Adam, verdammt!

Ich habe mir den Film Adam jetzt auf DVD angesehen. Ich muss leider sagen, der Film ist noch schlechter als der Trailer. Ich habe den Eindruck, da wollte man einen Film nach dem Schema eines Mainstreem-Hollywood-Streifens aus einem viel zu feinsinnigen Thema machen und dann kam dabei so ein schlechter Murks heraus. Schematisch werden Stereotypen abgearbeitet und darüber ein einfallsloser Plot gestülpt. Ziemlich peinlich. Ich konnte leider nicht mal darüber lachen.

Fragwürdig fand ich das Ende des Films. Das Happy End ist dort sozusagen, dass Adam ’normal‘ wird. Er schafft es alleine umzuziehen, vor vielen Leuten sprechen, auf Parties zu gehen und mit einer Kollegin in Beziehung zu treten, indem er ihr ihr Paket abnimmt. Da werden die Stärken der Asperger-Persönlichkeit niveliert (insbesondere die Treue). Außerdem bleibt die Frau allein zurück, dazu noch in diesem fragwürdigen System einer verlogenen Gesellschaft ihres Vaters (sehr typisch amerikanisch von seiner verdorbenen Seite).
‚Temple Grandin‘ ist auch überzeichnet. Aber wunderbar humorvoll. Ich glaube, da begreift man mehr. Diesen Film kann ich herzlich empfehlen.