Irgendwann habe ich gebloggt, dass ich mir nicht vorstellen könne, mich zu trennen. – Warum?
All die Frauen, die sich von mir abgewandt haben, die mag ich noch heute. Ich wollte heute nicht mehr mit allen zusammen sein – das ginge sowieso nicht gleichzeitig, aber viele führen heute auch ein ganz anderes Leben, in das ich gar nicht hinein passen würde, vielleicht mit einer anderen Familie und einem anderen Mann. Aber ich wäre ihnen gerne weiter verbunden. So wie ich sie damals mochte, so mag ich sie heute immer noch. Warum auch nicht?
Und dann tut es besonders weh, wenn sich so ein geliebter Mensch nicht nur abwendet in dem Sinne, dass er seine eigenen Wege geht, die nicht die meinen sind, sondern auch den Kontakt abbricht, nicht mehr mit mir redet und all das, was an zwischenmenschlicher Verbindung entstanden war ignoriert und abbricht, ja zerbricht. Das verstehe ich nicht und sehe auch keinen Grund dafür.
Ich denke, man kann sich durchaus gemeinsam dazu entschließen, getrennte Wege zu gehen. Warum nicht? Das könnte sogar so weit gehen, dass man sich jeweils einem anderen Partner zuwendet.
Nur so erlebe ich es nicht. Warum muss man es im Argen tun? Als wollte man alles Vergangene auslöschen und ungeschehen machen! Von mir haben sich die meisten Frauen so abgewandt. Und wenn es nicht abrupt so war, dann kam es schleichend. Das ist dann um so schmerzhafter gewesen, als ich dann gedacht hatte endlich jemanden gefunden zu haben, der unser zartes Beziehungsband nicht zerschneiden würde. Ich glaubte auch, endlich selbst eine menschliche Ebene gefunden zu haben, dieses unmenschliche Trennen zu überwinden. Das gab mir Trost im neuerlichen alleine sein. Da war die Enttäuschung dann um so herber und schlich sich dazu noch lange hin.
Und nun erlebe ich das wieder bei vielen Frauen, die sich bei mir melden. Entweder ist die Trennung noch im Gange oder in schmerzhafter Erinnerung. Beides belastet sie und damit auch mich.
Warum sind wir so? Warum lassen wir das nicht einfach sein?