Asperger

Nun habe ich endlich etwas darüber gefunden, wo ich gefühlsmäßig mit gehen kann. Dieses Youtube-Video fand ich sehr eindrücklich. Dort erzählt der junge Mann, wie er als kleines Kind geschnitten wurde. Er nennt es Bullying. Das ist es was auch ich erlebt habe. Die Erklärungsansätze in dem Video sind mechanistisch, naja. Man erlebt einfach als Kind, dass man andere Kinder beobachtet, aber in einer anderen Gedankenwelt lebt.

Die ruhige Art, wie der junge Mann spricht und fühlt, da kann ich mich wiederfinden. Das ist das erste Mal, dass ich ein Gefühl dafür bekomme, was mit Asperger-Syndrom gemeint ist. Auch er sagt, er könne nicht einschätzen, welcher Witz ankomme. Ich habe ja sogar im Vermessungspraktikum eine Schülerin zum Heulen gebracht mit meinem Scherz über Rudolf Steiners Aussage zur Rolle der Mädchen im Vermessungspraktikum,. (Sie machte es genau so wie es heute so unendlich antiquirt wirkt: Die Jungen sollten vermessen und die Mädchen ihnen dabei zusehen. Darüber zu scherzen bekam sie absolut in den falschen Hals.)

Dann habe ich noch dieses Video gefunden:

Auch das fand ich spontan sehr schön und treffend. Seither hatte ich nur im Internet solche Tests gemacht und die Ergebnisse waren mehr oder weniger eindeutig. Aber hier wird ein Phänomen beschrieben, in dem ich mich selbst auch wieder finde. Hier wird es nicht als Defekt beschrieben sondern als eine Eigenschaft, die mich ausmacht.

So fängt auch dieser Film an: „I am different from other people.“

Dieses „ich bin anders“ trifft meinen Bewußtseinszustand gerade im Kern. Leute sagen es auch immer wieder zu mir: „Du bist anders.“ Das ist nicht wertend. Früher habe ich mich immer gefragt, was meinen die Leute, wenn sie das zu mir sagen. Heute bin ich mir etwas klarer darüber.