Zurückhaltende Weiblichkeit

Ich mag zurückhaltende Frauen, zurückhaltend in ihrer Weiblichkeit. Es gibt Frauen, die tragen einen BH um ihre weiblichen Formen herauszustellen, und es gibt solch, die tragen ihn um ihre Brust vor lüsternen Blicken zu verbergen.

Ich bin kein Vollblut-Mann, kein so Macho. Ich bin in dieser Sache auch sehr zurückhaltend. Klar mag ich auch Frauenkörper. Aber zuerst will ich deinen Geist und deine Seele lieben. Kann es das geben, eine Frau voll Verständis für einen sanften Denker im Barte, die tiefe Gedanken liebt und die Tat nicht scheut?

Zurückhaltende Weiblichkeit heißt für mich keine Verneinung dieses Wesenzuges, wie es viele emanzipierte Frauen tun, sondern eine natürliche, gelassene Haltung, die es weder nötig hat, Weiblichkeit hervorzuheben noch sie zu Verneinen.

Eine emanzipierte Frau, die männlich Führen will, kommt mit mir nicht zurecht. Da wird das Führen leicht zum Bestimmen. Das ist ein feiner Unterschied. Ich bin selbst keine Führernatur. Dann würde sie meinen, die Führung übernehmen zu müssen. Und das klappt nicht. Dafür bin ich zu nachdenklich. Mit mir braucht man Geduld. 😉

Natürlich antrogyn, so wie ich, das wäre… – nein – Scherz! – Ich bin schon ein Mann und du sollst auch eine Frau sein!

Ein freier Mensch

Ich möchte ein freier Mensch sein. Wer möchte das nicht. Und mit so jemanden möchte ich auch mein Leben teilen. Das ist eine echte Herausforderung. Es gelingt mir immer nur graduell, mich von den vielen Zwängen frei zu machen.

Das Paradoxe in mit der Freiheit ist ja, dass man sie verliert, wenn man nach Freiheit von etwas strebt. Wer frei von Krankheit bleiben will, darf nichts ungesundes mehr essen, keinen Extremsport treiben, nicht in die Tropen reisen etc. Wer wer die Freiheit von Schulden will, beraubt sich der Freiheit, einen Kredit aufzunehmen. Um sorgenfei zu sein, muss man sparen, darf seinen Arbeitsplatz nicht verlieren, muss sich versichern, etc. Tragischerweise muss man sich dabei geradezu ständig sorgen. Wer ungebunden sein will, beraubt sich der Freiheit sich zu binden. In Beziehungen wird das so überdeutlich und dadurch schon absurd. Wer frei von Abhängigkeit bleiben will, darf sich letztich auf keine Beziehung einlassen, darf sich nicht trauen (hier wird die doppelte Bedeutung des Wortes trauen sehr deutlich). Freiheit von Abhängigkeit erstickt die Freiheit sich in Abhängigkeit zu begeben, letztlich die Freiheit zu lieben. Denn wahre Liebe ist bedingungslos. Und das heißt nicht Beliebigkeit. Wer nach der Freiheit von etwas strebt verliert die Freiheit zu etwas. Wer sich frei zu etwas fühlt, kann diese Freiheit zu etwas sehr gezielt und dezidiert entschieden leben.

Meine Erfahrung ist die, dass ich gerade dadurch, dass ich das frei von aufgegeben habe frei zu geworden bin.

Ich möchte diese Freiheit auch meiner Frau geben. Das ist ein Ideal. Dem kann man nur gemeinsam näher kommen. Nur wer sich die Freiheit nimmt zu wagen kann sie finden.

Freiheit ist weder Beliebigkeit noch Maßlosigkeit. Es ist die Möglichkeit in Einklang mit sich selbst zu handeln. Und wenn das echt ist, dann ist es auch in Einklang mit den Menschen, die uns nahe stehen.

