daria pick me up at my hotel. I am not sure: Is it the same driver again? We go to a shopping mall for lunch.
Maria tells me, her English-speaking friend got corona. Therefore she cannot meet us. I explain why I am not satisfied with Daria’s interpretation: Because she forgets her task to interpret. I therefore suggest to book an interpreter via interpreters.travels for tomorrow. However, Maria does not want another interpreter than Daria. Maria tells me (and Daria interpretes her) the same as she has written to me in her two messages after our video chat on Friday: She does not like to talk with me through a stranger. Maria tells me (again through Daria), she and Daria are friends, therefore she want to work with her.
While Daria goes to the restroom, Maria shows me her student ID. On this ID she got long fair hair. I cannot read the ID: everything in Cyrillic letters. As far as I can recall it, the date of birth in 1994 equals the data provided in her Profile on best-matchmaking.com. I show her my IDs and give her my card.
While Daria comes back, I am sharing photos with Maria. I have brought along a few photos of my family. Later, I just browse my phone. Since I have addressed the issue, Daria has improved her interpretation.
Maria need to join some kind of online test today afternoon. Before, she need to leave, we go to the grocery store downstairs in mall. Daria and Maria shop for around 15 Euros. I pay.
The taxi still stands by and we go back to the hotel. I give Maria my selfmade cheese brought along from Germany. I would like to still talk with Maria for a while and degust the cheese, but I sense Daria is in a hurry. At least I want to talk about the business with her. I tell Daria that I do not like the idea to bypass the agency. I cannot imagine this could work for good. At the end it is her risk. She is the one who works for the agency and potentially compromisses her relation to the agency. Maria takes a deep breath and offers 15 Euros per hour, in case I directly pay her. The agency charges 20 Euros per hour. I prefer to pay 5 Euros more for avoiding any potential trouble and I tell it to Daria. For now, I do not make a decision. At the end, I cannot know whether or not Daria hands in the forms where I confirm her working hours. Today we have met for 3 hours. Therefore 6 hours interpretation service included in the deal with Kate are gone.
In the evening, I am again sitting in the hotel idling. I would like to get closer to Maria. I do not like the framing how we meet. The taxi brings her and she disappears in the same vehicle. Daria, the interpreter, is always besides her. It actually feels more being between than besides us. Somehow this is logic. Daria translates our words for us. Nevertheless, for me it feels like a constraint, not like an enhancement. I text to Maria. Maybe I can meet her without Daria. My phone translates Maria’s Russian language into German language. Unfortunately in quite low quality. My effort to meet Maria does not succed. Insead, there are two unexpected turns in the conversation:
Summery: My effort to meet Maria leads to nothing. But at 17:46, Maria tells me that Daria called her and told her, she is crying because I would have paid her service for today. I promis to solve the issue and I understand Daria is unprofessional even in another perspective: Even though Maria and Daria may be close friends, Daria should try to solve such an issue with me befor calling Maria. Later, by 19:45, Maria writes to me: „Ок, я не хочу сидеть в отели, ты меня стесняешься?“. In Englisch, the translation by my smartphone reads: „OK, I don’t want to go to hotels, are you shy infront of mine?“ In the context, where I have asked her to come to my hotel, this makes little sense. I try Google Translate and get: „Ok, I don’t want to stay in hotels, are you ashamed of me?“ Somehow, this strikes a chord within myself. I do not feel ashamed of Maria, but I have to admit: I am not sure how to deal with her. Maria is growth-restricted and I don’t know: What can she do and what she cannot. Together with her, I feel helpless. And I do not really like to exhibit my helpnessless in the public.
But there is another reason why I would prefere to just meet and sitdown with Maria in my hotel: The lift with lift by taxi, choosing a restaurant, reading the menu, choosing a dish, ordering, all the related smalltalk, paying the bills and so on. All this even with Daria’s interpretation, it distacts me. This way a cannot get closer to Maria.
Tuesday, December 8th
All night, it crossed my mind: How to get clarity into this messed up situation. I write down on cards all the questions and issues, I want to mention. I get more than 20 cards. After sunrise, I go to the beach along the big river.
Later I call my interpreter in Germany and ask her, how many hours interpretation she agreed upon. She calls Kate and tells me, everything is all right: 6 hours have been agreed upon. The 3 hours on Monday are included in the deal. I text Daria about this. She should double check with the agency.
Today, Maria can meet earlier. I find a nice café less than five minutes walk from my hotel and suggest to Maria to meet there. She agrees. I go into this café OZ. While waiting for Maria, I sort my cards. It is noon time, when Daria and Maria arrive. I think, it is stupid how Maria everytime takes the long way to meet me. Why we cannot do it the other way. I have all the time in the world, while Maria is involved in her daily live and her studies.
Finally the two women arrive and immediately Daria confuses me by saying I had not paid for Monday. For the 3 hours interpretation on Monday I had to pay her 3 times 30 Euros fto the agency. First of all, I thought, this issue is solved already. But more confusing for me: Now she askes for 30 Euros instead of 20 Euros per hour. Daria shows me the form I have signed yesterday: Indeed, the form reads something about 30 Euros per hour. I have not really read the form before and I am so confused that I just say: „Ok. I have signed it. I pay it.“ After that, I ask for the form. Daria gives it to me.
After this shock, I stick with my cards. This way I can at least ask the questions that moves me. Unfortunately, I do not yet get strong answers. The answers seem superficial to me. Everything need to be translated. The conversation is lengthy and vulnerable to all kinds of disturbances. I am stuck.
While Maria mooves, she shows her injuries. It does not look nice. My impression in the video chat was right. After I have addressed the issue, Maria moves more freely. I ask her about her picture at her profile on best-matchmatchmaking.com, where she smiles with a perfect body. She explains her picture is older. Her injuries happened more recently. But Maria also has told me she is new at Best-Matchmaking. Therefore I see the limitations of Best-Matchmaking’s profile check as mentiond on the frontpage at best-matchmaking.com:
Why Best-Matchmaking?
1. Only serious marriage intentions, Each profile checked for authenticity (my emphasis) 2. High response rate by women – ap. 84%, Professional dating advice and tips 3. 50 new women profiles daily 4. Helping 200 single Western men find a bride each month
(…) All the current ladies‘ photos you can see on the website are genuine and have been recently approved (…)
According to archive.org’s WayBackMachine, Maria joined best-matchmaking.com between October 1st and November 7th. I cannot imagine, her injuries just happened afterwards. Another issue strikes my attention while I browse archive.org: The profile IDs are issued chronological. At October 1st, the highest profile ID is 15406, at November 7th it is ID 15625. These are 219 new profiles in 38 days. How could less than 200 women per month help „200 single Western men find a bride each month“ (point 4 in the quote above)? Obviously, there are no more than 5 to 6 new profiles per day, far less than the advertised „50 new wonen profiles daily“ (point 3 in the quote above).
I ask Maria about her English. Her messages through Best-Matchmaking’s message service were good to understand last week. On the other hand, the English was full of mistakes. This English does not look like a professional translation. Maria explains to me: If she gets a message, the agency calls her and reads the message for her in Russian language. Afterwards, she tells her answer to the agency in Russian language again and the agency writes the message in unfortunately imperfect English to me. In the light of Maria’s English, the result is reasonable. Maria tells me, she cannot understand long sentences. Everything interpreted by Daria. By this time, I have not heart more than single English words from Maria’s mouth.
Now I understand how the agency monitors everything. This is how they provide „confidential translation“. I can imagine how the agency could influenced Maria when they understood we want to meet. At Terms and conditions and at Privacy policy Best-Matchmaking writes:
Quote from the Terms and conditions:
1 Letters exchange services:
(…) 1.3. The letter exchange service includes confidential translation of each letter sent and received. (…) (…)
Quote from the Privacy policy:
Monitoring
We may monitor and record communications with you such as chat conversations and emails for the purpose of training, quality assurance, fraud prevention and compliance.
The quoted privacy policy actually mentions communications between the agency and me. But maybe the agency expands this policy to the communications between clients themselves. In this case, the word „compiance“ somehow change its meaning.
Later we want to go shopping. I want to get into the rear of the car, together with Maria. Daria prevents it. I cannot get rid of the feeling, Daria stands in the way between Maria and me.
After Maria has bought medicine at the pharmacy in the shopping mall (I paid. I am not sure, wheter Daria herself had asked me to do so or Daria had interpreted Marias request.), I suddenly find myself in front of shelves with electric radiators. I think: It looks like the next scam. At the café OZ, Maria has mentioned how she feels cold in her student dormitory. Now we are standing in front of the solution. We have a look on several models and the two women ask a clerk about some details. I am electronics engineer and therefore I can also say something about these radiators. Nobody asks me to buy a radiator for Maria. After a while, I decide to buy Maria the German model for around 45 Euros. Maria shows herself very grateful. Back in the taxi, I suggest Maria to assemble the radiator back at her home. Maria (via Daria) regrets, I could not enter her dormitory. For me it is clear: Somebody does not want me to visit Maria at home. I don’t know yet who it is.
Later we go out for dinner. I invite our taxi driver to join us. It is always the same one. Maria tells me that she knows him from volunteering. Maria asks me, whether she could smoke water pipe. For me, this is a strange question. Anyhow, the atmosphere relaxes in our group of four. It is no longer this funnily businesslike situation I have experienced before, where Maria was sitting oposite to my with Daria aside us. Once I seat myself onto the bench next to Maria and move closer to her, however, she moves away. I think, it is visible at the photograph the taxi driver takes from us:
I ask myself: Why is Maria still meeting me?
I cannot really imagine, this all being just a big show, where Maria is just a player in a put-up job. Who would cast a growth-restricted woman for such a game? And Maria does not flirt.
However, I pay her friends, Daria, the interpreter, and the taxi driver. Maybe she just do not compromise their earnings. I want to find it out.
At the end of the evening, I pay the taxi driver and Daria counts 4 times 20 Euros for 4 hours of interpretation. I pay it as well.
Back in the hotel, I have a closer look on the agency’s form:
Actually, it says: The service has been paid in advance (point 2) and every further hour costs 30 Euros (point 5). More interesting is the fact, that the 20 Euro per hour, which Kate has offered me last week, this is not a special price. Best-Matchmaking announces this price on the web page about the Romantic Tours. Why are there 30 Euros stated on Best-Matchmaking’s form?
Why Daria charged me 20 Euros per hour for today? Through the agency, it should be 30 Euros per hour. Without the agency, it should be 15 Euros. I don’t understand.
And finally: How could the agency expact Daria to collect the 3 x 30 Euros if the agency did not know Daria still works for me without them today?
Tomorrow, I need to do some frank talking. Because I do not trust Daria anymore, but also because I know how easily interpreters can forget their job in case of an argument concerning themselves (In such cases the translation just disappears. Usually this is not even inteded. I have experienced it repeatedly in Taiwan.), therefore I book my own interpreter on interpreters.travel for tomorrow. Short noted for tomorrow, there is only one interpreter available on the website. I do not know exactly what time I will meet Maria tomorrow. Up to this point, I have not yet managed to make a specific appointment with Maria. Arrangements were always vague like „in the afternoon“ or „before the afternoon“. Therefore I book the interpreter from 11 a.m. to 3 p.m. The days before, we alway met within this timeframe.
It also attracts my attention that Maria calls herself Bunny on Viber. I think, this is childish. This name reminds me of the women at Seagate in Thailand, where I was working in their hard drive production in a clean room. Hundreds of small figures in these hoodie overalls mummed and impersonalised. 17 years ago, I did an intership there. With their tiny fingers these women assemble the tiny computer hard drives in unworthy working conditions. These women were called bunnies by the government. Back then, I thought, they call them as they treat them: like animals. When they grow older, I think by the age of 30, they got fired. Their fingers would not be fast enough anymore.
Wednesday, December 9th
In the morning the interpreter, I have booked yesterday on interpreters.travel, she cancels her service. She is not in town today. I decide, I will talk up frankly even without my own interpreter. Despite she has canceled, I have already agreed with Maria to meet in the café OZ again. It works as usual. Maria and Daria arrive in the same car with the same driver who drops them in front of the café and stands by in the back street. This framing I cannot change today.
Straight at the beginning, I ask Daria about the different rates for interpretation. Especially I ask her, how the agency could expect her to collect the fee for Monday on Tuesday while she met and worked for me supposably without their knowledge.
Daria tells me usually the agency would rate 25 Euros per hour. The agency keeps around 7 out of the 25 Euros. The rest is would be credited onto her account. If she did not hand in the client’s money, nothing would be credited on her account.
After 20 and 30 Euros now 25 Euros. It is so inconsistant. I really don’t know what to say. If Daria usually gives around 7 out of the 25 Euros to the agency, she will get around 18 Euros onto her account. 18 Euros are 3 more than the 15 Euros, Daria offered me without the agency. Why would she do that?
Daria says she works for around one year for Best-Matchmaking. How long could one bypass the agency in this chaotic way, without something comes to light?
Finally the story how the agency would not pay Daria in case she cannot cash in from the client. If this is true, it casts a shady light on the way the agency treat their staff.
I have heard enough and tell Daria that I am going to pay 15 Euros per hour today. Tomorrow I want another interpreter. Daria agrees with the 15 Euros. But Maria want to work with Daria and nobody else. She just want to stop this argument. Somehow, I can unsterstand Maria. The atmosphere is at grassroots level. I stop the discussion.
I have written on cards the American psychologist Artur Aron’s 36 Questions to Fall in Love. These cards rescue me now. After the annoying argument I cannot just make small talk. I give the cards to Daria. She asks us in turns. These questions contain a lot of starting points for fruitful conversation. After some turns, Daria likes these questions and asks me for the source.
Daria’s linguistic limitations get very obvious now. She has great difficulty to understand the more complex ones of Aron’s questions in English. I know the questions and can help. The process still drags on quite slowly. Within maybe two hours, we do one third of the questions. I understand why our conversation all these days could not gain any deepness.
It gets dark and Maria does not feel very well. I am also exhausted. We decide to go out into a park.
Before we leave for the park, Maria gets medicine and veils from the pharmacy on the other side of the road. Daria tells me Maria need it for her training. Maria pays without hesitation. Back in the taxi though, Daria asks me to give Maria the money she has paid in the pharmacy. Daria says it would have been Maria’s last money.
We pass by the medical university and I ask Maria: „Do you study here?“ The answer is no. Maria studies at the medical college, not at the medical university. It is the answer I have expected. Maria has told me she lives in a dormitory right next to her nursery training. The university is quite cloise to my hotel but Maria needs around one hour to come to mour meetings.
The park where we go turns out to be a big asphalt square with trees arround. We watch the rainbow installation. We do not leave the car. Except Daria. She need to meet somebody.
When Daria comes back, Maria want to go home. The taxi brings me back to my hotel and leaves with the two women.
Thursday, December 10th
I get up early and go out. I need to move. I have a new plan to escape the pattern, where Maria and Daria always visit me together and leave together. Always with the same car and driver.
I ask Daria to meet an hour before we meet Maria. I tell her I want to surprise Maria and would need to prepare this together with her. I want to surprise Maria and see how would stick with me. Furthermore, I do not want to discuss all the truble with her infront of Maria. In case she really works for me, she need to agree to it. I also send her yesterday’s 36 questions:
Daria gets herself into it. At least, it looks like this. However, my plan is bigger and I walk along the big main road towards Maria’s medical college. I want to see it. I want to get an idea of it. Is all this possible which I just have heart of?
I am walking through all the city. For hours. I see how decayed this city is. Gray and depressing. Many houses are breaking down. Shops are open. I don’t see much rubbish.
The medical college is part of a hospital complex on the borders of the city, between leafless winter trees. This place is as remote as Maria has depicted it. The student dormitory is just next to the college. Everything is real and trustworthy. I feel joy having found this place. I do not dare to enter dormitory and college. It would it look like to just drop in? Even waiting in the café at the bus stop at the hospital complex feels to intrusive to me. I go back allong the big road towards the city.
Within 10 minutes walk, I am back in the city. I choose the first café along the big road, take a picture and send it to Daria:
…but later Maria contacts me and tells me, she does not feel good. I still ask Daria to meet without Maria but she preferes to cook for her granny:
I take a bus back to my hotel. I understand: I cannot seperate Maria and Daria. I have to surprise both of them.
The boss of ukr interpreters has sent me the phone number of an interpreter in Zaporozhye. I try to call her. I somehow cannot contact her by my phone with German SIM card. After half an hour, I manage to contact her by SMS. Unfortunately, she does not work as a interpreter at the moment. I try it again at interpreters.travel: I book another interpreter for Saturday and Sunday. I will organise the weekend for Daria and Maria. They will be my guests. Non of them will work for me. Not even the taxi driver. I search the net for a car rental. I prefer to drive my self anyway.
