Hat YouTube kalte Füße gekriegt?

Heute entdecke ich zufällig, dass Marion Schiemanns Video zu Bier und Chips auf YouTube wieder online ist. Klammheimlich hat YouTube das Video auf meinem Kanal wieder hergestellt.

Wie bei der Löschung, hielt es YouTube auch bei der Wiederherstellung nicht für nötig, sich dazu zu äußern. Das ist typisch. Keine Stellungnahme. Keine Position beziehen. Möglichst unbemerkt im Dunkeln manipulieren. Bei der Wiederherstellung kam nun noch dazu, dass ich nicht einmal informiert wurde. Auch nicht beim Einloggen auf meinem Kanal.

Weil YouTube mit verdeckten Karten spielt, kann ich nur spekulieren, dass diese Wiederherstellung mit meiner Beschwerde wegen dem DSGVO-Verstoß im Zusammenhang mit der Video-Löschung zu tun hat. Oder vielleicht auch mit der Abmahnung, die ich Google geschickt habe. Im Wege einer Datenabfrage wollte ich erfahren, was Google (wozu YouTube gehört) gegen mein gelöschtes Video in der Hand hat. Ich erhielt von Google allerdings im Zusammenhang mit der Videolöschung überhaupt keine Daten. Daraufhin habe ich mich bei Google und beim Hamburger Datenschutzbeauftragten beschwert. Google antwortete nicht. Das bin ich schon gewohnt.

Aber es sieht so aus, als hätte Google doch reagiert und mein gelöschtes Video klammheimlich wieder online gestellt. Wieder so eine zwielichtige Aktion. So braucht man keine Position beziehen, braucht auch keine Fehler eingestehen, weicht jeder Auseinandersetzung aus und kann sein manipulatives krummes Spiel weiter spielen. Einfach verabscheuenswert.

Der Weichensteller vor Gericht

Gestern sehe ich das neue Video von Prof. Dr. Rieck, den Spieltheoretiker. Er bestätigt in seiner Analyse des Bundersverfassungsgerichtsurteils zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht was ich vor fast fünf Monaten über den Zusammenhang von Impfpflicht und Gurtpflicht geschrieben habe. Es geht um das Weichenstellerproblem, das im Englischen als trolley problem bekannt ist.

Rieck’s Kritik am Bundesverfassungsgericht ist wirklich treffend. Zum Problem des Weichenstellers, als der Frage, ob und wie man das Leben von Menschen gegeneinander aufwiegen kann und soll, dazu bringt Rieck ein interessantes Argument ins Spiel, und zwar den „Schleier des Nichtwissens“ (Rieck benutzt den englischen Begriff veil of ignorance). Das Gedankenexperiment „Schleier des Nichtwissens“ wurde vom amerikanischen Gerechtigkeitsphilosophen John Rawls (1921–2002; A Theory of Justice, 1971). Die Idee dahinter ist, dass Regeln nur von denjenigen unvoreingenommen auf ihre Gerechtigkeit beurteilt werden können, welche nicht wissen in welcher Rolle sie Regeln ausgesetzt sein würden. Wer weiß, dass er Vermieter ist, der könnte Mietrecht voreingenommen aus Sicht des Vermieters beurteilen und die Belange der Mieter bewusst oder unbewusst unterbewerten. Die Idee des Schleiers des Nichtwissens ist in der echten Welt natürlich nicht vollständig umsetzbar. Aber dieses Argument erklärt warum das Bundesverfassungsgericht als letzte Instanz Entscheidungen auf einer abstrakten Ebene fällen muss, auf welcher der Bezug auf einzelne Personen und Personengruppen oder konkrete Umstände noch nicht möglich ist. Genau das wäre Aufgabe der untergeordneten Gerichte, die sich dann genau auf diese abstrakten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts beziehen könnten.

Hier habe ich Riek’s Video auf rumble hochgeladen. Ich habe es ja selbst erlebt, dass YouTube unbegründet Videos mit eigenständigen Gedanken zum Thema Corona löscht.

