Wechseljahre

Ich habe hier auf diesem Blog ja schon einmal über das Thema ‚junge Frau und alter Mann‘ geschrieben: Alte Väter kriegen kluge Kinder

Zu diesem Aspekt ist mir noch etwas klar geworden. Wenn wir in die Wechseljahre kommen, verlieren wir hormonell unsere Geschlechtlichkeit weitgehend. Männer werden weiblicher und Frauen männlicher.

Männer sind bei diese hormonellen Umstellung etwa 20 Jahre als Frauen. Wenn nun ein älterer Mann und eine jüngere Frau zusammen leben, dann fallen diese Verändrungen eher zusammen. Und vielleicht ist das ganz günstig. Die Rollen werden eher synchron neu gefunden. Und vielleicht ist das auch ein Grund dass sich Männer und Frauen tendenziell eher in dieser Konstellation zusammen finden. Vielleicht sind solche Beziehung sogar besonders stabil. Es scheint halt sehr, sehr antiquiert. Wer darüber genaueres weiß, möge es mir sagen.

Bei mir melden sich Frauen, die sind nicht viel jünger als ich. Ich fühle mich denen sehr verbunden, die – eben wie ich – ’spät dran sind‘. Ich kann mit dem, was ich lese gut mitfühlen, es ist oft eine gewisse Gelassenheit. Und tatsächlich zögere ich dann doch immer wieder. Ich glaube es sind die zerbrochenen jahrelangen Beziehungen die ich dann herauslese. Da kann ich an keine eigene Erfahrung anknüpfen. Ich war nie länger in einer Beziehung und kann mir nicht vorstellen, eine Beziehung wieder aufzulösen. Ich habe dieses ’sich Auseinanderleben‘ nicht erlebt und kann dazu nicht viel sagen. Ein bisschen fürchte ich mich wohl auch vor Vorurteilen, die sich da schon gebildet haben könnten. Wie sollte ich damit umgehen können?

Kann man sich nach jahrelanger Enttäuschung nochmal wirklich auf einen anderen Menschen vorbehaltslos einlassen? Jedenfalls will und kann ich kein Ersatz sein, für einen andern, der ausfiel.

Ich habe schon zwei mal erlebt wie ihre alte Beziehung wieder zurück kam. Das war natürlich schmerzhaft für mich. Aber im letzten Fall, als der Vater ihres Kindes wieder zurück kam. Da hat es mich auch gefreut, für die Familie, dass sie wieder zusammen gefunden hat. Und trotzdem meine ich, sie ist nicht wirklich glücklich damit geworden. Das ist der Wermutstropfen.

Das gibt es eben auch, Frauen die bringen Kinder mit. Das ist schön, denn dann eist das, was ich mir wünsche schon zusammen: Frau und Kinder. Dann fällt auch die Frage weg, ob es noch klappen könnte, mit Kindern. Doch gerade da ist oft die Beziehung zum früheren Partner, zum Vater des Kindes, besonders stark und dauerhaft und auch nicht so einfach aufzulösen. Dann bin ich ganz besonders zerrissen. Denn ich würde gerne helfen, dass sich die Beiden – und das Kind! – wieder zusammen finden. Andererseits habe ich ja mit solchen Situationen gar keine Erfahrung. Da fühle ich mich überfordert.

Erwachsen genug, um dich ernsthaft auf eine gemeinsame Zukunft einlassen zu wollen.

Jugendlich genug, um das noch ohne Reserviertheit und mit ganzer Seele zu tun.

Das wünsche ich mir.

Dann spielen Jahrgang und die Kinder-Frage keine solche Rolle mehr.

Jetzt habe ich viel geschrieben. Viele Gedanken. Und doch muss ich zugeben. Junge Frauen, in der Blüte ihrer Weiblichkeit, die finde auch ich schon beim hinschauen attraktiv. Das ist die körperliche Dimmension – siehe meinem letzten Beitrag. Da muss dann nur noch der seelische und geistige Aspekt dazukommen… 😉