Friday, December 11th
According to my web research, the airport is the only place to rent a car in Zaporozhye. In the morning, I take a bus to the airport and this time it works.
At the airport there is no car rental. The only thing there is a tourist information desk. Unfortunaltely, there is nobody at this tourist information desk. The guards indicate that somebody would come. The young lady is very friendly. After a week of struggle, this is just wonderful. My heart opens up. She is helping me: There is a Sixt car rental office in town. It is inside the InterTourist, the prime hotel location. She calls a taxi for me. While waiting for the taxi, we have time for smalltalk. Her name is Alena and she gives me her phone number. I really enjoy just being able to talk to somebody. She guides me to the taxi. The taxi driver is friendly, quiet and very fast.
While the web offered me more than 20 different vehicles to rent in Zaporozhye, the officer in the Sixt office got just one Golf. Even more, this car is currently rent out. Maybe it will come back today. Most likely, we could know it at 1 p.m.
1:30 p.m. I want to meet Maria. For the first time, I have been able to fix a meeting time with Maria. Further I have tried to meet Maria at her place, but today she is somewhere else in town. I ask Daria again to meet before:
Today, she cannot meet me earlier because she has to interpret a video chat.
Now the second interpreter booked on interpreters.travel cancels too. My plan to organise the weekend threatens to colaps. In this misery I go to toursist information bureau and ask for another car rental in town. But there is just this one car rental in Zaporozhye, the one in the InterTourist hotel. I feel really helpless and leave the bureau. But then, I go in again and ask for an interpreter for the weekend. By my second or third attempt, the lady understands my request. She makes phone calls. I am waiting for quite a while. After a while, the lady tells me she knows an interpreter, however, she could not get her on the phone. She would contact me as soon as there are any news. A quite vague achivement, I think and leave the bureau again.
I start to walk back towards the Sixt office in the InterTourist hotel. On the walk, a tourist guide calls me up. She can guide us on the weekend and she can interpret. And she got a car. Quickly we come to an agreement. She will come to my hotel Prague at 9 am on Saturday morning.
The weekend is prepared. In addition to car and interpretation, I even got a guide for the weekend. However, my mobile phone battery dies. I rush to the InterTourist hotel. I have agreed to meet Maria there in half an hour.
Inside the InterTourist immerse into a different world. The only one, wearing a face mask is the man standing at the entrence. Inside everything is beautiful. In the lobby I feel how the people relaxe and take it easy. My phone is charging and my apple juice costs about one Euro.
Daria gets me out of the InterTourist. Does somebody do not want to show up here? Our taxi brings us to the shopping mall where we went on Monday already and we go to the same restaurant in the upper floor.
Maria is cheerful today. Yesterday’s malaise is blown away. She gives me a huge jar of her mother’s home-preserved watermelon. I am quite nervous with my surprise. However, Maria makes it easy for me. She is interested why I got into the InterTourist hotel. I tell her about my failed attempt to rent a car for the weekend. It follows the whole story how I found the guide who can interpret and got a car. I invite both, Daria and Maria, to be my guest on the weekend. To make it totally clear, I tell Daria, she would not need to work this weekend. Everthing would be prepared. The guide would come to the my hotel at 9 a.m.
Both are totally stunned. They are speechless. The translation breaks down as I have expected. I know this phenomenon. But everythinghas been said. Maria once more tells me she don’t want to talk with a stranger. But I tough it out and tell Maria if she want to come to Germany she need to talk with strangers anyway and I want her to go this step now.
Next it gets chaotic. Maria talks about a friend who speaks German language. I am fine with him joining us. Consequently, Maria goes to the restroom. I ask Daria about the weekend. She does not know yet whether she will be free. And then Daria also goes to the restroom. I am waiting.
The situation is clear: Non of Maria’s friends will earn money on this weekend. Who will still meet me without this financial motivation?
One by one, Daria and Maria come back. Maria now needs to go to study. Maria or Daria says, we might meet again later in the evening. I can no longer understand what is Daria’s statement and when would she interpret Maria. Instead, I understand we can meet Maria’s German-speaking friend right away. We meet him at ground floor.
Maria still want to go grocery shopping. Best-Matchmaking’s CEO Kate recommends to men to go shopping with their date. I am not surprissed.
Together we enter the grocery store. Daria and Maria go around shopping together. I talk with the German-speaking friend. He got a question: What do I do for living? I explain it. He is dentist. Currently, he cannot enter Germany however.
The purchaise costs arround 20 Euros today. Afterwards everybody hurries to leave. I have all the time of the world and walk back to my hotel on foot.
We have not concluded on anything. Neither concerning today’s evening nore concerning the weekend. I simply wait and see.
Two hours since we parted I receive a shocking message. I cannot believe it. And this is what I reply:
Summery: Maria tells me her roommate got tested positive for the corona virus. Therefore we cannot meet.
The coincidence is too unlikely. Just in the moment Maria is faced with the decission to follow me, the corona issue appears as an excuse.
I wonder if Maria is afraid of I could reveal, publish the story. I also wonder, why I have not received any of the photographs we have made together, despite I asked to share them with me when we took the photos. Therefore I ask Maria for the pictures:
…to my surprise Maria sends me all the photographs.
Saturday, December 12th
The tourist guide arrives on time at 9 a.m. Her name is Oksana and she is still wondering what to expect. I explain how I have invited Daria and Maria for the weekend to find out who would join me without financial motivation. I tell her how Maria and Daria reacted. Oksana is in the know now. She agrees to show around just me. I have booked her service and now I do not want to send her away.
We go to the big river and cross the big double layer bridge to the big island, view the big dam and visit the wooden Cossack fortress. She tells me all the legends growing around the city and the places we visit. Afterwards we go to a car museum. Maria recommended this museum before. It obviously was collected and built up by many volunteers in times of transition after the breakdown of the Soviet Union. On the way for lunch, Oksana recognises my interest for architecture. After lunch we visit a newly opened museum of the city’s history. Later we go around the city and visit the historic buildings themselves. Oksana tells me her own home town story.
Back in the hotel, in the evening I see the Maria’s messages. It looks like an attempt to arouse my pity:
Maria tells me about her fiever and her feeling very bad. She want to leave the room where she now stays with the corona infected roommate. My smartphone does not translate Maria’s latest message. Google translates: „You do not wanna be with me“
I tell her, I am not afraid of getting infected by meeting her:
…later at night, I hit on the idea to invite Maria to my hotel.
Sunday, December 13th
Yesterday, I have canceled for today. I want peace to review last week and write this report.
While inserting screenshots of messages of the three women who contacted me on November 23rd, I realise they all mailed me exactly at the same time. One can see the time stamp on the messages. And I also realise how the beautiful Katherine is repeatedly displayed prominently at Best-Matchmaking’s frontpage on an ad banner titled ‚New Profiles‚:
Katherine’s profile uses the ID 13533. The IDs are obviously used chronologically. Therefore Katherine’s profile should be a little older. On archive.org I find her profile already on May 11th on Best-Matchmaking’s gallery. Her profile seems to got registered a few days before.
And there is one more thing I realise: The profile of Paula, the only woman on best-matchmaking.com, who had shown a clear stance, this profile has been deleted:
Her message is now „by no name„.
Finally, I realise Maria’s second message on December 1st was sent exactly two minutes after I have ask Kate for an offer. In this message, Maria asks me to arrange arrange our meeting through the agency. I did sent my email to Kate 20:16. Maria’s message is from 20:18. Could this happen by chance?
In the afternoon Maria contacts me again:
She is still sick and want to make a corona test. It looks very similar to yesterday. But then something unexpected happens. Somebodey unknown contacts me on Viber:
I do not know the name „Madonna“ (name changed). But she sends me a picture of me and Maria:
I think, somebody want to blackmail me. But I have not done anything compromising. I do not want to hide this journey. But before I know how to react, I recognise it is totally different:
It is Maria herself.
This new turn is demanding for me. Suddenly am afraid of a trap. However, I cannot find any explanation for my fear. Therefore I agree and go to the café OZ to wait for Maria.
It is 16:45 when Maria contact me again and asks me to come out of the café. She comes round the corner of the backstreet. She tells me: „I have a problem.“ In fact, she speaks English. Her problem is, she want to smoke. While smoking a very, very thin cigarette, she tells me how Best-Matchmaking told her not to state smoking in her profile. Last week, she suffered and almost could not bear our meetings when she could not smoke.
Now I understand why Maria asked me for permission to smoke a water pipe at our dinner on Tuesday. And I understand how Best-Matchmaking understands their word of „checked“ profiles.
We can be sure Best-Matchmaking knows the smoking issue. Kate, the boss of Best-Matchmaking blogged on the issue just before October:
Screenshot from a blog post by Kate: „Is smoking common for Russian girls? – Yes! Especially a couple of years ago, we gead a real smoking boom in these countries. Everybody was smoking – from teenagers to pensioners. (…)“
Kate and Best-Matchmaking are very aware of the smoking issue. Therefore „checking“ the profiles could only mean they check for the desired entries, not for the truth in the entries. Oddly enough, Kate states: „And we don’t cheat here – we always state the truth in their profiles.“ It sounds like the agecy is writing the profiles, not the women.
Maria’s profile reads: „English level: basic„ This is correct. She understands simple sentences. How comes Best-Matchmaking’s CEO Kate wrote to me on December 1st about Maria „your lady speaks no english“?
We go into the restaurant next door. We communicate in broken English and by the hlep of Google Translate. Where there’s a will there’s a way.
Maria tells me how she liked my invitation for the weekend excursion on our meeting on Friday. She would like to visit the neighbour city Dnipro together with me. She wanted to meet me without Daria but the agency had insisted this would be against their rules. Maria did not know my phone number because the agency had kept the paper slip where I had noted my number for her on our first evening, she says. The smartphone with the Bunny account would be the agency’s phone. The agency just lent it to her. She herself just got a dumbphone.
On my card, Maria could not recognise my phone number. Indeed, my phone number shown quite discreetly on my card. The first number is a landline. Only the second one referes to my mobile phone. Moreover the international access code is missing:
Her roommate helped Maria. She has given her smartphone to Maria and together they somehow figured out my number to contact me on Viber.
Maria is afraid of the agency. What would happen if they found we meet against their rules. We agree to consider the agency’s rules as wrong. I ask Maria if she gets money from the agency. First, Maria does not even understand my question. Later she denies. For me this is absolutely trustworthy. At the end there is nothing to fear, for Maria too.
I am glad Maria has found her way to me, though just shortly before my departure. I wonder, should I change my flight back home a second time? How could we really get to know each other better in such short time? Maria is more practical. She suggests to visit Dnipro right now tonight. My flight departs tomorrow morning at 7 a.m. from Zaporozhye.
We inform my hotel and call a taxi to Dnipro. Immediately I recognise a difference: Maria tries to get a good price, despite I would pay. Soon we ride through the night. Finally we sit on the back seat together. On the road, Maria calls her mother. The mother thinks Maria is crazy. I say „Hello!“, our different languages do not allow further communication.
We just got off the taxi in Dnipro and the next car drives up. It is Maria’s German-speaking friend. His name is Bert (name changed). I understand, he had tried to contact me on Viber on Saturday.
We cruise the nightly city. Many locations are closed becauseb of the coronavirus. Also here, visit the big river and roam the city. At least the city centre of Dnipro is decorated in glittering Christmas decoration and not as dekayed as Zaporozhe. At 10 p.m. our restaurant closes due to the coronavirus. We continue to cruise the city. At a fuel station Maria buys beverage. She does not expect me to pay.
I offer Maria to buy a smartphone to her. I wish we could communicate without Maria need to borrow her roommates smartphone. Maria’s spontaneous reaction is clear: „This is big money!“ Anyway, there is no open smartphone shop tonight.
Our communication is complex. I speak German with Bert, he broken. I speak English with Maria, she broken. Maria and Bert speak Russian with each other, very fast.
Eventually we realise, there is no taxi available anymore to bring us back to Zaporozhye tonight. I try to change my flight. It is too late. We are a few hours before my flight departs. I suggest just to drop my flight back and book a new one tomorrow. Maria opposes this idea: Too expensive. Even though she obviously feels uneasy for Bert finally driving us back to Zaporozhye in the middle of the night. I slip him some money. It is entirely different to the days before when I clearly felt the expectation of my money.
I want to give my smartphone to Maria. I can buy a new one. She say, she does not need it. She can borrow her roommate’s smartphone. She writes down her phone number on a piece of paper:
Later Bert still drives Maria to her dormitory on the other end of the city. Last weekend it closed at 10 a.m.
Monday, December 14th
With the help of the friendly Alena at the tourist information at the airport, I have booked the friendly taxi driver to pick me up at 5 a.m. at my hotel. Twenty menutes before, he is already waiting in front of my hotel. I pack my stuff and I am ready to go at 5 a.m.
Maria wanted to accompany me to the airport. I cannot contact her. I have expected this. To go to the other side of the city for maybe one hour of sleep and to come back to my hotel by taxi before 5 a.m., this plan sounded too odd to me already last night. Last night it became clear that Maria and me, likewise had got into a maze we both tired to get out of without hurting the other one.
At the airport I tell Alena what has happened to me. I tell the whole story. So much has happened since Friday. By her help I could not find a car to rent, but she gave me wings. After meeting her, I got the feeling I can gain back control over my situation. Once I tell Alena my age of 45 and Maria’s age of 26, it flips out of her mouth: „Are you serious?“ I thank her for her honesty.
I change flights at Kiew airport. In the queue for the safety check I meet Kai (name changed). Kai is 55 years old and dated Ukrainian women for several years. Now he is on his way back to Germany. But he is moving to his wife at the Black Sea coast. Kai recomeds me another Internet platform to find a wife: rus-date.com. Without scam, he says. I mention the 650 Euros which I have paid to the agency. It gives him a wince. Obviously it sounds very expensive to him. The approximately 2000 Euros I have spent in total on this journey, he considers rather little. He spent 3000 Euros when he the first time went to the Ukrain to find a wife. He also recommends to get an Ukrainian SIM card. For 10 Euros one could phone and surf for one month. In my case the mobile phone has cost me around 80 Euros, even though I really rarely called and uses WLAN as much as possible.
Back in Germany I ask Maria if she want to continue to use best-matchmaking.com for dating. Her answer is clear:
Google translates her anser as: „No. I no longer work with an agency and I do not want to.“ I am glad about this. As soon as I publish this testimony, she may be kicked out.
Wednesday, 16. December 16th
A thought strikes me: If the agency gives out the smartphone with the Bunny account to a woman, the agency still could log in to this Bunny account on a PC. This way they would maintain access to the communication.
Another question remain open: best-matchmaking.com is trilingual: On the upper right corner of the website one can choose English, Deutsch (German) and 日本語 (Japanese). Many women on best-matchmaking.com do not or poorly speak these languages. Is there a Russian version? How would it look like. Maybe the agency contact the women just through their local offices or by phone as they did with Maria. Maybe they get nothing in written form. In such a case the agency could tell them anything.
Thursday, December 17th
Besides Best-Matchmaking’s newsletter…
…I now get promotional mail from another online dating plattform as well:
Friday, December 18th
Now I have written down this entire testimony to the best of my knowledge and belief. As is often the case, the truth is far more nuanced than the black and white we may expect at the beginning. Everyone need to draw their own conclusion.
Saturday, December 19th
I am proofreading my testimony. While double checking I see Maria’s profile has been deleted at best-matchmaking.com. I am glad about this. I already wanted to suggest Maria to do this before I would publish this report.
Friday, December 25th
I cannot log in on best-matchmaking.com. My one month membership for 199 Euros has expired. My Profil is still online though. Not even I can delete it myself.
Update January 30th 2021: After I had informed other men on Best-Matchmaking’s online dating plattform about my disappointing and revealing journey to Ukraine, my profile was removed from the plattform. Here you can still find my profile on Archive.org.
Tuesday, December 29th
I can log into my account on best-matchmaking.com again. Even more, I find messages of 6 women in my letterbox.