Video-Titel: Verfassungsgericht-Urteil zur Impfpflicht – spieltheoretisch analysiert
rumble-Kanal: FelixBerlin

(Bitte teilen Sie mir mit, falls das Video nicht mehr abrufbar sein sollte. Ich habe eine Sicherung.)

Hier ist der Link zu Riek’s Video im Original:

Video-Titel: Verfassungsgericht-Urteil zur Impfpflicht – spieltheoretisch analysiert
YouTube-Kanal:
Prof. Dr. Christian Rieck
(Bitte teilen Sie mir mit, falls das Video nicht mehr abrufbar sein sollte. Ich habe eine Sicherung.)

Gesundheitsregime

Mit der Maske setzt sich ein neues Regime durch

Wo Menschen zusammen leben, da folgen sie Regeln und Gepflogenheiten. Meist machen wir uns das nicht bewusst. Wir sind das so gewohnt, dass es uns gar nicht auffällt. Erst wenn jemand von der Regel abweicht, dann fällt das irritierend auf und man versucht die Ordnung wieder herzustellen. Ich nenne das ein Regime.

Wenn sich die Regeln und Gepflogenheiten aber ändern, dann wachen wir auf. Denn das Gewohnte gilt nicht mehr. Das ist auch richtig so, denn das bedeutet oft eine tiefgreifende Veränderung. Die Koordinaten unseres Zusammenlebens ändern sich. Ein neues Regime kann sich etablieren.

Mit dem „Basisschutz“, der jetzt im Infektionsschutzgesetz verankert werden soll, wird für mich endgültig offensichtlich, dass man hier ein neues Regime durchsetzen will: Ein Gesundheitsregime, unter dem die Umwelt von Krankheitserregern befreit werden soll.

Wie schon in meinem Blogpost zur Impfpflicht will ich die aktuelle Situation mit einem historischen Vergleich verdeutlichen und dazu hundert Jahre zurückblicken.

Vor hundert Jahren hatte die Industrialisierung und Technik den 1. Weltkrieg möglich gemacht. Mit der Spanischen Grippe brach damals die erste weltweite Pandemie aus. Das Automobil war nun so ausgereift, dass es seinen weltweiten Siegeszug antreten konnte. Doch dazu brauchte es auch damals einen „Regimewechsel“: Es brauchte ein neues Regime für die Straßen.

Während früher Menschen und Tiere die öffentlichen Straßen und Plätze bevölkerten, mussten diese nun den Autos weichen. Das ging nicht ohne Konflikte ab. Denn die Pferde scheuten vor den damals knatternden und stinkenden Ungetümen und Kinder und Hühner musste man vor den nie zuvor gesehenen Geschwindigkeiten in Sicherheit bringen.

Dass wir heute Menschen, die sich ohne Fahrzeug im öffentlichen Raum aufhalten als „Fußgänger“ bezeichnen und sie auf den als „Gehweg“ bezeichneten Straßenrand verbannen, das war nicht immer so. Und die Menschen konnten damals in keiner Weise abschätzen, wohin dieses Verkehrsregime führen würde. Autobahnen, Verkehrsampeln und Parkraumbewirtschaftung sind Beispiele dafür, was damals einfach außerhalb des Vorstellbaren lag.

Man könnte auch sagen, die meisten Menschen verschliefen den Regimewechsel. Erst Jahrzehnte später, als das neue Verkehrsregime längst etabliert war, wurden ihnen oder ihren Kindern die Konsequenzen bewusst.

Mit dem „Basisschutz“ soll nun ein neues Gesundheitsregime festgeschrieben werden. Um vor Krankheit geschützt zu sein, will man Krankheitserreger aus dem öffentlichen Raum verbannen. Während Corona-Maßnahmen anfangs als Reaktionen auf die Ausnahmesituation einer Pandemie verstanden werden konnten, geht es jetzt offensichtlich um eine permanente Veränderung. Denn der Begriff „Basisschutz“ kommt ursprünglich aus der Elektrotechnik, wo er den Schutz gegen Stromschlag im Normalbetrieb einer elektrischen Anlage beschreibt. Es geht also nicht um Schutzmaßnahmen für einen Notfall, sondern um Maßnahmen für den „Normalfall“. Vielleicht ist das die „neue Normalität“ von der Politiker wie Olaf Scholz und Jens Span schon im Frühjahr 2020 sprachen.