Bei mir selbst fange ich damit an, dass ich versuche, vom Denken über das Fühlen bis hin zum Körperlichen in Einklang zu bringen. Wenn das Tun und das Gefühl auseinanderklaffen, dann ist etwas nicht mehr echt. Und der Körper, der wird krank, wenn seine Bedürfnisse missachtet werden. Wenn alle Aspekte zusammenwirken, dann ist es gesund. Zum Glück bin ich gesund und selten krank. 🙂

Im gemeinsamen Leben, da wünsche ich mir vor allem Einmütigkeit. Einmütigkeit ist nicht immer Einigkeit, schon gar nicht Einheitlichkeit. Da ist viel Platz für Verschiedenheit und Variation und Veränderung und Humor. Und dabei ein Verständnis für oder Zumindest ein Staunen über die Andersartigkeit des anderen. Das wäre schön. Vielleicht sollte man deshalb nicht gar zu unterschiedlich sein und nicht gar zu ähnlich. Um sich eben noch bewundern zu können.

Traumfrau

Ich mag sie, zierliche Frauen, Sommersprossen, blondes Haar, lachende Augen, dünne Haut, die nahezu transparent wirkt. Das gibt mir ein Gefühl von Leichtigkeit und Offenheit. So als könne ich tiefer in die Seele blicken und diese Menschen auch leichter anrühren. Dünne Haut steht auch für Sensibilität. Das ist im Grunde etwas positives.

Ich bin ja selbst sehr vorsichtig, tastend, zurückhaltend, wenn es um persönliche Beziehungen geht. Ich träume.

Ich träume viel. Diese Träumerei bleibt fruchtlos. Doch vielleicht willst du mich aus diesen Träumen ins echte Leben führen.

Erschaffung Adams Ausschnitt

Der spannendste Moment ist der, vor der Berührung. Da steht der Willensimpuls. Aber danach geht es erst richtig los.

Dieser erste Schritt, der fällt mir schwer. Und letztlich suche ich jemanden, der mein Zögern und Tasten aushält und vielleicht sogar entgegen tastet.

Zögern heißt nicht, dass ich kein Ziel hätte. Mein Wunsch nach Beziehung und Gemeinschaft ist essentiell. Es ist die treibende Kraft. Das ist Leben. Und dieses Leben will ich auch weitergeben. Kinder sind Menschen uns in die Zukunft fortsetzen. Wenn du dich darin wiederfindest, könntest du meinen Traum zum Leben erwecken. Vielleicht zählen dann Äußerlichkeiten wie Haut und Haar gar nicht mehr so sehr. Mir ging es schon mehrmals so.

Fernost

Eine Woche zurück aus Fernost. Das hat mich so berührt, dort zu unterrichten. Ich konnte die Freude spüren, die die Schüler hatten. Hier in Deutschland war mir das seither selten gelungen. Und dann der Abschied. Die Schüler haben mir ihre Grüße auf kleine Kärtchen geschrieben und mich hochleben lassen.

Sowas passiert auch hier in Deutschland. Ich weiß das von Kollegen. Aber mir selbst ist es eben nur dort passiert. Ich hatte das Gefühl, den Schülern etwas geben zu können, das für sie echt etwas bedeutet. Das berührt und erfüllt mit Demut. Eine Gnade.

Die letzten Tage habe ich mich vor allem gefragt, ob ich dort im fernen Osten arbeiten werde. Es fühlt sich so schön an. Nur ein Gedanke steht stumm neben der Begeisterung: Bedeutet das weitere Jahre alleine sein? Das macht nachdenklich.

Vor drei Jahren bin ich aus dem Ausland zurückgekommen. Der tiefere Grund war, dass ich eine Beziehung gesucht habe. Familie – diesen Wunsch hege ich seit langen Jahren. Ich habe die fremde Welt im Entwicklungsdienst geliebt. Aber für eine tiefe Beziehung schien mir die Welt in der die Menschen dort leben zu fern von mir, und meine Welt zu fern von ihrem Leben.

Nun muss ich feststellen: Auch in der Heimat bin ich allein geblieben. Es liegt nicht am Aufenthaltsort. Ich glaube nicht, dass es in diesem Land niemanden gibt, der sein Leben mit mir teilen will. Darum will ich etwas anders machen. Ich will ihn suchen, diesen Menschen. Darum schreibe ich diesen Blog.

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Hier lassen mich die Schüler zum Abschied hochleben.