On November 23rd, just after I had verified my profile, I got 3 messages from 3 different women within just 2 minutes. From November 29th, the moment I showed interest in Maria and had a Skype chat with her (and an interpreter of the agency), I received not a single message from any other women. Only after 10 days back in Germany and Maria being removed from Best-Matchmaking’s dating platform, now I receive messages again. Since December 23rd, I received 6 messages by 6 different women:
Below the 6 new messages there is the last message of Maria from December 6th, just before we met. Maria’s profile has been delated. Again the 6 new messages are all written in general terms and look like standard letters. Non of these 6 women had been marked as my favorite. The timing of the messages cannot just be by chance. Obviously the messages are controlled by the agency. Moreover, the 4 messages I received on December 23rd and December 24th, these 4 messages were sent to at least two other men at exactly the same times. A woman might send identical messages to several men the same time. This is possible. But here all these 4 women sent identical messages to the same three men at the same times. How would all of them want to contact exactly the same three men the same time? Only the agency can arrange this.
And there is something else that changed: I can open and read the new messages without getting charged. Where there was the subject line before, now there it reads „READ LETTER“ and if I click on it the message opens without reducing my credits. It looks like my profile has been unlocked in a new way. Maybe the agency expects me to try it again.
Hier erzähle ich ausführlich meine ganze Geschichte mit Best-Matchmaking. Wenn sie nur die Betrügereien interessieren, finden Sie diese auf Englisch zusammengefasst auf best-matchmaking.ORG.
Mittwoch, 18. November
Über Line kommuniziere ich mit meiner Sprachlehrerin in Taiwan. Sie sagt mir, sie wolle einen ihrer ehemaligen Schüler heiraten. Das ist eine herbe Enttäuschung für mich. Ich hätte es sein wollen.
Frustriert, durchsuche ich mein Handy nach Abwechslung und finde die Profilbilder auf der Internetseite von Best-Matchmaking, best-matchmaking.com. Eine Frau gefällt mir. Ich melde mich auf der Internetseite an. Erst mal ist alles kostenlos. Und insgesamt vier Briefe kann man auch so schon mit vier Bonuspunkten ohne Mitgliedsbeitrag an Frauen auf der Seite verschicken oder von ihnen lesen. Wenn man mehr will, muss man einen Monatsbeitrag von 199 Euro bezahlen. Das überlege ich mir später. Hier steht es unter Leistungen und Preise:
Donnerstag, 19. November
Ich schreibe der Frau, die mir sympathisch scheint. Es kommt keine Antwort.
Samstag, 21. November
Man kann sein Profil auf best-matchmaking.com verifizieren, indem man ein Photo seines Ausweises schickt. Das ist kostenlos. Ich mache das. Mein Profil soll dann für Frauen prominenter sichtbar sein.
Weil von der Frau, die ich ursprünglich angeschrieben habe, keine Antwort kommt, schaue ich mir die Profile durch und markiere einige als ‚Favoriten‘.
Sonntag, 22. November
Eine erste Nachricht ist da! Eine, von den Frauen, die ich als Favorit gekennzeichnet habe, hat mir geschrieben:
Um diesen ‚Free intro letter‘ zu lesen wird nichts von den 4 Bonuspunkten abgezogen. Interessant ist der Betreff: Google übersetzt ‚Новый фаворит!!!‚ mit ‚Neuer Favorit !!!‚. So werden die Frauen also informiert, die ich als meine Favoriten markiere.
Ich schaue mir Marias (Name geändert) Profil genauer an. Sie ist sehr klein (145cm), will ihr Leben ändern und sucht einen Mann zwischen 23 und 65. Da liege ich genau in der Mitte. Ihre Fotos zeigen immer nur ihren Oberkörper. Sitzt sie im Rollstuhl? Mir scheint mein Gedanke paranoid. Sie schreibt nichts von Kinderwunsch. Der steht in meinem Profil. Hat sie ihn gelesen? Eigentlich wünschen sich Frauen immer Kinder wenn die Partnerschaft und die Lebensverhältnisse stabil werden. Maria ist erst 26. Da habe ich keine Bedenken.
Maria schlägt eine Videoschalte vor. Mir ist das auch lieber als ewiges hin- nun herschreiben. Das hatten ich schon so oft und zuletzt mit meiner Chinesischlehrerin. Für Videoschalten muss man auf best-matchmaking.com einen Monatsbeitrag von 199 Euro bezahlen. Da sind dann drei halbstündige Videoschalten inklusive, sowie unbegrenzt Nachrichten verschicken und empfangen.
Montag, 23. November
Drei weitere Frauen melden sich bei mir. Das sind aber keine, welche ich als Favoriten markiert habe. Das hat wohl die Verifizierung meines Profils bewirkt. Die Frauen sehen aus wie Models aus einer Modezeitschrift. Stark geschminkt zeigen sie ihre Körper. So eine Frau suche ich nicht. Ihre Nachrichten sind allgemein gehalten, gehen nicht konkret auf das ein, was ich in meinem Profil schreibe. Wenn ich mir Marias Nachricht nochmal anschaue, macht sie das auch nicht anders. Es könnten Standardscheiben sein. Petra (Name geändert), die erste der drei, schlägt mir auch gleich eine Videoschalte vor.
Von der Frau, der ich zuerst geschrieben habe kommt weiterhin keine Antwort. Lieber gehe ich auf eine Frau zu, die Interesse an mir hat, als einer hinterher zu laufen, bei der nur ich an einer Beziehung interessiert bin. Letzteres habe ich mein Leben lang erfolglos gemacht. Aber ich warte noch ab.
Dienstag, 24. November
Heute schreibe ich Maria und schlage ihr eine Videoschalte am Wochenende vor:
Mittwoch, 25. November
Ich will die 199 Euro Monatsbeitrag bezahlen, um dann die Videoschalte über die Plattform anzumelden. Das funktioniert nicht. Bevor ich noch meine Kreditkartendaten eingeben kann bekomme ich die Nachricht, dass ich mit meiner Karte keine Zahlungen übers Internet machen könnte. Das ist seltsam. Das ging sonst immer. Außerdem habe ich meine Kartendaten ja noch gar nicht eingegeben. Ich wende mich per E-Mail an den Support von best-matchmaking. Und die Antwort kommt schnell:
Sie kennen dort das Problem und Ekaterina Ebahey, die Chefin – sie nennt sich kurz Kate – erklärt mir, wie ich bezahlen kann und schickt mir Ihre Bankverbindung in einem PDF.
Ich bezahle per TransfereWise. Zlata von der Verwaltung schreibt mir, dass Kate meine Zahlung erhalten hat. Sie schreibt, ich solle die Videoschaltung über Skype direkt bei ihr anmelden. Ihr Skype-Name ist help-best-matchmaking.
Außerdem bekomme ich ein Guthaben für das Empfangen bzw. Senden von 100 Nachrichten auf meinem Account auf best-matchmaking.com gutgeschrieben.
Donnerstag, 26. November
Morgens schreibe ich Zlata und buche eine Video-Schalte für Sonntagmorgen, 10 Uhr und schreibe auch Maria. Mittags meldet sich Zlata unter help-best-matchmaking auf Skype. Maria ist auch einverstanden. Wir verständigen uns auf 10 Uhr Ukrainischer Zeit. Das ist 9 Uhr in Deutschland.
Abends schreibt mir noch eine weitere Frau. Auch sie schlägt eine Videoschalte vor. Auch ihr Schreiben geht nicht sehr konkret auf mein Profil ein. Auch das könnte ein Standardschreiben sein:
Ich antworte Ute (Name geändert) nicht. Ich will nicht mit mehreren Frauen parallel anbandeln.
Samstag, 28. November
Die Videoschalte über Skype erfordert weitere Vorbereitungen. Ich soll mich auf einem Account der Agentur anmelden. Dazu gibt mir Zlata die Zugangsdaten.
Nachdem ich den Code bei Skype eingegeben habe, kann ich mich auf dem Account beim zweiten Versuch auch anmelden. Dort finde ich unzählige Team-Kontakte, über die die Videoschalten laufen. Haufenweise Nachrichten von Männern, die hier Videoschalten hatten. Datenschutz sieht anders aus. Zlata empfängt mich wieder per help-best-matchmaking und erklärt mir, ich solle mich morgen auf diesem Account bereit halten. Die Dolmetscherin würde sich dann melden und die Videoschaltung mit Maria aufbauen.
Sonntag, 29. November
Ich spreche mit Maria über Skype. Sie freut sich, scheint genauso aufgeregt wie ich. Es fühlt sich gut an. Als sie sich bewegt erschrecke ich. Es sieht wie Verletzungen aus. Aber vielleicht ist es nur das schlechte Licht. Das Bild ist nicht besonders scharf bei dieser Skype-Verbindung. Sie macht eine Hebammenausbildung, ist im ersten von drei Jahren der Ausbildung. Das freut mich. Sie wird bestimmt auch eigene Kinder wollen. Ich habe viele Fragen vorbereitet. Aber dazu komme ich gar nicht. Die halbe Stunde vergeht schnell. Ich bin glücklich und schlage eine weitere Video-Schalte für den nächsten Tag vor. Maria ist einverstanden. Sie studiert am Nachmittag. Also verabreden wir uns für morgen um die gleiche Uhrzeit wie heute.
Nachmittags überlege ich mir, wie ich Maria persönlich treffen kann. Ihr Profil sagt, sie wohne in Zaporozhye (auch Saporoschje geschrieben), Ukraine. Ich google wo das ist. Mit dem Auto hinzufahren ist extrem weit.
Dann schreibt mir noch eine weitere Frau. Auch Paula (Name geändert) hatte ich als Favoritin markiert. Aber sie schreibt anders, als all die vorherigen:
Mir gefällt ihre klare Haltung und direkte Art. Ich schreibe ihr, dass ich mit einer anderen Frau in Kontakt stünde und nicht mit zwei Frauen parallel anbandeln wolle. Sie wird sich bei mir am Montag für mein ‚Absageschreiben‘ bedanken und mir viel ‚happyness‘ mit der anderen Frau wünschen.
Montag, 30. November
Heute Nacht habe ich mich gefragt, wie das weiter gehen soll. Ich kann nicht täglich so eine Videoschalte machen. Erstens ist das teuer und zweitens überfordert mich das logistisch. Ich muss die Frau persönlich treffen.
Ich stehe früh auf und schaue mir an wie ich in die Ukraine fliegen kann und buche fürs kommende Wochenende einen Flug nach Zaporozhye. 362,67 Euro sind günstig für ein Wochenende persönliches Treffen im Vergleich zu 199 Euro für 3 mal eine halbe Stunde Videoschalte.
Beim Videotelefonat erzähle ich Maria die Neuigkeit. Sie ist fassungslos und begeistert. Ich bin glücklich, dass ich sie sich nicht überrumpelt fühlt. Ich frage sie, ob sie mich Freitagabend am Flughafen abholt. Sie ist einverstanden. Dann kommt die Frage, ob ich das Treffen über die Agentur organisieren würde. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass diese Frage nicht von Maria kam, sondern von der Dolmetscherin. Ich sage, ich würde der Agentur Bescheid geben. Gegen Ende der halben Stunde bleibt nicht mehr viel zu besprechen. Wir werden uns ja bald persönlich treffen. Minuten vor Schluss geht mir noch mein Handyakku aus. Aber das ist jetzt nebensächlich.
Nach dem Gespräch mit Maria schicke ich ihr und Zlata von best-matchmaking.com meine Flugdaten und sage ihr, dass mich Maria am Flughafen abholen wird.
Zlata antwortet in wenigen Minuten. Wegen der einen Stunde Zeitverschiebung scheinbar sogar bevor ich ihr geschrieben hatte:
Mir schwant etwas: Die Agentur möchte daran verdienen, dass wir uns treffen. Auf ihrer Internetseite bietet best-matchmaking.com sogenannte Romantische Touren an. Sowas interessiert mich nicht. Ich bin schon immer selbstständig gereist und habe mich auch in vielen Ländern mit den Menschen dort getroffen. Ich brauche keinen Sektempfang, kein Candle-Light-Dinner und keine Fotosession im Stile der Fotos mit denen sich die meisten Frauen auf best-matchmaking.com präsentieren. Ich will auch keine „mindestens 5 Damen treffen“, wie diese Romantischen Touren beworben werden. Ich habe schon Maria.
Allerdings weiß ich nicht, wie gut Maria Englisch spricht. In Ihrem Profil steht: English level: basic Während den Videoanrufen hat sie noch nicht Englisch mit mir gesprochen. Allerdings war es auch nicht nötig gewesen. Es war ja immer die Dolmetscherin dabei.
Abends finde ich in meinem Postfach zwei Nachrichten von Maria:
Mittags, nach der Videoschalte am Morgen ist sie einfach glücklich. Spät abends dann schreibt sie, ich solle das Treffen doch über best-matchmaking.com organisieren. Das sieht mir ganz danach aus, als ob die von best-matchmaking.com mit ihr gesprochen haben. Ich kann es mir nicht anders erklären. Maria gibt auch keinen Grund für ihr Anliegen an.
Dienstag, 1. Dezember
Im Internet suche ich nach einer Dolmetscherin in Zaporozhye. Das ist nicht ganz so einfach. ukr interpreters hat dort vier Dolmetscherinnen. Ich wähle diejenige, die mir am vertrauenswürdigsten erscheint, und schicke eine Anfrage.
Außerdem buche ich in Zaporozhye für Freitag bis Montag ein Zimmer im Hotel Prag.
Es ist 1. Dezember und damit 1. Advent. Ich will Maria einen ‚Adventskalender‘ schenken und jeden Tag ein neues Bild in mein Profil hochladen. Ich suche eines von Taiwan aus und schreibe ihr:
Versehentlich habe ich morgens auch noch ein Foto von einem Auto statt von mir selbst in mein Profil bei best-matchmaking.com hochgeladen. Man kann allerdings einmal hochgeladene Fotos dort nicht mehr löschen. Zlata löscht es auf meine Bitte hin zeitnah. Und ich weiß jetzt, dass die Agentur die Bilder nicht erst prüft, bevor sie online gehen.
Zwischendurch erhalte ich auch wieder einmal von Kate den Werbe-Newsletter der Agentur. Ein paar vage Sätze darüber, wie man trotz Corona-Pandemie international zusammen finden könne und dann wieder gestylte Bilder wie aus einem Hochglanzmagazin.
Ich antworte Kate auf ihren Newsletter und schreibe ihr, dass ich schon zurecht käme, trotz Corona-Pandemie. Allerdings hätte ich gerne einen Dolmetscher für zwei Stunden am Samstag:
Kate antwortet nach 15 Minuten:
Sie will keinen Dolmetscher für uns organisieren. Dafür will sie alles andere für mich organisieren, was ich nicht schon selbst organisiert habe (nämlich meinen Flug und das Hotel). In diesem Paket soll dann sogar das Dolmetschen mit dabei sein, das sie ja gerade erst nicht für uns organisieren wollte. Außerdem sollte ich doch meine Reisevorbereitungen mit ihr besprechen. Eigentlich stehe ich ja gerade deshalb mit ihr in Kontakt. Dann fragt sie noch, ob sie mir ein Angebot machen kann. Warum macht sie mir das Angebot nicht gleich? Das klingt alles dubios. Ich lasse mir das durch den Kopf gehen.
Abends schicke ich Kate einen Plan für das Wochenende und bitte Sie um ein Angebot. Ich will einfach mal sehen, was sie mir anbietet:
Und abends schreibt mir auch Maria nochmal:
Sie bedankt sich für mein Adventskalender-Foto und bittet mich wieder, die Reise über die Agentur zu arrangieren. Sie könne mich auch am Freitagabend nicht vom Flughafen abholen, weil sie um 10 im Studentenwohnheim sein müsse.
Ins Hotel werde ich am Freitagabend auch selbst finden. Ihre wiederholte Bitte alles über die Agentur zu machen, beunruhigt mich eher. Als wir telefonierten, hatte sie überhaupt keine Einwände, das ich sie einfach so besuchen kommen würde.
Mittwoch, 2. Dezember
Von ukr interpreters schreiben mir gleich zwei, der Chef aus den USA und seine Personalvermittlerin. Beide würden bei der Dolmetscherin nachfragen und sich schnellstmöglich wieder bei mir melden. Kate von best-matchmaking.com wird schneller konkret und schickt mir ihr Angebot:
Jetzt ist es klar. Sie will mir viel Geld für das Treffen mit Maria abknöpfen. Kate ist ja laut ihrer Selbstdarstellung „praktizierende Psychologin“. Ihre psychologische Masche ist auch für mich leicht zu erkennen: Erst mal einen noch höheren Preis von 2100 Euro nennen, damit die am Ende verlangten 1300 Euro nicht mehr ganz so teuer aussehen sollen, sondern eher nach einem besonders guten Deal. Update vom 22. Dezember 2020: Am 21. Dezember wurde die Selbstdarstellung geändert. Auf der Seite bezeichnet Kate bezeichnet sich jetzt als: „CEO: -Katrina El – Maltese and American Matchmaker“. Außerdem hat meine Dolmetscherin aus Deutschland nicht nur mich überzeugt, sondern offensichtlich auch Kate, die sie nun auch um ihre Unterstützung gebeten hat. Man findet die Seite auf WayBackMachine vor und nach der Änderung: Die Seite Über uns am 1. Oktober 2020 Die Seite Über uns am 22. Dezember 2020
Im Wesentlichen bietet sie mir einen Dolmetscher für 10 Stunden. Jede weitere Stunde soll 20 Euro kosten. Andersherum gedacht entsprechen die 10 Stunden Dolmetscher 10 mal 20 Euro, also 200 Euro. Die restlichen 1100 Euro sind offensichtlich dafür, mich und Maria bei unseren Treffen zu betreuen (abgesehen vom Taxi, was man bei solchen Preisen aber vernachlässigen kann, finde ich).