Während der elektrotechnische Basisschutz vor einer künstlich erzeugten Gefahr (Elektrizität) schützt, soll der Basisschutz im neuen Gesundheitsregime allerdings vor etwas schützen, das uns seit jeher umgeben hat: vor Krankheitserregern.

Wie Menschen und Haustiere im 19. Jahrhundert noch Straßen und Plätze uneingeschränkt bevölkerten, so haben auch Krankheitserreger seit jeher unsere Umwelt bevölkert. In den Aerosolen der Atemluft genauso wie beim Hautkontakt des Handschlags.

Was früher als allgemeines Lebensrisiko galt, nämlich dass man sich mit einer Krankheit ansteckt, das soll jetzt verhindert werden, indem die Gefahrenquelle schon im Vorfeld, also extern beseitigt wird. Genauso war es vor hundert Jahren im Straßenverkehr.

Carl Benz wurde noch bekämpft, als er sein erstes Automobil auf öffentlicher Straße fahren wollte. Seine Frau Bertha unterlief damals im August 1888 in letzter Minute das Verbot, welches sich gegen ihren Mann richtete, und ging so mit ihrer ersten automobilen Fernfahrt in die Geschichte ein. Später wurde der Zusammenstoß mit der „natürlichen“ Bevölkerung dadurch verhindert, dass diese von den Straßen verdrängt wurde. Vorher konnten einem Automobilisten jederzeit Kinder oder Tiere in die Räder laufen. Er musste entsprechend vorsichtig und langsam fahren.

Im heute etablierten Verkehrsregime verbietet man Kindern auf der Straße zu spielen, Hühner werden eingesperrt, Pferde müssen Scheuklappen tragen und Hunde müssen an der Leine gehen. Vor hundert Jahren, als sich das neue Verkehrsregime durchsetzte, da musste man auch Erwachsenen verbieten auf der Straße stehen zu bleiben (und damit den neuen Verkehr zu behindern). Denn das war vorher normal gewesen.

Bezeichnend ist beim neuen Verkehrsregime vor hundert Jahren wie beim heute neuen Gesundheitsregime, dass etwas ursprünglich selbstverständliches nun bekämpft wird. Infektionsschutz gab es schon lange. Allerdings griff der bis 2019 nur sehr selten in unser Leben ein. Mit dem Begriff „Bassisschutz“ wird deutlich, dass sich etwas Grundlegendes ändert.

Nachdem sich COVID-19 nun spätestens mit Omikron als Krankheit offenbart, mit welcher der menschliche Organismus umgehen kann, und nachdem Medikamente nun bekannt und auch offiziell zugelassen sind, kann ein „Bassisschutz“ wie Test- und Maskenpflicht nur bedeuten, dass Krankheitserreger, die seither als selbstverständlich hingenommen wurden, nun unterdrückt werden sollen. Das soll nicht etwa dort intern geschehen, wo Krankheit auftreten kann, also z.B. durch Eigenhygiene (Hände waschen) oder Stärkung der Abwehrkräfte durch entsprechende Lebensweise und notfalls (also im Krankheitsfall) medizinisch z.B. durch Medikamente. Nein, Krankheit soll nun extern bekämpft werden, indem die Erreger von den Menschen fern gehalten werden.

Das ist der Kern des neuen Gesundheitsregimes. Die Maske spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ist ein Symbol des neuen Regimes. Jeder Einzelne nimmt öffentlich Stellung indem er die Maske trägt, oder eben nicht.

