Ein Gedicht von Conrad Ferinand Meyer
Sei wahr und wirf ihn weit zurück,
den Schleier über deinen Blick.
Sieh‘ dich wie einen andern an,
benenn‘ all‘ das, was du getan!
Die Wahrheit ist ein scharfes Schwert,
das mitten in die Seele fährt!
Der Zauber weicht, es flieht der Schein,
die Luftgebäude stürzen ein.
Und wenn der Staub zerronnen ist,
so nimm dich selber, wie du bist,
und bau‘ erneut und bau‘ zu End‘
auf dies bescheid’ne Fundament.
So habe ich das Gedicht in Erinnerung. Es wird immer wieder leicht unterschiedlich zitiert. Und hier ist meine Übersetzung ins Englische:
The Base
Be true and through behind you
the veil upon your view.
Lock on you as on another one
and name everything you have done.
Truth, it is a sharpend sword,
touches your hard by every word.
Vanishing magic, falling crown,
airbased castles tumble down.
And when the dust has gone so far,
you take yourself just as you are.
And build again and build with grace
on this remaining, humble base.
Heute Nacht ist mir bewusst geworden, wie dieses Gedicht den Schmerz beschreibt, den ich tatsächlich am Herzen spüren kann.