Dann schreibt Kate noch, sie sei dann Verantwortlich für meine Sicherheit. Das kenne ich aus vielen Auslandaufenthalten wo ich irgendwie bei jemandem zu Gast war, oder für jemanden gearbeitet habe. Der Gastgeber ist für mich verantwortlich und mein Verhalten fällt auf den Gastgeber zurück. Das führt zu einem oft komplexen Abhängigkeitsverhältnis. Mir ist es eindeutig lieber auf eigene Verantwortung zu reisen und zu handeln.
Was mich aber besonders stört, ist der Punkt 2:
„2. Meeting organisation with your lady. What ever it is, our managers shall interduce you to a lady and provide with all necessary instructions.“ (Hervorhebung durch mich)
Diese ‚insturctions‚ (deutsch: Bedienungsanleitung) gefallen mir gar nicht. Eine Frau ist kein Spielzeug. Es klingt so als solle ich dort eine Rolle in deren Spiel spielen, welche sie sich für mich ausgedacht haben.
Das Angebot ist für mich indiskutabel. Deshalb antworte ich darauf erst mal gar nicht. Für mich steht jetzt fest, dass ich das Treffen mit Maria ohne die Agentur organisieren werde.
Ich suche im Internet nach Erfahrungsberichten über best-matchmaking.com. Ich finde viele Berichte auf der Internetseite best-matchmaking.com selbst und ein paar Bewertungen auf Kundenbewertungsseiten wie Trustpilot. Die Bewertungen sind meistens gut. Einzelne sind schlecht. Einer schreibt, er habe seine eigene Dolmetscherin mitgebracht, weil er Heiratsagenturen grundsätzlich misstraue. Nach einer Viertelstunde Diskussionen beim Zusammentreffen mit der Dolmetscherin der Agentur, wäre das dann ok gewesen.
Das bringt mich auf einen Gedanken. Kann ich der Dolmetscherin der Agentur trauen, wenn ich mit Maria spreche und mich mit ihr verabrede? Am Dienstag kam es mir schon seltsam vor, wie sie fragte, ob ich der Agentur wegen unserem Treffen Bescheid geben würde.
Ich buche für morgen früh eine weitere Videoschalte mit Maria und suche mir selbst eine Dolmetscherin.
Donnerstag, 3. Dezember
Ich treffe mich mit der Dolmetscherin und bespreche die Situation kurz. Ich befürchte, dass die Videoschalte abgebrochen wird, sobald wir uns verabreden. Ich befürchte außerdem, die Agentur könnte meine Nachrichten an Maria löschen, oder unvollständig übersetzen. Vielleicht schon die, in der ich Maria vorgestern geschrieben habe, dass ich das Hotel Prag gebucht habe. In den AGB schreibt best-matchmaking.com:
„5.6. Wir behalten uns das Recht vor, jegliche von Ihnen geposteten Informationen, Fotos und/oder sonstiges Material zu überwachen und nach eigenem Ermessen aus etwaigen Gründen zu entfernen.“
„5.6. We reserve the right to monitor and at Our own decision remove for any reason any information, photographs and/or other material Posted by You.“
Also will ich zuerst klar machen, dass ich Berlin heiße und ein Zimmer im Hotel Prag gebucht habe. Deutsche Hauptstadt in Tschechischer Hauptstadt. Das kann sich jeder merken.
Entgegen meiner Befürchtungen läuft das Gespräch dann völlig entspannt. Nachdem ich gleich am Anfang meine mitgebrachte Dolmetscherin vorgestellt habe, und vorschlage dass jetzt jede Dolmetscherin nur noch in eine Richtung übersetzt, um den Kommunikationsfluss zu beschleunigen, zieht sich die Dolmetscherin der von best-matchmaking.com überraschend zurück, da sie ja nicht gebraucht würde. Ich erzähle Maria, dass ich auch für unser Treffen eine Dolmetscherin hätte. Aber Maria sagt, sie hätte eine Freundin, die für uns dolmetschen könne. Nachdem die technischen Details besprochen sind bleibt erwartungsvolles Schweigen. Das ist seltsam am Telefon. Weil ich morgen unterwegs bin, werden wir uns bis Samstag nicht mehr sprechen. Ich sage Maria, dass ich best-matchmaking.com wegen unserem Treffen angefragt hätte, ihr Angebot aber sehr teuer sei und ich es deshalb nicht annehmen will. Maria ist damit einverstanden und sagt mir, ich solle mir keine Sorgen machen, dass niemand auftauchen würde.
Nach der Videoschalte sage ich meiner Dolmetscherin, dass das Gespräch viel besser gelaufen ist, als ich befürchtet hatte. Marias Bitte, unser Zusammentreffen über die Agentur zu arrangieren, die sie mir wiederholt geschrieben hatte, war gar kein Thema gewesen. Auch im Nachgespräch mit der Dolmetscherin komme ich zu dem Schluss, dass eigentlich alles klappen sollte. Sie gibt mir noch ihre Karte und sagt mir, ich könne mich gerne melden, falls ich vor Ort in Zaporozhye Hilfe brauche. Ich gehe voller Freude nach Hause.
Ich sage die Dolmetscherin von ukr interpreters ab und ich sage Kate ab. Ihre Tour brauche ich nicht. Und sie antwortet wieder innerhalb von Minuten:
Was gestern noch im Mantel einer ‚tour‘ daher kam, ist jetzt ausdrücklich eine Provision. Allerdings lese ich ihre Nachricht am Donnerstag nicht mehr und gehe voller Vorfreude schlafen.
Freitag, 4. Dezember
Als ich Maria vor meiner Abreise noch ein neues Adventskalener-Foto hochlade, finde ich zwei Nachrichten von ihr in meiner Inbox auf best-matchmaking.com, eine von gestern Mittag und eine von heute Nacht:
Die E-Mail von Kate und diese Nachrichten von Maria, beunruhigen mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie von best-matchmaking.com Maria Lügen erzählen würden:
Ich sei verschwunden
Unser Treffen sei regelwidrig
Dass Maria mit meiner Dolmetscherin nervös war und sich unwohl gefühlt hat, das ist so völlig abwegig nach unserem gestrigen Gespräch. Ich weiß nicht, ob diese Worte von Maria selbst stammen, oder ihr in den Mund gelegt wurden. Ich hoffe letzteres. Technisch gesehen könnten sie bei best-matchmaking.com die gesamte Kommunikation manipulieren, die über ihre Internetseite läuft. Wie auch immer tut mir Maria leid. Und ich erinnere mich an Marias Versprechen mich nicht sitzen zu lassen. Außerdem bin ich schon auf dem Sprung. Ich beschließe zu fliegen. Entweder treffe ich Maria oder ich habe eine Geschichte zu erzählen. In dem Fall, werde ich einen Erfahrungsbericht veröffentlichen.
Auf dem Flughafen vor dem Abflug antworte ich Maria obwohl ich nicht weiß, wie die Agentur diese Nachricht weiterleitet und übersetzt. Ich frage mich, wie vertraulich diese Nachrichten übersetzt werden. Und ich will nicht, dass die Agentur Maria noch weiter unter Druck setzt. Deshalb spreche ich nicht von unserem Treffen. Ich versuche die Lügen der Agentur klar zu stellen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich versuche es trotzdem:
Der Flug ist entspannt. In Zaporozhye wartet niemand auf mich. Ein Taxifahrer bietet mir lautstark die Fahrt zum Hotel für 10 Dollar an. Ich habe keine Dollars und versuche es mit dem Omnibus. Der kostet 5 Griwna, umgerechnet 15 Eurocent. Allerdings biegt der Bus in die falsche Richtung ab. Ich nehme für die restliche Strecke doch noch ein Taxi für 110 Griwna (3,25 Euro).
Samstag, 5. Dezember
Morgens mache ich ein Selfie vor dem Hotel Prag und lade es auf mein Profil hoch. Wie jeden Tag ein neues Adventskalender-Foto.
Dann sitze ich in meinem Hotelzimmer und warte ab. Maria taucht nicht auf.
Beim warten schaue ich mir die Internetseite von best-matchmaking.com genauer an. Es findet sich dort nichts von einer Provision. Auch nichts davon, dass man sich nicht unabhängig von der Agentur treffen dürfe. Im Gegenteil: In den FAQs heißt es:
Ist es möglich, direkte Kontaktdaten der Damen von Ihrer Heiratsagentur zu bekommen?
Ja! Aufgrund unserer neuen Unternehmenspolitik haben wir uns entschieden, unseren Kunden viele neue Dienstleistungen anzubieten und Ihnen die Möglichkeit zu geben, schneller mit ukrainischen Frauen in Verbindung zu treten. Eine Besonderheit besteht darin, unseren männlichen Kunden die direkten Kontaktdaten von den Damen (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, etc.) zur Verfügung zu stellen. Normalerweise enthalten die Mails von Frauen und Männern keine Kontaktinformationen. Es ist verboten. Aber, wenn aus Ihrer Beziehung etwas Ernstes wird und Sie sich beide einen direkten Kontakt ohne unsere Unterstützung wünschen, dann werden wir das zulassen.
Hier steht ganz klar, dass „wenn … Sie sich beide einen direkten Kontakt ohne unsere Unterstützung wünschen, dann werden wir das zulassen.“
In den AGB steht auch nichts bezüglich Provision oder einer Regel die ein Treffen unabhängig von der Agentur widersprechen würde.
Ich schreibe Zlata, von der Agenturverwaltung. Auf meine Fragen antwortet sie nicht, verweist mich an die Chefin. Ansonsten widerspricht sie offensichtlich der oben zitierte FAQ. Dass ihre Chefin Kate meine ursprüngliche Anfrage nach einer Dolmetscherin abgelehnt hat, muss sie nicht wissen:
Ich frage meine Dolmetscherin von Donnerstag, ob sie den Eindruck hatte, Maria sei nervös gewesen oder habe sich unsicher gefühlt:
Bevor sie antwortet schickt mir Kate mal wieder ihre Werbung:
…dann meldet sich auch schon meine Dolmetscherin aus Deutschland:
Meine Verliebtheit hat mich also nicht geblendet. Wir telefonieren und ich suche ihr die ukrainische Telefonnummer der Agentur heraus. Auf der Internetseite steht zwar, dass der Sitz der Agentur in der Ukraine ist. Eine Adresse ist allerdings nicht zu finden. Unter Kontakt findet sich nur eine Nummer in den USA und eine auf Malta. In den FAQ finde ich dann doch eine Nummer:
Ich habe Angst vor einem Internetbetrug! Ist Ihre Agentur echt?
Ja, Best-Matchmaking (ehemals KatesModels) ist eine echte Heiratsagentur. Unsere Agentur wurde vor mehr als 12 Jahren gegründet und unsere neue Website (https://best-matchmaking.com/de/) wurde 2017 gestaltet. Außerdem ist unser Geschäftsführer in der Ukraine ansässig und kann jederzeit über Telefone erreicht werden: Ukraine: + 380989899919, USA: + 1 (775) 410 1005 oder Skype: Best-Matchmaking. Die Lizenz Nummer unseres Unternehmens ist 836852 Wir haben Büros in Charkow, Saporoschje, Mariupol und Cherson. Es gibt offizielle Partner in Südkorea, Japan, China und den USA. Eine Zentrale befindet sich in Malta. Wir kooperieren außerdem mit vielen Agenturen in der Ukraine, Belarus und Russland, um Sie den Frauen vorstellen zu können, die an den echten Ehen interessiert sind. Um mehr über unsere Agentur zu erfahren, besuchen Sie bitte die Seite Über uns.
Unter dieser ukrainischen Telefonnummer +380989899919 erreicht meine Dolmetscherin nur einen Privathaushalt. Die Leute dort haben mit der Agentur nichts zu tun.
Eigentlich glaube ich nicht mehr daran, dass Kate irgendwie einlenkt. Dann will ich wenigstens ihre Machenschaften aufdecken. Ich will sehen, ob sie mir die Telefonnummer von Maria gibt, wie es in ihren FAQs steht:
Unsere Kontakt-Austauschpolitik:
Die Kontaktinformationen einer Frau werden einem männlichen Kunden mitgeteilt, wenn die Frau es (sic!) zustimmt, über Ihre Hintergrundinformationen informiert wird, und die Weiterleitung ihrer persönlichen Informationen an Sie genehmigt. Eine Frau kann ohne irgendwelche Erklärungen es ablehnen, Ihnen ihre Kontaktdaten zu geben. Eine Frau kann außerdem nach den Übersetzungsdiensten verlangen, wenn sie keine Ihrer Sprachen spricht. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte uns.
Ich gebe mich etwas ärgerlicher:
Nun bekomme ich gleich drei Antworten:
nochmal von Zlata, die meine E-Mail an Kate nochmal an Kate weiterleiten will
und 3. von Kate selbst wieder über Zlata:
Beide arbeiten offensichtlich Hand in Hand. Hier zuerst die Antwort von Zlata:
Zlata verweist mich jetzt explizit auf die Terms and conditions. Ich lese sie mir nochmal durch. Ich finde trotzdem nichts, dass ich eine Frau nicht treffen könnte. Es gibt nur eine Stelle die das Treffen einer Frau betrifft:
„4.4 Before to invite a lady to your country you must provide us with the record of your criminal background.“
„4.4 Bevor Sie eine Dame in Ihr Land einladen, müssen Sie uns die Akte Ihres strafrechtlichen Hintergrunds zur Verfügung stellen.“
Abgesehen davon, dass ich Maria gar nicht nach Deutschland eingeladen habe, steht auch hier nichts von einer Provision. Im Gegenteil: Ich muss annehmen, dass ich eine Frau, die ich sogar zu mir nach Deutschland einladen kann, auch in ihrem Land einladen kann, mich zu besuchen. Warum sollte man sich nicht auch dort besuchen können?
Dann kommt Zlata mit dem Matchmaking Program. Das ist ein Paket, bei dem einem die Agentur Partner vorschlägt. Dieses Programm wird für jeden Kunden individuell zugeschnitten. So steht es zumindest auf der Internetseite. Da kann natürlich alles mögliche vereinbart werden. Da ich in diesem Programm nicht drin bin, hat es mit meinem Fall gar nichts zu tun. Das Argument ist eine reine Nebelkerze. Dubios ist auch, dass das Programm genau so heißt wie die Internetseite selbst. So kann man die Kunden schön verwirren. Ziemlich am Ende der matchmaking-program-Seite steht sehr vage:
The individually tailored matchmaking program may include:
(…) Personal contacts exchange with selected ladies (…)
Weil in diesem Programm der Austausch persönlicher Kontaktdaten enthalten sein könnte, behauptet Zlata jetzt, deshalb könnte sie mir die Kontaktdaten nicht geben. Das ist ein doppelt verneinter Umkehrschluss. Dieser Logik kann ich nicht folgen. Die Strategie dahinter ist offensichtlich: Mit nebensächlichen Belanglosigkeiten vom Wesentlichen ablenken und Verwirrung stiften.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass die AGB der oben zitierten Passage „Unsere Kontakt-Austauschpolitik“ in den FAQ offensichtlich widersprechen. Ob das beabsichtigt ist, weiß ich nicht:
1.7. Sicherheit des Kontaktaustausches unter unseren Mitgliedern.
Best-Matchmaking stellt persönliche Kontaktinformationen zwischen dem Kunden und der potenziellen Kandidatin vor der persönlichen Vorstellung von Angesicht zu Angesicht nicht bereit. Jedoch kann eine Frau ohne irgendwelche Erklärungen es ablehnen, Ihnen ihre Kontaktdaten zu geben. (…)
Der zweite Satz passt irgendwie nicht zum vorhergehenden. Das sieht nach einer schlechten Übersetzung aus. Was steht in den englischen Terms and conditions?
