Corona Update

Vorbemerkung: Mittlerweile bin ich von Taiwan zurück in Deutschland. Mein ursprünglicher Rückflug wurde gestrichen, weil die Airline in Taiwan nicht landen durfte. Ich musste einen anderen Flug nehmen (und bezahlen). Offensichtlich fallen Flüge nicht (nur) mangels Nachfrage aus, sondern wegen behördlicher Einschrschränkungen. Auch deshalb mach ich mir Gedanken darüber, was die Behörden jetzt so anstellen.

In Deutschland ist die Corona-Lage so entspannt, dass wir in der Presse nichts mehr von Krankenhauskapazitäten erfahren und Infektionszahlen sind nur noch eine Schlagzeile wert, wenn es um einen ‚Skandal‘ wie bei der Schlachterei Tönnies geht.

Wir haben die Ausbreitung von Corona erfolgreich eingedämmt. Vergangene Woche hatten wir in Deutschland – trotz Corona-Ausbruch bei Tönnies – täglich durchschnittlich 419 registrierte Infektionsfälle. Anfang April waren es mehr als 10 mal so viele gewesen! Damals habe ich abgeschätzt, dass wir vielleicht in zwei Jahren eine Herdenimmunität erreichen könnten. Nun werden in Deutschland etwa 4 mal mehr Kinder neu geboren als wir Infektionsfälle haben. Weil die Neugeborenen noch keine Immunität mitbringen, wachsen uns nun mehr nicht-immunisierte nach als sich gleichzeitig anstecken. So können wir gar nicht zur Herdenimmunität kommen.

Das heißt, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Veranstaltungsverbote bleiben ohne Aussicht auf Aufhebung bestehen. Wir sind scheinbar in die gleiche Sackgasse geraten wie Taiwan (siehe Corona-Exit: Wie?).

Wie konnte das passieren? Warum konnte die Ausbreitung von Corona in Deutschland nach fast 200.000 registrierten Infektionen so stark zurückgehen?

Unsere Vorstellung, wie wir uns anstecken, wie sich das Corona-Virus verbreitet, die mathematischen Modelle mit denen wir das berechnen, das kann nicht stimmen. Nicht jeder steckt sich mit gleicher mathematischer Warscheinlichkeit an einem Erreger an. Das wissen wir alle: Es gibt Menschen, die sind anfällig für eine Krankheit und andere nicht. Und hier wirkt sich dieser kleine Unterschied enorm aus. Denn es scheint nur ein kleiner Teil der Bevölkerung für Corona anfällig zu sein. Trifft nun der Corona-Virus neu in einer Bevölkerung ein, dann kann sich die Krankheit schnell unter all denen ausbreiten, die anfällig dafür sind. Selbst wenn das nur 1% ist, geht das erst mal exponentiell. Selbst die knapp 200.000 Infektionsfälle, die wir in Deutschland mittlerweile haben, sind ja ’nur‘ 0,23%. Aber dann kommt man eben schon an die Grenzen des Wachstums. Die Neuinfektionen gehen zurück, weil die meisten Menschen einfach nicht anfällig sind und die wenigen, die anfällig wären haben sich zu einem großen Teil schon angesteckt und immunisiert.

In Taiwan haben wir bis heute nur 449 Fälle und die Leute sind viel vorsichtiger, es wird ständig die Körpertemperatur gemessen das Masken tragen wird strenger kontrolliert und die Behörden stellen bei jedem Infektionsfall zwischen 100 und 200 Kontaktpersonen vorsorglich unter häusliche Quarantäne. Und trotzem ist das Corona-Virus dort noch nicht ganz verschwunden. Es schenit enorm schwer, die Ansteckung der wenigen zu verhindern, die wirklich anfällig dafür sind.

In Deutschland wollten die Behörden durch kontollierte Ansteckungsraten eine Herdenimunität erreichen. Aber jetzt stecken sich dafür viel zu wenige Menschen an. Aber die Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln bleiben erhalten. Es scheint mir, die Behörden befürchten wieder hohe Infektionsraten und gehen den bequemen Weg: Die aktuellen Maßnahmen hat jeder Einzelne zu tragen.

Und ich habe eine weitere Vermutung: Wie für die meisten Krankheiten ist man mal anfälliger und mal weniger anfällig. Das ändert sich mit der mentalen Verfassung. Das heißt, wer sich letzte Woche nicht angesteckt hat, kann sich morgen vielleicht schon anstecken, oder erst nächstes Jahr. Wie lange sollen wir da die Vorsichtsmassnahmen beibehalten? Ein Ende ist nicht in Sicht.

Und da kommt die Pharma-Industrie ins Spiel: Die könnten Impfstoffe und Medikamente verkaufen. Wenn sie sie hätten. Weil es sie sie nicht haben bezahlen wir sie für deren Entwicklung. Und wenn die Impfstoffe und Medikamente mal da sind, dann brauchen wir auch keine Herdenimmunität mehr durch kontrollierte Ansteckungsraten erreichen. Die Verantwortlichen könnten sagen: Wir haben das Land erfolgreich durch die Krise geführt. Dass Impfstoffe und Medikamente immer Nebenwirkungen haben, nicht nur finanzielle, das wird dann geflissentilch unter den Tisch fallen gelassen.

Völlig aus den Augen verlieren wir dann auch, was wir schon haben. Es gibt unzählige Ansätze, wie wir unsere Gesundheit stärken können. Einen findest du bei anamed, einem Verein, der mit Artemisia arbeitet.

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