Der jetzt geplante „Basisschutz“ ist nicht der erste Schritt in das neue Regime. Impfungen, die auf die Ausrottung einer Krankheit abzielen, verfolgen das gleiche Ziel. Wenn es zur Impfpflicht kommt, wird das gleiche Prinzip angewandt. Die Gesundheit wird nicht dort bekämpft, wo sie ausbrechen kann – also im Menschen selbst – sondern die Umwelt soll erregerfrei werden. Und wer da nicht mitmachen will, der wird gezwungen. Historisch gab es das vor hundert Jahren gegen die Pocken. Praktisch gleichzeitig mit der Corona-Pandemie trat in Deutschland am 1. März 2020 eine Masern-Impfpflicht für Schüler in Kraft. Natürlich war das schon vor Corona geplant. Weil gleichzeitig in Deutschland Schulpflicht herrscht, läuft das auf eine allgemeine Masern-Impfpflicht hinaus.

Wie auch schon beim Kampf um die Straße vor hundert Jahren setzt sich ein neues Regime nicht von einem Tag auf den anderen durch. Es ist ein schleichender Prozess mit Widerständen bei einzelnen Schritten. Die meisten Menschen sind sich der tieferen Zusammenhänge aber nicht bewusst. Die Masern-Impfpflicht war auch ein Testballon. Dabei wurde die Masern-Impfung zur Pflicht während die meisten Kinder in Deutschland sowieso schon aufgrund der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des RKIs gegen Masern geimpft wurden. Dabei kam es zu keinen großen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Dazu mag beigetragen haben, dass Nebenwirkungen der Masern-Impfung selten, milde oder unauffällig sind. Anders sieht es heute bei der Corona-Impfpflicht aus. Die wird kontrovers diskutiert.

Dass der Übergang zum neuen Regime so chaotisch erfolgt – der „Basisschutz“, der nach über zwei Jahren Corona innerhalb weniger Tage ins Infektionsschutzgesetz aufgenommen werden soll, ist Ausdruck davon – zeigt, dass der Regimewechsel selbst Entscheidungsträgern nicht bewusst ist (sofern man keine kollektive Verdunkelung unterstellen will). Vor hundert Jahren war es nicht anders.

In der Rückschau können wir heute erkennen, dass vor hundert Jahren der technische Fortschritt und die Industrialisierung in den Menschen den Wunsch nach unbeschwerter und unbegrenzter Fortbewegung geweckt hat. Heute scheint mir der Wunsch nach unbeschwerter und unbegrenzter Gesundheit der tiefere Grund dafür zu sein, dass die hergebrachten Regeln und Gepflogenheiten in Sachen Gesundheit heute so massiv unter Druck geraten.

Mit moderner Technik scheint es möglich, Lebensprozesse zu kontrollieren. Gentechnologische Impfstoffe und PCR-Tests sind vielleicht heute die prominentesten Vertreter.

Wo sich mehr und mehr Menschen von grundlegenden Lebensprozessen wie der Aufzucht von und Beschäftigung mit Nahrung und Nachwuchs entfernen und entsprechende Aufgaben an Profis abgeben, dort scheint man auch bereit, die eigene Gesundheit aus den eigenen Händen zu geben. Die Beschäftigung mit solchen Prozessen scheint nicht mehr so wichtig zu sein. In früheren Zeiten drehte sich oft das ganze Leben genau darum. Zumindest scheint mir die Bereitschaft für ein neues Gesundheitsregime in Städten und in Ländern solcher entwickelter, moderner Gesellschaften besonders hoch. Eine solches Gesundheitsregime passt darüber hinaus in den größeren Rahmen des Transhumanismus. Wenn Technologie alle Lebensprozesse übernimmt, dann kann menschliches Leid wie Krankheit und Tod überwunden werden, so die Hoffnung dieser Utopie.

Wie es bei der Revolution in der Verkehrstechnik nicht absehbar war, wie sie die Welt verändern würde, genauso können wir heute nicht absehen, welche Auswirkungen ein neues Gesundheitsregime auf unsere Welt haben würde.

Die Umweltbelastung, welche das Streben nach unbeschwerter und unbegrenzter Mobilität verursacht, ist unübersehbar. Die Utopien von Gesellschaften die mittels Technik menschliches Leid überwinden, diese Utopien könnten sich als Dystopien entpuppen. Aldous Huxley beschrieb das in seinem legendären Roman Schöne neue Welt schon 1932.