1.7. Contact exchange Policy among our members.
(…) Best-Matchmaking does not provide the personal contact information between the Client and potential match before the personal face-to-face introduction, the exception is Matchmaking Programs. However, a woman may reject giving you her contact details without any explanations. (…)
In der englischsprachigen Version kommt jetzt wieder das Matchmaking Program ins Spiel. So macht der zweite Satz dann wieder etwas Sinn. Auf die englischsprachigen FAQ-Seite, lautet die oben zitierten „Kontakt-Austauschpolitik“ ist übrigens so:
Our Contact exchange Policy in an overview:
A Ukrainian woman’s contact information is shared with a male client who is Matchmaking Member only until the woman agrees to share it, is informed about your background information, and approves that we give out any personal information to you. A woman may reject giving you her contact details without any explanations. A woman may still require us to give her translation service if she speaks none of your languages. For more information please, contact us.
Und diese englischsprachige FAQ trägt die Überschrift „Online Dating FAQ“. Es besteht kein Bezug zu dem Matchmaking Program. Im Gegenteil: Das Matchmaking Progam wird als Premium-Service gegenüber dem Online-Dating auf best-matchmaking.com beworben. Unter der Zwischenüberschrift Why is Best Matchmaking service better than just communicating on the site steht:
The individually tailored matchmaking program may include:
(hier werden 15 mögliche Vorteile aufgelistet)
If you try to handle the Ukrainian dating process on your own:
(hier werden vier Nachteile aufgelistet)
Es werden zwei Alternativen vorgestellt, eine Frau zu finden: das Matchmaking Program und das Online-Dating über die Internetseite. Ich habe Maria über das Online-Dating auf best-matchmaking.com gefunden. Zum Online-Dating gibt es laut FAQ die weiter oben zitierte Kontakt-Austauschpolitik. In der oben zitierten Zwischenüberschrift heißt es „Best Matchmaking service“ und darunter wieder „matchmaking program„. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie die Begriffe auf best-matchmaking.com durcheinandergewürfelt werden. best-matchmaking.com ist voll von solchen inkonsistenten Bezeichnungen. Das trägt zur Verwirrung bei. Ich kann nicht glauben, dass das alles nur Versehen sind.
Kate schreibt einmal um 18:20, schickt es aber aber erst zurück an Zlata und schreibt dann nochmal um 19:00 von Zlatas E-Mail-Adresse aus. Es ist aber beides Mal der gleiche Text:
Erst mal behauptet Kate, ich hätte ihr geschrieben, ich wolle gar nicht nach Zaporozhye kommen. Das habe ich nie getan. Sie schließt einfach daraus, dass ich ihr Angebot abgelehnt habe, dass ich Maria nicht besuchen wolle. Da die Agentur auch mein Selfie vor dem Hotel Prag gelöscht hat, weiß ich, dass sie wissen, dass ich hier bin. Dann tut sie so, als wäre eine Provision selbstverständlich. Es klingt fast höhnisch in meinen Ohren: Ich sitze in der Falle. Weil ich hier bin, stecke ich in einer Zwangslage und muss zahlen. Das nennt man Wucher. Wie schon Zlata wiederholt dann auch Kate das Scheinargument Matchmaking Program. Allerdings bezieht sie sich nicht mal mehr auf den Austausch der Kontaktdaten, sondern darauf, dass wir uns nicht selbstständig treffen dürften. Obwohl es dazu nicht mal in diesem Matchmaking Program irgendwelche Vorschriften gibt. Danach spricht sie noch von einer Richtlinie (policy). Ich habe danach gefragt, wo sie diese dem Kunden auf ihrer Internetseite bekannt gibt. Darauf hat sie keine Antwort. Schließlich bietet sie mir 100 Euro Preisnachlass. Ich finde das lächerlich.
Abend schreibe ich noch eine letzte E-Mail an Kate:
Sonntag, 6. Dezember
Ich lade wieder ein Advertskalender-Foto auf mein Profil hoch. Diesmal wird es nicht mehr gelöscht.
Dann bespreche ich meinen Plan mit meiner Dolmetscherin:
Ich buche meinen Flug um. Der nächste ist am kommenden Freitag, der übernächste am Montag in einer Woche. Ich nehme den am kommenden Montag. Die Umbuchung kostet 90 Euro.
Kate antwortet auf mein heutiges Schreiben:
Auf mein Vorschlag mit dem Special Event, das sie auf er Internetseite ab 350 Euro anbietet, geht Kate nicht ein. Auch wenn ihr Englisch seltsam ist, Kate schreib mir einfach: „Ihr [Angebot] beginnt mit 2100 EUR.“ In der Privacy policy, auf die sie noch verweist, steht überhaupt nichts über Kosten. Auch nicht in der deutschen Übersetzung zum Datenschutz. Es ist sowieso irrelevant, denn ich habe gar nicht nach Daten gefragt. Mit tour section meint Kate wieder ihr Angebot der Romantic Tours. Das ist ja gerade was ich nicht gebucht habe. Aber sie will mir das verkaufen. Dort stehen zwar die 2100 Euro als Mindestpreis. Allerdings nur auf der englischsprachigen Seite. Auf der deutschsprachigen Seite Romantische Touren steht gar kein Preis. Aber viel wichtiger ist: Nirgends steht, dass man diese Touren buchen muss um eine Frau zu treffen. Das verheimlicht die Agentur so lang es geht. Das ist Täuschung.
Aber Kate schickt mir ihre Telefonnummer.
Ich gebe Kates Telefonnummer meiner Dolmetscherin ohne große Hoffnung auf Erfolg. Kate macht auf sie keinen so schlechten Eindruck auf mich wie auf mich. Sie können in der Landessprache kommunizieren. Für sie stellt sich die ganze Situation als ein verfahrenes Missverständnis dar. Sie schlägt mir vor, einen Kompromiss auszuhandeln. Ich halte das Ganze zwar weiterhin für eine offensichtliche Abzocke, aber Maria wartet. Das ist die Zwangslage. Und so sicher bin ich mir auch nicht, ob ich Maria auf eigene Faust finden werde. Das Ganze auf nächstes Wochenende zu verschieben, diesen Plan verliere ich aus dem Kopf.
Nach weiterem Hin und Her lasse ich mich am Nachmittag auf das Spiel ein und biete 500 Euro. Kate spricht noch von 6 Stunden mit einem Dolmetscher. Mehr geht heute nicht mehr. Dazu Blumen. Kate will 700. All das läuft über meine Dolmetscherin die abwechselnd mit mir und Kate telefoniert bzw. textet und die ich ja auch noch dafür bezahlen muss. Wir einigen uns auf 650 Euro. Das ist die Hälfte der ursprünglichen 1300 Euro. Allerdings jetzt ohne Blumen. Ich besorge die Blumen sowieso lieber selber.
Jetzt muss alles schnell gehen. Um 16:00 Uhr sollen wir uns treffen. Ich überweise 650 Euro per MoneyGram. Irgendwie kommen nur 625 Euro an. Ich soll die 25 Euro beim Treffen der Dolmetscherin mitbringen. Ich eile zum Blumengeschäft und kaufe rote Rosen.
Dann warten. Sie wollen in mein Hotel kommen. Es wird 17 Uhr. Dann kommen sie. Maria hat sich schön gemacht. Ich drücke ihr die Rosen in den Arm. Die sind fast so groß wie sie selbst. Ich hatte auf ihrem Profil gelesen, dass sie 145 cm klein ist, mir aber keine Vorstellung gemacht. Aber sie strahlt und ich auch.
Wir fahren in ein gutes Restaurant zum Abendessen. Schon auf der Fahrt erzähle ich, dass ich meinen Rückflug verschoben habe und eine Woche später fliege.
Maria und ich, wir sind high.
Alles ist von der Agentur organisiert. Auch der Wagen. Den soll ich allerdings auch noch bezahlen. Eigentlich war das in Kates Angebot inklusive gewesen. Das fällt mir allerdings erst später auf. Die 25 Euro bezahle ich der Dolmetscherin Daria (Name geändert) gleich am Anfang im Restaurant. Sie sagt, am Ende soll ich heute Abend ein Formular unterzeichnen, um zu bestätigen, wie lange Daria für uns gedolmetscht hat. So stand es schon in dem Angebot für die Tour, das mir Kate am Mittwoch geschickt hat. Ich unterschreibe das Formular sofort. Später will Daria die Stundenzahl eintragen. Ab morgen könnten wir es anders machen. Sie könnte dann direkt mit mir zusammenarbeiten, an der Agentur vorbei. Das ist eine interessante Wendung. Heute morgen hatte mir die Agentur-Chefin Kate noch geschrieben: „All my local stuff (sic!) only fallow (sic!) me so all the questions regarding payments or organisations you have to solve with me.“ War das Wort „stuff“ statt „staff“ ein Freudscher Versprecher?
Später fahren wir über den großen Staudamm in eine Bauereiwirtschaft. Dort entsteht unser erstes gemeinsames Foto:
Wir wollen unsere Telefonnummern austauschen. Ich habe weder mein Handy dabei, noch etwas zum Schreiben. Daria, die Dolmetscherin, hilft Maria mit einem Zettel. Darauf steht Marias Telefonnummer. Ich kann nur die Nummer lesen, nicht den Namen. Ich schreibe „Maria“ daneben. Weil ich keinen Zettel habe, schreibe ich meine Nummer auf ihren Zettel und reiße die untere Hälfte ab um sie Maria zu geben. Hier ist der Rest, den ich behalten habe:
Ich trinke ein Bier. Die beiden Frauen trinken Kräuterlimo.
Nach drei Stunden fahren wir wieder zu meinem Hotel. Daria und Maria fahren mit dem gleichen Taxi, das die ganze Zeit auf uns gewartet hat auch nach Hause. Das hatte mir meine Dolmetscherin noch von Kate ausgerichtet, dass ich auch das Taxi für Marias Heimfahrt zahlen soll. Daria sage ich, dass von den 6 mit der Agentur vereinbarten Stunden ja noch drei übrig sind. Deshalb machen wir es morgen noch nicht an der Agentur vorbei.
Zurück im Hotel schreibe ich eine E-Mail nach Hause, dass ich eine Woche länger bleibe, installiere Viber und finde Maria unter der Telefonnummer, die auf dem Zettel steht. Viber ist hier in der Ukraine offensichtlich die übliche Nachrichten-App.
Montag, 7. Dezember
Maria ist morgens in der Ausbildung. Wir können uns erst Nachmittags treffen. Das war letzte Woche noch anders. Da konnten wir noch am Morgen skypen und sie musste Nachmittags zur Ausbildung. Corona bringt auch die Stundenpläne durcheinander. Mal geht Maria online, mal geht sie zur Ausbildung.
Ich schicke Maria mein Adventskalender-Foto jetzt per Viber:
Ich benutze Google um die Nachrichten zu übersetzen.
Ich habe Zeit. Ich schicke Kate einen Screenshot von den überwiesenen 650 Euro und bitte sie, um Rückgabe der 25 Euro, die ich zu viel gezahlt habe.
E-Mail an KateScreenshot vom Geldtransfer
Ich bekomme keine Antwort. Über meine Dolmetscherin aus Deutschland erfahre ich, dass Kate angeblich noch eine Provision bei Abholung des Geldes abgezogen wurde. Abgesehen davon, dass ich bei der Überweisung schon Provision bezahlt habe, ist es Kate gewesen, die auf MoneyGram bestanden hat. Ich wollte bar bezahlen. Das passt ins fragwürdige Bild, wie Kate arbeitet. MoneyGram zeigt die Gebühren vorher an. Hier steht nichts von einer Abholgebühr:
Daria, die Dolmetscherin von Best-Matchmaking ist zwar nett aber sehr unprofessionell. Immer wieder kam sie ins Gespräch mit mir, und vergaß dabei zu dolmetschen. Oder sie kam in einen Dialog mit Maria und ich saß da und wusste nicht mehr wovon die beiden reden. Da ich in Taiwan täglich mit Dolmetschern gearbeitet habe, weiß ich wie entscheidend der Dolmetscher ist. Als sich Maria meldet frage ich sie, ob wir mit ihrer Freundin arbeiten können, die sie ursprünglich schon am Wochenende mitbringen wollte:
Sie will das heute Mittag besprechen, wenn wir uns treffen.
Mittags holen mich Maria und Daria wieder von meinem Hotel ab. Ich bin mir nicht sicher, ob das der gleiche Taxifahrer ist. Wir gehen in einem Einkaufszentrum essen.
Maria erzählt, dass ihre Freundin, die Englisch könne, Corona hätte. Deshalb könne sie uns jetzt nicht begleiten. Ich erkläre warum ich mit Daria nicht so zufrieden bin, weil sie immer wieder aus ihrer Übersetzerrolle fällt, und schlage dann vor, für morgen eine Dolmetscherin über interpreters.travels zu buchen. Maria will aber keine andere Dolmetscherin. Sie sagt (und Daria übersetzt mir) das gleiche, was sie mir schon am Donnerstag nachts in ihrer zweiten Nachricht nach der Videoschalte geschrieben hat: Sie spreche ungern über eine Fremde Person mit mir. Maria sagt mir (natürlich immer über Daria), sie sei mit Daria befreundet und wolle keine andere Dolmetscherin.
Als Daria kurz auf Toilette geht, zeigt mir Maria ihren Studentenausweis. Dort hat sie langes blondes Haar. Ansonsten kann ich nicht viel erkennen. Alles Kyrillische Schrift. So weit ich mich erinnere, war aber ihr Geburtsdatum 1994, wie es auch in ihrem Profil auf best-matchmaking.com steht. Ich zeige Ihr meine Ausweise und gebe ihr meine Visitenkarte.
Als Daria zurück ist, zeige ich Maria Fotos. Ein paar habe ich ihr mitgebracht. Dann gehe ich einfach mein Handy durch. Daria dolmetscht jetzt besser und fällt nicht mehr so sehr aus ihrer Rolle.
Maria muss heute Nachmittag noch einen Test schreiben. Irgendwas online. Wir gehen noch im Supermarkt des Einkaufszentrums einkaufen. Daria und Maria kaufen Nahrungsmittel ein. Ich zahle die etwa 15 Euro.
Das Taxi steht noch standby und wir fahren noch in mein Hotel. Ich gebe Maria den eigenen Käse, den ich ihr mitgebracht habe. Ich hätte gerne noch etwas mit Maria geredet und den Käse gustiert, aber Daria hat es jetzt eilig. Ich spreche wenigstens noch das Geschäftliche an. Ich sage Daria, dass ich nicht gerne an der Agentur vorbei mit ihr arbeite. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer glatt laufen kann. Letztlich ist es ihr Risiko. Sie arbeitet für die Agentur und belastet ihre Geschäftsbeziehung mit der Agentur. Sie holt Luft und sagt dann, sie würde für 15 Euro die Stunde dolmetschen, wenn wir direkt ins Geschäft kämen. Die Agentur verlangt 20 Euro die Stunde. Mir wäre es lieber, 5 Euro mehr zu zahlen und niemanden in Schwierigkeiten zu bringen. Und ich sage das auch. Letztlich lege ich mich für morgen nicht fest. Ich weiß sowieso nicht, ob Daria meine Formulare bei der Agentur abgibt oder nicht. Heute waren es 3 Stunden. Ich unterzeichne das Formular der Agentur. Damit sind die 6 Stunden Dolmetschen von der Agentur verbraucht.
Abends sitze ich im Hotel und habe nichts zu tun. Ich möchte Maria näher kommen. Dieser Rahmen, in dem ich sie treffe passt für mich nicht. Sie wird im Taxi zum Treffen gefahren und so verschwindet sie auch wieder. Daria, die Dolmetscherin, begleitet sie ständig. Sie steht irgendwie zwischen uns. Das ist einerseits logisch. Sie übersetzt ja unsere Worte. Trotzdem fühlt es sich wie eine Beschränkung an. Ich texte Maria. Vielleicht kann ich sie einfach so treffen. Mein Handy übersetzt mir ihr Russisch, allerdings ziemlich schlecht. Mit meinem Anliegen komme ich nicht weit. Stattdessen gibt es zwei unerwartete Wendungen:
Zusammenfassung: Mein Versuch, Maria in einem anderen Rahmen zu treffen, gelingt nicht. Aber dann schreibt sie um 17:46 von dem Anruf von Daria. Ich telefoniere dann mit Daria und verspreche ihr, dass ich die Sache mit der Agentur kläre. Ich weiß jetzt, dass Daria auch in dieser Hinsicht unprofessionell ist. Maria und Daria mögen ja gute Freundinnen sein. Aber wenn Daria für mich arbeiten will muss sie das erst mal mit mir zu klären versuchen. Dann zeigen sich um 19:45 die Grenzen der automatisierten Übersetzung an Marias Nachricht „Ок, я не хочу сидеть в отели, ты меня стесняешься?“: Mein Handy übersetzt: „OK, ich will nicht in Hotels gehen, bist du schüchtern vor mir?“ Das macht in diesem Zusammenhang wenig Sinn. Google übersetzt „Ok, ich möchte nicht in Hotels übernachten, schämst du dich für mich?“ Auch das ist seltsam. Googles Übersetzung ins Englisch ist da noch am sinnvollsten: „Ok, I don’t want to stay in hotels, are you ashamed of me?“ Und damit trifft Maria irgendwie auch einen Wunden Punkt bei mir. Ich schäme mich zwar nicht für sie, aber ich muss mir eingestehen: Ich weiß nicht recht wie ich mit ihr umgehen kann. Ich weiß nicht, was sie mit ihrer Kleinwüchsigkeit machen kann und was nicht. Ich komme mir mit ihr hilflos vor. Und diese Hilflosigkeit will ich nicht unbedingt in der Öffentlichkeit zur Schau stellen.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum ich mich mit Maria lieber einfach ins Hotel setzen würde: Das ganze Taxi fahren, Lokal wählen, Karte lesen, essen auswählen, bestellen, damit verbundener Smalltalk, bezahlen usw. und dann alles noch mit Daria als Dolmetscherin: Das alles lenkt mich ab. Ich komme Maria so nicht näher.
Dienstag, 8. Dezember
Die ganze Nacht ging es mir durch den Kopf, wie ich Klarheit in diese Verfahrene Situation bringe. Ich schreibe mir die Fragen und Themen auf, die ich ansprechen will. Es werden um die zwanzig Kärtchen. Als es dann hell wird gehe ich an den Strand am großen Fluss.
Später telefoniere ich mit meiner Dolmetscherin in Deutschland frage sie nochmal, wieviele Stunden Dolmetschen vereinbart waren. Sie telefoniert mit Kate und gibt mir Bescheid, dass alles in Ordnung sei: Sechs Stunden waren vereinbart und die 3 Stunden vom Montag waren inklusive. Ich texte Daria, dass ich für den Montag bezahlt habe. Sie soll sich mit der Agentur kurzschließen.
Heute hat Maria früher Zeit. Ich finde ein nettes Café keine fünf Minuten von meinem Hotel und schlage Maria vor uns dort zu treffen. Sie ist einverstanden. Ich setze mich in dieses Café OZ. Beim warten ordne ich meine Kärtchen. Es wird doch Mittag, bis Daria mit Maria endlich kommen. Ich finde es idiotisch, dass Maria immer den langen Weg zu mir fährt und nicht anders herum. Ich habe ja alle Zeit der Welt, während sie in ihrem Alltag steckt.
Als die beiden ankommen überrumpelt mich Daria indem sie sagt, ich hätte für Montag noch nicht bezahlt. Ich solle ihr für die 3 Stunden Dolmetschen am Montag 3 mal 30 Euro für die Agentur geben. Nicht nur, dass ich dachte, das Thema wäre geklärt. Jetzt sollen es auch noch 30 statt 20 Euro pro Stunde sein. Daria zeigt mir das Formular, das ich gestern unterschrieben habe. Tatsächlich: Dort steht etwas von 30 Euro pro Stunde. Ich hatte das Formular noch gar nicht genau angeschaut gehabt und bin so verwirrt, dass ich sage: „Ok, ich habe das unterschrieben und bezahle.“ Und dann frage ich, ob ich das Formular haben kann. Daria gibt es mir.
Nach dem Schock mit der Bezahlung halte ich mich an meine Kärtchen. So kann ich die vielen Fragen ansprechen, die mich bewegen. Allerdings bekomme ich immer noch keine starken Antworten. Die scheinen mir oberflächlich. Dadurch, dass alles übersetzt werden muss, ist das Gespräch langwierig und anfällig für alle möglichen Störungen. Ich komme so nicht weiter.
Bei bestimmten Bewegungen werden Marias Verletzungen sichtbar. Das sieht nicht schön aus. Mein Eindruck beim Video-Anruf war richtig gewesen. Nachdem ich das angesprochen habe bewegt sich Maria freier. Ich frage sie nach dem Foto auf ihrem Profil bei best-matchmaking.com, auf dem sie diese Verletzungen offensichtlich nicht hat. Sie sagt, das Bild sei schon älter. Die Verletzungen seien erst vor kurzem passiert. Weil Maria ja sagt, dass sie neu bei best-matchmaking.com sei, verstehe ich wo die Prüfung der Profile auf best-matchmaking.com ihre Grenzen findet. Gleich auf der Startseite von best-matchmaking.com findet sich groß der Hinweis:
Warum Best-Matchmaking?
1. Nur ernsthafte Heiratsabsichten 2. Jedes Profil wird auf seine Authentizität geprüft(Hervorhebung durch mich) 3. 84% unserer Frauen antworten auf Ihre Mails 4. Professionelle Beratung und Tipps 5. > 50 neue Frauen-Profile täglich
(…) Alle aktuellen Fotos von den Damen, die Sie auf der Website sehen können, sind echt und wurden vor kurzem aufgenommen (…)
Laut WayBackMachine auf archive.org hat sich Maria zwischen 1. Oktober und 7. November bei best-matchmaking.com angemeldet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das erst nachher passiert ist. Außerdem fällt mir bei der Recherche über archive.org folgendes auf: Die Profile haben eine chronologisch aufsteigende ID. Am 1. Oktober hatte das neueste Profil die ID 15406, am 7. November die ID 15625. Das bedeutet 219 neue Profile in 38 Tagen, also maximal 5 bis 6 neue Profile pro Tag, weit weniger als die angegebenen „> 50 neue Frauen-Profile täglich“ (Punkt 5 im obigen Zitat).
Ich frage Maria, wie gut ihr Englisch ist. Die Nachrichten von ihr waren letzte Woche gut verständlich, aber doch so voller Fehler, dass sie nicht professionell übersetzt gewesen sein können. Maria erklärt mir, dass die Agentur sie anruft, wenn sie eine Nachricht bekommt, und ihr die Nachricht auf Russisch vorliest. Sie gibt dann ihre Antwort auf Russisch. Und die Agentur schreibt mir ihre Antwort dann in dem offensichtlich immer wieder fehlerbehafteten Englisch, das ich bekommen habe. Wenn ich mir Darias Professionalität anschaue, ist das plausibel. Maria sagt, längere Sätze verstehe sie auf Englisch nicht. Das alles dolmetscht Daria. Aus Marias Mund habe ich bis jetzt nur einzelne Worte auf Englisch gehört.
Jetzt verstehe ich, wie die Agentur alles Überwacht hat. So funktioniert also die „vertrauliche Übersetzung“. Ich kann mir gut Vorstellen, wie die Agentur auf Maria eingewirkt hat, als klar wurde, dass wir uns treffen wollten. Unter AGB und Datenschutz findet man auf best-matchmaking.com folgendes:
Aus den AGB:
1 Schriftwechseldienste:
(…) 1.3. Der Schriftwechseldienst umfasst die vertrauliche Übersetzung jeder gesendeten und empfangenen Nachricht. (…) (…)
Aus den Ausführungen zum Datenschutz:
Überwachung
Wir können die Kommunikationen mit Ihnen wie Chat-Gespräche und E-Mails für die Testzwecke, Qualitätssicherung, Betrugsbekämpfung und Zustimmung überwachen und aufzeichnen.
Eigentlich steht hier, es ginge um meine Kommunikation zwischen mir und der Agentur. Aber vielleicht dehnt die Agentur das auch auf die Kommunikation ihrer Kunden untereinander aus. In der englischsprachigen Privacy policy steht wird klar, was oben mit „Zustimmung“ gemeint ist:
Monitoring
We may monitor and record communications with you such as chat conversations and emails for the purpose of training, quality assurance, fraud prevention and compliance.
compliance müsste im Deutschen statt „Zustimmung“ „Regelkonformität“ heißen. Was die Agentur unter Regeln versteht, davon habe ich am Wochenende ja schon einen Eindruck bekommen.
Als wir zum Einkaufen fahren wollen, will ich neben Maria hinten ins Taxi steigen. Aber Daria verhindert das. Ich kriege das Gefühl nicht los, dass sie sich zwischen mich und Maria stellt.
Nachdem Maria in der Apotheke des Einkaufszentrums Medikamente gekauft hat (Ich bezahle. Ich weiß nicht mehr ob mich Daria dazu auffordert oder ob Daria da Maria dolmetscht.), stehen wir kurz darauf vor einem Regal mit elektrischen Beistell-Heizkörpern. Ich denke mir: Sieht aus wie die nächste Masche. Im Café hat Maria erwähnt, wie kalt es in ihrem Wohnheim sei. Und jetzt stehen wir vor der Lösung des Problems. Wir schauen uns die Modelle an und die beiden Frauen lassen sich einiges von dem Verkäufer erklären. Da ich Elektroingenieur bin, kann ich auch etwas dazu sagen. Niemand fragt mich, einen Heizer für Maria zu kaufen. Nach einer Weile entscheide ich mich Maria das deutsche Modell für etwa 45 Euro zu kaufen. Maria zeigt sich sehr dankbar. Zurück im Taxi sage ich Maria, ich wolle ihr ihren elektrischen Radiator zuhause zusammenbauen. Maria (via Daria) bedauert, dass ich nicht zu ihr ins Studentenwohnheim gelassen würde. Der Hausmeister würde ihr beim Zusammenbau helfen. Für mich ist das deutlich: Jemand will nicht, dass ich Maria zu Hause besuche. Ich weiß nur noch nicht wer.
Später gehen wir wieder Abendessen. Ich lade auch unseren Chauffeur mit ein. Es ist immer der gleiche. Maria sagt, sie kenne ihn vom volunteering. Maria fragt mich, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie Wasserpfeife rauche. Ich finde die Frage seltsam. Aber dann entspannt sich zu viert die Stimmung. Es ist nicht mehr diese seltsam geschäftsmäßige Situation, die ich seither erlebt habe, als Maria mir gegenüber saß, und seitlich Daria zum übersetzen. Als ich mich zu Maria auf die Sitzbank setze und ihr näher rücke, weicht sie aus. Ich denke, auf dem Foto das der Chauffeur geschossen hat, kann man das auch erkennen:
Ich frage mich warum Maria sich weiter mit mir trifft.
Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die Treffen eine reine Show sind, in der auch Maria nur eine Rolle in einem abgekarteten Spiel spielt. Wer würde für so ein Schauspiel eine kleinwüchsige Frau wie Maria auswählen? Und sie flirtet nicht.
Aber ich bezahle ihre Freunde, Daria, die Dolmetscherin, und den Chauffeur. Möglicherweise will sie nur deren Verdienst nicht schmälern. Ich will diesen Zusammenhang auflösen.
Am Ende des Abends zahle ich den Chauffeur und Daria berechnet mir 4 mal 20 Euro für vier Stunden Dolmetschen. Ich zahle auch das.
Zurück im Hotel schaue ich mir das Formular der Agentur nochmal an:
Eigentlich steht da, dass die Dienstleistung im Voraus bezahlt wurde (Punkt 2) und jede weiter Stunde Dolmetscher 30 Euro extra kosten soll (Punkt 5). Viel interessanter ist, dass die 20 Euro pro Stunde, die mir Kate letzte Woche angeboten hatte, kein Sonderpreis für mich war. Auf best-matchmaking.com stehen auch die 20 Euro pro Stunde fürs Dolmetschen auf der Seite der „Romantischen Touren“. Woher kommt dann dieses Formular mit den 30 Euro pro Stunde?
Warum hat mir Daria heute Abend 20 Euro pro Stunde berechnet? Über die Agentur müsste es ja 30 Euro pro Stunde kosten. Und direkt an sie 15 Euro. Ich verstehe das nicht.
Und außerdem: Wie konnte die Agentur von Daria erwarten, dass sie von mir die 3 x 30 Euro für den Montag am Dienstag kassieren würde, wenn sie ab Dienstag nicht mehr für die Agentur, sondern ohne das Wissen der Agentur direkt für mich arbeiten würde?
Morgen will ich Tacheles reden. Da ich Daria nicht traue, aber auch, weil ich aus meiner Erfahrung mit Dolmetschern weiß, dass sie aus ihrer Rolle fallen können, wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt, bei der sie selbst irgendwie betroffen sind (Dann fällt die Übersetzung einfach aus. Das ist oft gar nicht beabsichtigt. Das habe ich in Taiwan immer wieder erlebt.), deshalb buche ich für morgen eine eigene Dolmetscherin auf der Internetplattform interpreters.travel. So kurzfristig bietet sich dort nur noch eine Dolmetscherin an. Weil ich nicht genau weiß, wann ich Yanina morgen treffen kann (Einen konkreten Zeitpunkt zu vereinbaren ist mir die vergangenen Tage nie gelungen. Die Vereinbarungen blieben immer vage, wie etwa afternoon oder before afternoon.), buche ich die Dolmetscherin von interpreters.travel für vier Stunden von 11 bis 15 Uhr. In diesem Zeitfenster haben wir uns seither immer getroffen.
Mir fällt außerdem auf, dass sich Maria bei Viber Bunny nennt. Ich finde das kindisch. Es erinnert mich an die Frauen, die in Thailand bei Seagate in der Festplattenproduktion im Reinraum arbeiten. Hunderte kleine Gestalten in diesen weißen Kaputzen-Vollanzügen unpersönlich vermummt. Ich habe dort vor 17 Jahren ein Praktikum gemacht. Diese Frauen haben dort mit ihren kleinen Händen unter unwürdigen Bedingungen die filigranen Computerfestplatten zusammengebaut. Sie wurden vom Management auch bunnies genannt. Damals dachte ich, so wie sie genannt werden, werden diese Frauen auch behandelt: Wie Tiere. Wenn sie älter wurden, ich glaube 30, dann wurde ihnen gekündigt. Da waren sie nicht mehr schnell genug.
Mittwoch, 9. Dezember
Die Dolmetscherin, die ich gestern über interpreters.travel gebucht habe, sagt mir morgens ab. Sie sei nicht in der Stadt. Ich beschließe trotzdem Tacheles zu reden.
Wegen der Dolmetscherin, die jetzt abgesagt hat, habe ich allerdings schon unseren Treffpunkt wieder im gleichen Café in der Nähe meines Hotels vereinbart. Es läuft wieder wie die Tage zuvor. Maria und Daria kommen mit dem gleichen Chauffeur, der sie vor dem Café absetzt und dann auf uns wartet. Dieses Setting kann ich heute nicht ändern.
Ich frage dann Daria gleich zu Beginn, was es sich mit den verschieden Preisen fürs Dolmetschen auf sich hat, und wie die Agentur von ihr erwarten konnte gestern das Geld einzutreiben, wenn ich sie seit gestern ohne Kenntnis der Agentur für mich arbeitet.
Daria erklärt, normalerweise sei der Preis bei der Agentur 25 Euro pro Stunde Dolmetschen. Davon gingen ca. 7 Euro an die Agentur und der Rest werde ihr auf einem Konto gutgeschrieben. Wenn sie das Geld nicht mitbringe, bezahle die Agentur ihr gar nichts.
Nach 20 und 30 Euro jetzt 25 Euro. Das ist so unlogisch, dass mir nichts mehr dazu einfällt. Wenn Daria von normalerweise 25 Euro ca. 7 Euro an die Agentur abgibt, dann bekommt sie selbst noch ca. 18 Euro. Das sind ca. 3 Euro mehr als die 15 Euro, die sie mir direkt angeboten hat. Warum sollte sie das tun?
Daria sagte, sie arbeite seit etwa einem Jahr für best-matchmaking.com. Wie lange kann man in dieser chaotischen Weise an einer Agentur vorbei arbeiten, ohne dass es auffällt?
Und dann die Geschichte, dass die Agentur ihr nichts bezahlen würde, falls der Kunde nicht zahle. Wenn das so stimmt, wirft es ein düsteres Licht darauf, wie die Agentur mit ihren Mitarbeitern umgeht.
Ich habe genug gehört und sage, dass ich heute 15 Euro pro Stunde bezahle und ab morgen eine andere Dolmetscherin wolle. Mit den 15 Euro ist Daria einverstanden. Aber Maria will von niemand anderem als von Daria übersetzt werden. Sie will diese ganze Diskussion einfach beenden. Ich kann Maria verstehen. Die ganze Stimmung ist sowieso schon am Boden. Also beende ich das Thema.