Gurtpflicht, Impfpflicht und das Trolley-Problem

Ich kenne das Weichensteller-Dilema (im Englischen als trolley problem bekannt) seit meiner Jugend als abstraktes Gedankenspiel und Beispiel für ein ethisches Dilema. Erst viel später ist mir klar geworden, dass dieses Dilema in vielen Entscheidungen versteckt ist, die wir tatsächlich treffen.

Bei der Debatte um die Verantwortung bei möglichen Unfällen von autonom fahrenden Autos, wurde mir der Zusammenhang zuerst bewusst. Die Funktionsweise und Entscheidungsstruktur autonom fahrender Autos ist allerdings so komplex, dass ein direkter Vergleich mit dem Weichensteller-Dilema schwer fällt. Durch die Diskussion um eine Impfpflicht gegen COVID-19 erscheint mir die Parallele nun klar und deutlich.

Ein Zug fährt auf eine Gruppe Menschen zu und kann nicht mehr gestoppt werden. Soll der Weichensteller den Zug umleiten und damit die größere Anzahl Menschen auf dem Gleis der ursprünglichen Zugroute retten, aber dabei eine kleinere Anzahl anderer Menschen opfern?

Schematische Darstellung des Weichensteller-Problems von McGeddon, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Bei der Gurtpflicht haben wir ein im Prinzip das gleiche Dilema. Auf den ersten Blick schützt der Sicherheitsgurt vor schweren Verletzungen, bis hin zum Tod. Statistisch und logisch ist das ganz sicher so. Es ist aber unbestreitbar, dass der angelegte Sicherheitsgurt in einigen Fällen zu schwereren Verletzungen führt. Unser Physiklehrer erzählte uns am Technischen Gymnasium, dass er sich in einem Unfall wegducken konnte, weil er nicht angeschnallt war. Es gibt auch Berichte, bei den Unfallopfer aus dem Auto geschleudert wurden und überlebten, weil sie nicht angeschnallt waren. In solchen Fällen hätte der Unfall angeschnallt tötlich sein können. Bei tausenden von Autounfällen treten auch diese seltenen Fälle zweifellos tatsächlich ein.

Bei der Gurtpflicht, entscheidet sich der Gesetzgeber also klar für das Umstellen der Weiche. Obwohl, das Gurt-Problem hier noch etwas anders gelagert ist, als das Weichensteller-Problem: Die Menschen auf den Gleisen können nicht auswählen. Beim Sicherheitsgurt kann sich dagegen jeder selbst entscheiden, welches Risiko er eingehen will. Da ist es unverständlich, warum man mit einer Gurtpflicht den Menschen die Freiheit nimmt zu entscheiden, welches Risiko sie eingehen wollen. Die Überlastung des Gesundheitssystems kann es nicht sein. Es gibt unzählige Verhaltensweisen, welche die Gesundheit gefährden oder sie fördern, und die nicht reglementiert werden, obwohl hier zum Beispiel ein Rauch- oder Alkoholverbot kein neues Risiko nach sich ziehen würde.

Bei der Impfpflicht haben wir wieder das gleiche Problem, wie bei einer Gurtpflicht. Angenommen, eine Impfung schützt wirksam, dann verhindert sie Krankheit bei vielen, während andere, wenige (hoffentlich!) durch die Nebenwirkungen der Impfung zu Schaden kommen. Auch hier gibt es Todesfälle auf beiden Seiten. Und auch bei der Impfpflicht weiß man – wie bei der Gurtpflicht – vorher nicht, wen die Entscheidung wie treffen wird.

Interessanterweise war der Streit um die Einführung der Gurtpflicht weniger heftig als der heutige um die Impfpflicht gegeg COVID-19. Zwei Aspekte machen die Frage der COVID-Impfung kontroverser: Erstens kann das Anlegen des Sicherheitsgurts – anders als eine Impfung – rückgängig gemacht werden. Zweitens sollte mit der COVID-Impfung eine Herdenimmunität, wie genau bei den Massern, erreicht werden. Das Argument ist: Mit der individuellen Entscheidung für oder gegen die Impfung gefährdet oder schützt man auch andere. Die Hoffnung auf eine Herdenimmunität wird allerings mit jeder neuen Virusvariante und jedem neuen Impfversagen kleiner.