Ich habe die 36 Fragen zum Verlieben des amerikanischen Psychologen Artur Aron auf Kärtchen geschrieben. Die retten mich jetzt. Nach dieser ärgerlichen Diskussion kann ich nicht einfach zum Smalltalk über gehen. Ich gebe Daria die Kärtchen und sie fragt uns abwechselnd. Die Fragen enthalten viele Ansatzpunkte, um ins Gespräch zu kommen, in ein etwas gehaltvolleres Gespräch als der Smalltalk übers Essen und das Wetter. Nach ein paar Runden findet Daria die Fragen gut und bittet mich, sie ihr zuzuschicken.
Allerdings zeigen sich Darias sprachliche Grenzen jetzt ganz deutlich. Sie hat große Mühe diese Fragen auf Englisch zu verstehen. Ich kenne die Fragen ja und kann ihr helfen. Trotzdem zieht sich alles lange hin. In vielleicht zwei Stunden besprechen wir ein Drittel der Fragen. Mir wird klar, warum unsere Gespräche auch die letzten Tage gar nicht tiefer gehen konnten.
Es wird dunkel und Maria fühlt sich nicht besonders gut. Ich bin auch erschöpft. Wir beschließen raus in einen Park zu gehen.
Bevor wir los fahren geht Maria noch in die Apotheke gegenüber und besorgt Medikamente und Ampullen. Daria erklärt, sie brauche das für ihre Ausbildung. Maria bezahlt ohne zu zögern selbst. Aber als wir ins Taxi steigen, sagt mir Daria, ich solle Maria das bezahlen. Es wäre ihr letztes Geld gewesen.
Als wir an der Medizinischen Universität vorbei fahren, frage ich Maria, ob sie hier wohnt. Sie hat mir erzählt, dass sie gleich neben ihrer Ausbildungsstätte im Studentenwohnheim wohne. Die Antwort ist: Nein. Maria studiert nicht an der medical university, sondern am medical college. Ich habe das vermutet. Die Uni ist nicht weit von meinem Hotel entfernt und Maria braucht immer etwa eine Stunde um herzukommen.
Der Park entpuppt sich als großer Parkplatz mit Bäumen drum herum. Wir schauen uns die Regenbogen-Installation an, steigen aber nicht mal aus. Außer Daria, die muss hier irgendjemanden treffen.
Als Daria zurückkommt will Maria nur noch nach Hause. Das Taxi bringt mich in mein Hotel zurück und verschwindet wieder mit den beiden Frauen.
Donnerstag, 10. Dezember
Ich stehe früh auf und gehe raus. Ich muss mich bewegen. Ich habe einen neuen Plan um aus diesem Muster auszubrechen, in dem Maria und Daria mich immer gemeinsam besuchen kommen und dann wieder gemeinsam verschwinden. Immer mit dem gleichen Wagen und Chauffeur.
Ich schreibe Daria, ich wolle sie eine Stunde vorher treffen. Ich wolle Maria überraschen und das mit ihr, Daria, vorbereiten. Ich will Maria überraschen und sehen ob sie zu mir steht. Außerdem will ich die Schwierigkeiten die ich mit Daria habe nicht ständig vor Maria diskutieren. Wenn sie tatsächlich für mich arbeitet, muss sie darauf eingehen. Außerdem schicke ich ihr die 36 Fragen von gestern:
Daria geht darauf ein. Zumindest sieht es erst mal so aus. Aber mein Plan ist größer und so begebe ich mich auf dem Weg zu Marias mecidal college. Ich will einen Eindruck davon bekommen. Kann es stimmen, dass sie dort wohnt und studiert?
Ich gehe zu Fuß durch die ganze Stadt. Stundenlang. Ich sehe wie heruntergekommen die Stadt ist. Grau und trist. Vieles ist zerfallen. Geschäfte sind geöffnet. Müll sehe ich wenig.
Das medical college ist Teil eines Krankenhauskomplexes am Rande der großen Stadt zwischen winterkahlen Waldbäumen. Der Ort ist so abgelegen wie Maria es beschrieben hat. Das Studentenwohnheim steht gleich neben dem college. Es ist alles echt und glaubwürdig. Ich verspüre Freude diesen Ort gefunden zu haben. Ich traue mich nicht direkt in das Studentenwohnheim oder das college zu gehen. Wie käme das rüber, so unerwartet hereinzuschneien? Auch direkt in das Café an der Bushaltestelle im Krankenhauskomplex zu sitzen ist mir zu aufdringlich. Ich gehe die große Ausfallsstraße zurück.
Etwa 10 Minuten vom Klinikum entfernt bin ich zurück in der Stadt. Ich setze mich in das erste Café am Straßenrand, mache ein Foto davon und schicke es Daria:
…aber Maria meldet sich später und sagt, dass sie sich nicht wohl fühlt. Ich frage Daria noch, ob wir zwei uns trotzdem treffen können, aber sie will lieber für ihre Großmutter kochen:
Ich fahre zurück in mein Hotel. Mir ist jetzt klar, dass ich Maria und Daria nicht auseinander bringen kann. Ich muss sie beide überraschen.
Der Chef von ukr interpreters hat mir die Nummer einer Dolmetscherin in Zaporozhye geschickt. Ich versuche sie anzurufen. Irgendwie funktioniert das von meinem Handy mit deutscher Nummer aus nicht. Nach einer halben Stunde gelingt der Kontakt per SMS. Sie teilt mir mit, dass sie zur Zeit nicht dolmetscht. Ich versuche es dann noch einmal über interpreters.travel. Ich buche über interpreters.travel eine andere Dolmetscherin für Samstag und Sonntag. Ich werde das Wochenende selbst organisieren und Daria und Maria einladen. Sie sollen beide meine Gäste sein. Niemand soll für mich arbeiten. Auch nicht der Chauffeur. Ich schaue im Internet nach, wo ich einen Mietwagen herbekommen kann. Ich fahre sowieso lieber selbst, als mich herumfahren zu lassen.
Freitag, 11. Dezember
Mietwägen gibt es meiner Internetrecherche zufolge nur am Flughafen. Ich mache mich morgens auf den Weg. Dieses mal klappt es mit dem Omnibus.
Am Flughafen finde ich keine Mietwägen. Das einzige, was es dort gibt, ist eine tourist information. Leider ist auch die nicht besetzt. Man gibt mir aber zu verstehen, dass jemand kommen würde. Die junge Dame, die dann kommt, ist sehr freundlich. Nach dieser Woche Kampf ist das einfach nur schön. Mir geht das Herz auf. Sie hilft mir. Es gibt ein Büro von Sixt in der Stadt, im InterTourist, dem ersten Hotel am Platz. Sie ruft selbst das Taxi für mich. Bis das Taxi kommt, haben wir Zeit zum Smalltalk. Sie heißt Alena und gibt mir ihre Nummer. Ich genieße es so, endlich mit jemandem einfach nur sprechen zu können. Sie bringt mich dann noch raus ans Taxi. Ich bin wie beflügelt. Der Taxifahrer ist freundlich, schweigsam und fährt extrem schnell.
Während mir das Internet noch über 20 Wägen in Zaporozhye zur Auswahl stellte, hat der Mann im Sixt-Büro nur einen einzigen Golf. Und der ist zur Zeit auch noch vermietet. Ob ich ihn morgen bekommen kann, weiß er voraussichtlich um 13 Uhr.
Das wird knapp. Um 13:30 will ich mich mit Maria treffen. Heute hat sie mir zum ersten Mal eine konkrete Zeit gesagt. Ich hatte dann vorgeschlagen, uns bei ihr zu treffen. Nun ist sie heute aber schon sonstwo in der Stadt unterwegs. Ich frage Daria heute nochmal, uns vorher zu treffen:
Heute klappt es nicht, weil Daria vorher noch ein Skype-Gespräch dolmetscht. Egal, ich muss sowieso noch das Wochenende organisieren.
Die zweite Dolmetscherin von interpreters.travel sagt mir jetzt auch ab. Mein Plan das Wochenende selbst vorzubereiten, droht zu scheitern. In meiner Not suche ich das Fremdenverkehrsamt auf und frage nach einer anderen Autovermietung. Es gibt aber in Zaporozhye nur dieses eine Büro von Sixt. Ich verlasse das Amt ziemlich ratlos. Dann gehe ich wieder rein und frage nach einer Dolmetscherin für das Wochenende. Die Dame versteht mich nach dem zweiten, dritten Anlauf. Sie telefoniert. Ich warte eine ganze Weile. Dann sagt sie mir, sie wüsste eine Dolmetscherin, könne sie aber nicht erreich. Sie würde sich aber bei mir melden, wenn es was neues gibt. Ein ziemlich vager Erfolg.
Ich mache mich auf den Weg zurück zum Sixt-Büro. Auf dem Weg meldet sich eine Fremdenführerin bei mir. Sie kann uns am Wochenende begleiten und dolmetschen. Und sie hat ein Auto. Wir werden uns schnell einig. Sie wird am Samstag um 9 Uhr zu meinem Hotel Prag kommen.
Das Wochenende ist vorbereitet. Ich habe zu Wagen und Dolmetschen sogar noch eine Fremdenführerin fürs Wochenende. Aber meine Handybatterie stirbt. Ich eile ins InterTourist. Dort habe ich mich mit Maria in einer halben Stunde verabredet.
Im InterTourist tauche ich in eine andere Welt ein. Der einzige, der eine Maske trägt, ist der Mann, der am Eingang steht. Drinnen ist alles fein. In der Lobby fühle ich, dass die Leute hier entspannen. Das Handy lädt und mein Apfelsaft kostet gut einen Euro.
Daria holt mich aus der Lobby des InterTourists. Will sich jemand hier nicht zeigen? Wir fahren mit unserem Chauffeur wieder in das Einkaufszentrum vom Montag und gehen wieder hoch in das Restaurant ganz oben.
Maria ist gut drauf. Vom gestrigen Unwohlsein ist nichts mehr da. Sie hat mir ein großes Glas eingemachte Wassermelone von ihrer Mutter mitgebracht. Ich bin mit meiner Überraschung in der Hinterhand ziemlich aufgeregt. Aber Maria macht es mir leicht. Sie fragt mich interessiert, wie ich ins InterTourist gekommen bin. Ich erzähle vom missglückten Versuch ein Auto zu mieten. Dann von der Fremdenführerin die ich fürs Dolmetschen samt Wagen fürs Wochenende organisiert habe. Ich lade Daria und Maria beide ein, am Wochenende meine Gäste zu sein. Daria sage ich, sie müsse am Wochenende nicht arbeiten. Alles sei vorbereitet. Die Fremdenführerin komme um 9 Uhr an mein Hotel.
Beide sind vollkommen überrascht. Erst mal sprachlos. Die Übersetzung fällt ziemlich aus. Das kenne ich ja. Aber es ist eigentlich alles klar. Maria wendet nochmal ein, dass sie nicht mit einer fremden Person sprechen will. Aber ich bleibe hart und sage, wenn sie zu mir nach Deutschland kommen wolle, dann müsse sie auch mit Fremden reden und ich wolle dass sie diesen Schritt jetzt geht.
Dann wird es chaotisch. Maria spricht von einem Freund der Deutsch spreche. Ich sage, klar, der könne auch mitkommen. Dann geht Maria auf Toilette. Ich frage Daria ob sie am Wochenende Zeit hat. Sie weiß es noch nicht. Dann geht auch Daria auf Toilette. Ich warte.
Die Situation ist klar: Am Wochenende werden Marias Freunde kein Geld an mir verdienen. Wer wird sich ohne diese Motivation noch mit mir treffen wollen?
Dann kommen Daria und Maria zurück, nacheinander. Maria muss jetzt heute noch studieren. Sie oder Daria meint, vielleicht könnten wir uns heute Abend nochmal treffen. Was Daria selbst sagt, und was sie mir von Maria verdolmetscht, wird nicht mehr klar. Dafür wird klar, dass wir den deutschsprachigen Freund Marias jetzt gleich treffen können. Wir treffen ihn im Erdgeschoss.
Maria will noch einkaufen gehen. best-matchmaking.com-Chefin Kate rät Männern ja mit den Frauen einkaufen zu gehen. Das wundert mich nicht.
Wir gehen in den Supermarkt. Daria und Maria kaufen ein. Ich rede mit dem deutschsprachigen Freund. Er hat eine Frage: Was mache ich beruflich? Ich erzähle es ihm. Er ist Zahnarzt, kann jetzt aber nicht nach Deutschland.
Der Einkauf kostet heute gut 20 Euro und dann haben es alle eilig zu gehen. Ich habe Zeit und gehe zu Fuß zurück ins Hotel.
Weder zum Wochenende noch zu heute Abend haben wir irgendwas konkretes ausgemacht. Ich warte einfach ab.
Zwei Stunden nachdem wir auseinandergegangen sind kommt die Schock-Nachricht. Ich kann es nicht glauben. Genau das antworte ich auch:
Der Zufall ist zu unwahrscheinlich. Genau in dem Moment, in dem ich Maria vor die Entscheidung gestellt habe, sich für mich zu entscheiden, kann sie mich wegen Corona nicht mehr treffen.
Dann frage ich mich, ob Maria Angst davor hat, dass ich die Geschichte veröffentlichen, auffliegen lassen würde. Ich frage mich auch, warum ich noch keines unserer gemeinsamen Fotos bekommen habe, obwohl ich beim fotografieren immer gesagt hatte, sie sollen mir die Fotos auch schicken. Also frage ich Maria, nach den Fotos:
…zu meiner Überraschung schickt mir Maria alle Fotos.
Samstag, 12. Dezember
Die Fremdenführerin kommt pünktlich um 9 Uhr. Sie heißt Oksana und ist sich noch nicht sicher, was sie an diesem Wochenende erwartet. Ich erkläre ihr, dass ich Daria und Maria fürs Wochenende eingeladen habe um herauszufinden, ob sie auch ohne finanzielle Motivation etwas mit mir unternehmen würden. Ich erzähle ihr von Marias und Darias Reaktion als wir uns gestern getroffen haben. Nun ist Oksana im Bilde. Sie ist einverstanden, heute nur mir die Stadt zu zeigen. Ich habe sie gebucht und will sie jetzt nicht wegschicken.
Wir gehen an den großen Fluss und fahren über die große Doppeldecker-Brücke auf die große Insel und besichtigen den großen Staudamm und die hölzerne Kosakenfestung. Sie erzählt alle diese Legenden die sich um die Stadt und die besichtigten Orte ranken. Dann gehen wir in ein Automobil-Museum. Dieses Museum hat mir Maria schon empfohlen. Es wurde offensichtlich nach der Wende mit viel ehrenamtlichem Engagement zusammengetragen und aufgebaut. Auf dem Weg zum Mittagessen erkennt Oksana mein Interesse an Architektur. Nach dem Essen gehen wir in ein neue eingerichtetes Museum der Stadtgeschichte und schauen uns anschließend noch die historischen Gebäude in der Stadt selbst an. Oksana erzählt mir ihre eigene Geschichte in ihrer Heimatstadt.
Zurück im Hotel lese ich abends die Nachrichten von Maria. Es kommt mir wie ein Versuch vor, Mitleid zu erregen:
Die letzte Nachricht übersetzt mir mein Handy nicht. Google übersetzt: „Du willst nicht bei mir sein.“
Ich mache klar, dass ich keine Angst habe, mich bei ihr anzustecken:
…spät Abends ist mir noch die Idee gekommen, Maria ins Hotel einzuladen, weil sie ja nicht bei ihrer coronakranken Mitbewohnerin bleiben will.
Sonntag, 13. Dezember
Oksana habe ich gestern für heute abgesagt. Ich will in Ruhe auf die vergangene Woche zurückblicken und schreibe diesen Erfahrungsbericht.
Beim Einfügen der Screenshots von den Nachrichten die mir die drei Frauen am 23. November geschrieben haben, fällt mir auf, dass sie mir alle genau gleichzeitig geschrieben haben. Man sieht es an der Uhrzeit in ihren Nachrichten an mich. Und mir fällt auf, dass die hübsche Katherine immer wieder prominent auf der Startseite von best-matchmaking.com im ‚New Profiles‚-Werbebanner auftaucht:
Katherines Profil hat die ID 13533. Weil die IDs offensichtlich chronologisch vergeben werden, muss ihr Profil doch etwas älter sein. Auf archive.org finde ich ihr Profil schon am 11. Mai 2020 in der Galerie. Damals war die neueste ID die ID 13543. Katherines Profil scheint ein paar Tage vorher angelegt geworden sein.