Bei der Gurtpflicht und bei der Impfpflicht wird die Freiheit des Einzelnen eingeschränkt. Das ist ein Aspekt, der beim Weichensteller-Problem gar nicht auftritt. Während das Weichensteller-Problem bis heute kontrovers diskutiert wird und Zustimmungsraten für die eine oder andere Entscheidung schon durch kleinste Änderungen in diesem Gedankenexperiment stark schwanken, wurde die Gurtpflicht trotz Freiheitseinschränkung ohne große gesellschaftliche Auseinandersetzung eingeführt. Bei der Impfpflicht ist das jetzt anders.

Fazit

Dass um die Impfpflicht heute kontroverser gestritten wird, als damals um die Gurtpflicht, das gibt mir Hoffnung. Das Bewußtsein darüber, was Freiheit bedeutet, und wann sie eingeschränkt wird, das scheint zu steigen.

Impfpflicht verschärft die Situation

Schon als in Deutschland eine Masern-Impfpflicht für Lehrkräfte eingeführt wurde, habe ich nicht mitgemacht.

Nun wird eine Corona-Impfpflicht für medizinisch-pflegerische Berufe diskutiert. Das wird die Lage verschärfen, statt zu entspannen. Es reicht nicht, dass während Corona bereits tausende Krankenhausbetten abgebaut wurden. Obwohl es an Pflegekräften fehlt, werden durch eine Impfpflicht Pflegekräfte aus diesen Jobs gedrängt. Eigentlich sollten wir alle jeden willkommen heißen, der hier arbeiten will und kann. Stattdessen werden die Hürden höher gelegt. So erzeugt man künstlich noch mehr Mangel. Seitdem sogar offiziel wirksame Medikamente gegen COVID-19 zugelassen sind macht eine Impfpflicht für Plegekräfte keinen Sinn.

Hier teile ich dazu eine Video-Mitteilung von Rechtsanwalt Alexander Bredereck. Er hat diese Video-Mitteilung gestern, am 19. November 2021 auf seinem YouTube-Kanal Fernsehanwalt veröffenticht. Weil die Zensur-Eskarpaden von YouTube unberechenbar geworden sind habe ich die Video-Mitteilung auf Rumble nochmal hochgeladen:

Video-Titel: Impfpflicht in Gesundheit/Pflege – das wird übersehen! krass
YouTube-Kanal: FelixBerlin
(Teilen Sie mir mit, falls das Video nicht mehr abrufbar sein sollte. Ich habe ein Backup.)

Hier die ursprüngliche Video-Mitteilung auf YouTube:

Video-Titel: Impfpflicht in Gesundheit/Pflege – das wird übersehen! krass
YouTube-Kanal: Fernsehanwalt

Zensur

Über die Zensur bei YouTube habe ich hier schon öfters berichtet. Seit Corona wird das auch so offensichtlich betrieben, dass es nicht mehr zu bestreiten ist, wie die Mächtigen nun im Gewand der Vertragsfreiheit zensieren. Und das wird immer schlimmer. Und YouTube ist hier nicht mal der faschististe Player, sondern nur der größte (faschistisch im dem Sinne von politischer Einflussnahme der Wirtschaft, wie ich hier gebloggt habe). vimeo löschte gleich meinen ganzen Kanal und informierte mich nicht mal. Erst auf Nachfrage wurde mir lapidar mitgeteilt, dass angebliche „medizinische Falschinformation“ der Grund gewesen sei.

Hier möchte ich aber auch einmal von einer positiven Entwicklung berichten, und zwar bei WordPress, wo ich diesen meinen Blog betreibe.

Je nach Anzeige-Gerät (Smartphone, Tablet oder Desktop/Laptop) werden rechts oder oben in meinem Blog Kategorien eingeblendet. Diesen Kategorien ordne ich meine Blogposts zu. Und da gibt es auch eine Kategorie namens Corona. Außerdem kann man zu jedem Text Schlagworte eingeben, so kann der Text durch Suchalgorithmen besser zugeordnet und von Lesern besser gefunden werden.