Und noch etwas fällt mir auf. Das Profil von Paula, der einzigen Frau, die mir auf dieser Plattform mit einer klaren Haltung geschrieben hat, das ist gelöscht:
Ihre Nachricht stammt jetzt von einem „no name„.
Schließlich fällt mir auf, dass am 1. Dezember, die zweite Nachricht von Maria, genau zwei Minuten nachdem ich Kate um ein Angebot gebeten hatte, in meinem Postfach in auf best-matchmaking.com aufgetaucht ist. In dieser zweiten Nachricht bittet mich Maria erneut darum, unser Treffen über die Agentur zu organisieren. Meine E-Mail an Kate geht um 20:16 Uhr raus. Marias Nachricht hat stammt von 20:18 Uhr. Kann das Zufall sein?
Mittags meldet sich Maria wieder:
…das hört sich erst mal an wie gestern. Aber es passiert etwas unerwartetes. Jemand unbekanntes meldet sich gleichzeitig bei mir auch über Viber:
Mit dem Namen Madonna (Namen geändert) kann ich nichts anfangen, aber sie schickt mir ein Foto von mir mit Maria:
Ich denke, jetzt versuchen sie mich zu erpressen. Aber ich habe nichts kompromittierendes getan. Diese ganze Reise will ich niemandem verheimlichen. Bevor ich weiter überlegen kann, wie ich darauf reagiere, erkenne ich, dass es ganz anders ist:
Es ist Maria selbst.
Diese neue Wendung fordert mich gewaltig. Ich befürchte auf einmal in eine Falle zu gehen. Aber ich finde keine Erklärung für diese Angst. Ich willige ein und warte im Café OZ auf Maria.
Es wird 16:45 bis sich Maria wieder meldet und mich bittet aus dem Café rauszukommen. Sie kommt um die Ecke aus der Seitenstraße und sagt mir verlegen: „I have a problem.“ Sie spricht tatsächlich Englisch. Ihr Problem ist, dass sie rauchen will. Bei einer sehr, sehr dünnen Zigarette erzählt sie mir, die Agentur habe ihr gesagt, das Rauchen könne sie in ihrem Profil auf best-matchmaking.com nicht angeben. Die letzten Tage, hätte sie es fast nicht ausgehalten, als wir uns länger getroffen hätten und sie währenddessen nicht rauchen konnte.
Nach dieser Geschichte verstehe ich, warum Maria beim Abendessen am Dienstag gefragt hat ob sie Wasserpfeife rauchen dürfe und ich verstehe was best-matchmaking.com meint, wenn es heißt, die Profile würden ‚geprüft‘, bevor sie online gehen.
Marias Profileintrag „English level: basic“ ist korrekt. Sie versteht einfache Sätze. Warum schrieb mir die Agentur-Chefin Kate am 1. Dezember bezüglich Maria „your lady speaks no english“?
Wir gehen in das Lokal nebenan. Wir verständigen uns in gebrochenem Englisch und mit Hilfe des Google Translators. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg.
Maria erzählt mir, wie ihr meine Einladung fürs Wochenende am Freitag gefallen hätte und sie gerne mit mir in die schöne Nachbarstadt Dnipro fahren wollte. Sie wollte mich ohne Daria treffen, die Agentur habe aber darauf bestanden, dass das gegen deren Regeln verstoße. Maria hatte meine Telefonnummer nicht, weil die Agentur den halben Zettel, auf den ich ihr am ersten Abend meine Telefonnummer aufgeschrieben habe, behalten hat. Das Handy mit dem Bunny-Account auf Viber sei von der Agentur. Sie selbst habe kein Smartphone, nur ein Tasten-Handy.
Auf meiner Visitenkarte konnte Maria meine Telefonnummer nicht lesen. Die ist zugegebenermaßen auch etwas diskret abgedruckt. Die erste Nummer ist der Hausanschluss und erst die zweite mein Handy. Außerdem fehlt die deutsche Ländervorwahl:
Ihre Mitbewohnerin hat Maria geholfen. Sie hat Maria ihr Smartphone ausgeliehen und irgendwie haben mich die beiden dann auch auf Viber gefunden.
Maria hat Angst vor der Agentur, wenn es rauskommt, dass wir uns selbstständig treffen. Wir einigen uns darauf, das die Regeln der Agentur falsch sind. Ich frage Maria, ob sie Geld von der Agentur bekomme. Diese Frage versteht sie erst gar nicht, dann verneint sie. Für mich ist das glaubwürdig. Am Ende bleibt auch für Maria nichts von der Agentur zu befürchten.
Ich bin froh, dass Maria nun so kurz vor meiner Abreise doch noch zu mir gefunden hat und frage mich, ob ich meinen Rückflug noch einmal verschieben soll. Wie sollen wir uns so schnell noch richtig kennen lernen? Maria ist pragmatischer. Sie schlägt vor, heute Nacht noch nach Dnipro zu fahren und dort die (halbe) Nacht zu verbringen. Mein Flug geht morgen früh um 7 Uhr vom Flughafen in Zaporozhye.
Wir sagen meinem Hotel Bescheid und rufen ein Taxi nach Dnipro. Was mir gleich auffällt: Maria versucht einen günstigen Preis zu bekommen. Obwohl ich bezahlen werde. Dann fahren wir durch die Nacht. Endlich sitzen wir zusammen auf der Rücksitzbank. Auf der Fahrt telefoniert Maria mit ihrer Mutter. Die Mutter meint, Maria sei verrückt. Ich sage „Hello!“ aber weiters ist keine Verständigung möglich.
Kaum sind wir in Dnipro aus dem Taxi gestiegen fährt ein anderer Wagen vor. Es ist Marias deutschsprechender Freund. Er heißt Bert (Name geändert). Mir wird klar, dass er mich schon am Samstag über Viber zu kontaktieren versucht hat.
Wir fahren durch die nächtliche Stadt. Wegen Corona ist vieles geschlossen. Aber wir schauen den großen Fluss auch hier an und streifen durch die Stadt. Zumindest die Innenstadt von Dnipro ist schön weihnachtlich dekoriert und nicht so heruntergekommen wie Zaporozhye. Um 22 Uhr muss unser Restaurant coronabedingt schließen. Wir fahren weiter durch die Stadt. An einer Tankstelle kauft Maria etwas zu trinken. Sie erwartet nicht, dass ich bezahle.
Ich schlage Maria vor, ihr ein Smartphone zu besorgen, damit wir in Zukunft kommunizieren können. Marias spontane Reaktion ist: „This is big money!“ Letztlich gibt es heute Nacht sowieso keinen geöffneten Handy-Shop mehr.
Unsere Kommunikation ist kompliziert. Mit Bert spreche ich Deutsch, er gebrochen. Mit Maria spreche ich Englisch, sie gebrochen. Maria und Bert sprechen Russisch miteinander, sehr schnell.
Dann stellt sich heraus, dass wir mitten in der Nacht kein Taxi mehr zurück nach Zaporozhye finden können. Ich versuche meinen Flug umzubuchen. Das geht nicht mehr. Es ist wenige Stunden vor dem Abflug. Ich schlage vor, den Flug einfach fallen zu lassen und morgen neu zu buchen. Das will Maria auf keinen Fall: Zu teuer. Obwohl es ihr offensichtlich unangenehm ist, als Bert uns schließlich mitten in der Nacht zurück nach Zaporozhye fährt. Ich stecke ihm etwas Geld zu. Das Gefühl ist völlig anders als die Tage zuvor, als die Erwartung auf mein Geld so deutlich zu spüren war.
Ich will Maria mein Smartphone geben. Ich kann mir ja ein neues besorgen. Sie sagt, sie brauche das nicht. Sie kann das Smartphone ihrer Mitbewohnerin ausleihen. Sie schreibt mir ihre Telefonnummer auf einen Zettel:
Dann fährt Bert Maria noch ans andere Ende der Stadt in ihr Studentenwohnheim. Letztes Wochenende hat es um 22 Uhr geschlossen.
Montag, 14. Dezember
Über die freundliche Alena von der tourist information am Flughafen, habe ich den freundlichen Taxifahrer für 5 Uhr zu meinem Hotel bestellt um mich zum Flughafen zu bringen. Zwanzig Minuten vor fünf steht er schon bereit. Ich packe meine Sachen und bin um 5 abfahrtsbereit.
Maria wollte mich an den Flughafen bringen, ist aber nicht zu erreichen. Ich habe es nicht anders erwartet. Ihr Plan war schon gestern Nacht absurd geklungen, für vielleicht eine Stunden Schlaf ans andere Ende der Stadt zu fahren und dann mit dem Taxi zurückkommen zu wollen. In dieser Nacht ist klar geworden, dass Maria und ich gleichermaßen in ein Labyrinth geraten waren, aus dem wir beide einen Ausweg suchten ohne den jeweils anderen zu verletzen.
Am Flughafen erzähle ich Alena was ich erlebt habe. Die ganze Geschichte. Seit Freitag ist so viel passiert. Durch ihre Hilfe habe ich zwar keinen Mietwagen gefunden, aber sie hat mich beflügelt. Nachdem ich sie getroffen hatte, hatte ich das Gefühl, die Kontrolle über meine absurde Situation zurück zu gewinnen. Als ich Alena erzähle, das ich 45 bin und Maria 26, fährt es spontan aus ihr heraus: „Are you serious?“ Ich bedanke mich bei ihr, für ihre Ehrlichkeit.
Am Flughafen in Kiew steige ich um. In der Schlange am Sicherheitscheck treffe ich Kai (Name geändert). Kai ist 55 und hat jahrelang ukrainische Frauen getroffen. Jetzt ist er auf dem Weg zurück nach Deutschland. Aber sein Leben ist auf dem Absprung zu seiner Frau am Schwarzen Meer. Kai empfiehlt mir eine andere Internetplattform um eine Frau kennen zu lernen: rus-date.com. Das wäre kein Betrug. Als ich ihm erzähle, dass ich 650 Euro an best-matchmaking.com bezahlt habe, fährt er zusammen. Offensichtlich findet er das sehr teuer. Mit den ca. 2000 Euro, die ich insgesamt ausgegeben habe, sei ich noch günstig weggekommen, meint er. Er habe 3000 Euro ausgegeben, als er das erste Mal der Frauen wegen in der Ukraine war. Wichtig sei auch, sich eine Ukrainische Telefonnummer zu besorgen. Für 10 Euro könnte man damit einen Monat telefonieren und surfen. Mir ist das Handy vergangene Woche mit vielleicht 80 Euro zu Buche geschlagen. Obwohl ich wirklich nicht viel telefoniert habe und wenn immer möglich WLAN benutzt habe.
Zurück in Deutschland frage ich Maria ob sie weiter über best-matchmaking.com daten will. Ihre Antwort ist eindeutig:
Ich bin froh darüber, dass sie keine Interesse an der Agentur mehr hat. Wenn ich meinen Erfahrungsbericht veröffentliche, wird sie dort vielleicht rausfliegen.
Mittwoch, 16. Dezember
Maria ändert ihr Profilbild bei Viber. Aus ihrem Selfie wird ein Strauß Rosen.
Und mir kommt noch ein Gedanke: Wenn die Agentur einer Frau das Handy mit dem Bunny-Account auf Viber gibt, ist es für die Agentur ein leichtes, sich auch am PC auf diesem Bunny-Account einzuloggen. So hat sie Zugriff auf die Kommunikation.
Eine andere Frage bleibt offen: best-matchmaking.com ist dreisprachig: Oben rechts auf der Internetseite kann man English, Deutsch und 日本語 (Japanisch) auswählen. Viele Frauen auf best-matchmaking.com sprechen diese Sprachen nicht oder schlecht. Gibt es für sie eine russischsprachige Version? Und wie sieht die aus? Oder werden die Frauen von den Büros der Agentur vor Ort betreut, so wie Maria? Vielleicht haben sie überhaupt nichts schriftlich vorliegen, oder nur etwas englischsprachiges, das sie nicht verstehen. So könnte man ihnen alles erzählen.
Donnerstag, 17. Dezember
Neben der Werbung von best-matchmaking.com…
…bekomme ich jetzt auch Werbung von einer anderen Online-Dating-Plattform:
Freitag, 18. Dezember
Nun habe ich diesen Erfahrungsbericht nach bestem Wissen und Gewissen niedergeschrieben. Wie so oft im Leben ist die Wirklichkeit viel differenzierter als man am Anfang denkt. Jeder Leser muss selbst entscheiden, wem er Glauben schenkt.
Samstag, 19. Dezember
Ich gehe meinen langen Erfahrungsbericht nocheinmal durch. Beim überprüfen, fällt mir auf, dass nun auch Marias Profil auf best-matchmaking.com gelöscht ist. Ich bin froh. Ich wollte das Maria sowieso vorschlagen, bevor ich diesen Erfahrungsbericht veröffentlicht hätte.
Freitag, 25. Dezember
Ich kann mich auf best-matchmaking.com nicht mehr einloggen. Meine einmonatige Mitgliedschaft für 199 Euro ist abgelaufen. Mein Profil findet sich allerdings immer noch auf best-matchmaking.com. Ich kann es nicht einmal selber löschen.
Update vom 30. Januar 2021: Nachdem ich andere Männer auf der Online-Dating-Plattform von Best-Matchmaking auf meine schlechten Erfahrungen auf meiner Ukraine-Reise hingewiesen habe, wurde mein Profil von der Plattform gelöscht. Hier ist mein Profil noch auf Archive.org abrufbar.
Dienstag, 29. Dezember
Ich kann mich wieder auf meinem Account auf best-matchmaking.com einloggen. Außerdem finde ich Nachrichten von 6 Frauen in meinem Postfach.
Am 23. November, gleich nachdem ich mein Profil verifiziert hatte, bekam ich drei Nachrichten von drei Frauen innerhalb von zwei Minuten. Ab dem 29. November, dem Zeitpunkt an dem ich mein Interesse an Maria gezeigt und mit ihr via einer Dolmetscherin der Agentur geskyped hatte, bekam ich keine Anfragen von neuen Frauen mehr. Erst seit ich 10 Tage zurück in Deutschland bin und sich die Frau, die ich in der Ukraine, getroffen hatte von der Agentur abgemeldet hatte, bekomme ich wieder Anfragen von neuen Frauen. Seit dem 23. Dezember haben sich in 6 Tagen 6 Frauen bei mir gemeldet:
Unter den 6 neuen Nachrichten sieht man die letzte Nachricht von Maria bevor wir uns am 6. Dezember trafen. Ihr Profil ist gelöscht. Die 6 neuen Nachrichten sind wieder so allgemein gehalten, dass es Standardschreiben zu sein scheinen. Keine der 6 Frauen hatte ich als Favoritin markiert. Das Timing kann kein Zufall sein. Offensichtlich werden diese Nachrichten von der Agentur kontrolliert. Außerdem wurden genau die gleiche vier Nachrichten vom 23. und 24. Dezember immer gleichzeitig auch an mindestens zwei andere Männer geschickt. Dass eine Frau ihre Nachrichten gleich an mehrere Männer schickt, mag vorkommen. Dass es aber alle vier machen und dann noch alle vier an genau den gleichen drei Männern ihre Nachrichten gleichzeitig schicken, das kann nur von der Agentur organisiert sein.
Und es hat sich etwas geändert: Ich kann die Nachrichten der Frauen öffnen und lesen, ohne dass mir etwas von meinem Guthaben (‚Credits letters‚) abgezogen würde. Statt der Betreffzeile steht dort jetzt „READ LETTER“ und wenn ich darauf klicke erscheint die Nachricht. Offensichtlich wurde mein Profil nun anders freigeschaltet. Vielleicht hofft die Agentur, dass ich es noch einmal versuchen werde.
Nachdem ich mit Best-Matchmaking immer neue Erfahrungen machen durfte, suchte ich nach einer Plattform diese Erfahrungen zu teilen. Dabei stieß ich auf das DatingMagazin.net. Der erste Artikel handelt gleich von einem Mann, der seine Erfahrung mit Online-Dating mitteilt. Da wäre meine Erfahrung ja vielleicht auch willkommen. Leider muss ich feststellen, dass das DatingMagazin eine reine Bauernfängerei ist:
Was vielleicht zuerst auffällt ist der Artikel selbst. Er verrät keinen Trick, sondern verweist eigentlich nur auf eine Dating-Seite, auf der es einfach besser klappt.
Dann die Kommentare. Alle Fotos im gleichen Stil. Kann das Zufall sein.
Schließlich aber die Links: Sie alle verweisen auf die gleiche Seite von treffenab18.de. Es gibt nur eine Ausnahme: Das Impressum. Das verweist auf die Firma WebEbene Limited in Paderborn.