Mit dem Wort Corona (genau wie COVID-19) hatte ich vor etwa einem Jahr allerdings ein Problem. WordPress verhinderte, dass ich dieses Wort in meinem eigenen Blog verwenden konnte. Mir wurde eine Meldung angezeigt, dass für das Thema nicht qualifiziert sei. Man kann zu jedem beliebigen Thema bloggen. Aber wenn das Thema WordPress zu heikel erscheint, dann lässt WordPress solche Meinungsäußerungen automatisiert unterdrücken.

Nun ist mir vor ein paar Tagen aufgefallen, dass ich das Wort Corona nun auch ohne Qualifikation bei WordPress verwenden kann. Also einmal eine positive Entwicklung. Fragt sich nur auf welchem Niveau wir uns bewegen. Vor Corona wäre mir sowas nicht mal im Traum eingefallen.

Ungeimpfte ≠ Nicht-Impfer

Während die Antworten auf meine Anfragen nach Krankenversicherungstarifen für Nicht-Impfer noch eindrudeln, habe ich schon eines aus der Aktion gelernt:

Ein Ungeimpfter ist nicht das gleiche wie ein Nicht-Impfer.

Ungeimpfte sind bei allen antwortenden Krankenkassen willkommen. Bei vielen Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) können sie sogar einen Bonus bekommen, wenn sie sich gegen Corona impfen lassen. Diesen Bonus bekommen bereits gegen Corona vollständig Geimpfte nicht mehr.

Nicht-Impfer bekommen dagegen diesen Impf-Bonus nicht.

Leider hatte ich in meinen Anfragen an die Krankenkassen oft den Begriff Ungeimpfte an Stelle von Nicht-Impfer verwendet. Manchmal kommt es schon sehr auf die Wortwahl an.

Nichtsdestotrotz wurde aus den allermeisten Antworten klar, dass die Krankenkasse Nicht-Impfern keinen Rabatt einräumt. Die allermeisten Versicherer verstecken sich hinter gesetzlichen Vorgaben. Nur die Continentale BKK bezieht klar Stellung pro Corona-Impfung. Angeblich hat sie hohe Kosten durch Corona-Erkrankungen Ungeimpfter.

Der feine Unterschied zwischen einem Ungeimpftem und einem Nicht-Impfer beschreibt aber auch auf einen wichtigen Unterschied für die Bonusprogramme der Gesetzlichen Krankenkassen. Ungeimpft-sein ist eine Eigenschaft, ein Zustand, ein Status: der Impf-Status. Gesetzliche Krankenkassen dürfen ihre Mitglieder mit unterschiedlichen Eigenschaften nicht unterschiedlich behandeln. Das ist das Solidaritätsprinzip. Auch Junge und Alte zahlen den gleichen Beitrag. Nicht-Impfer-sein ist dagegen ein Verhalten. Man verzichtet darauf, sich impfen zu lassen. Vielleicht könnte man im gesetzlichen Rahmen der GKV so etwas wie ein Checkheft bekommen, so wie bei der Zahnvorsorge: Wer mehrere Jahre kontinuierlich von seinem Hausarzt am Jahresende einen Stempel dafür abgeholt hat, dass er sich das vergangene Jahr nicht hat impfen lassen, der bekommt dann nach vielleicht 3 Jahren einen kleinen Bonus von der Krankenkasse, und nach 5 Jahren einen größeren…

Schock: Mehr Tote durch Impfungen als durch Covid-19 in Taiwan

Screenshot des Zeitungsartikels „Schock: Mehr Tote durch Impfungen als durch Covid-19 in Taiwan“ (Wochenblick, 15. Oktober 2021)

Diese Meldung wurde mir am 16. Oktober über Telegram zugespielt. Zwei Freunde aus Taiwan haben mir die Richtigkeit des Artikels unabhängig voneinander bestätigt. Es ist keine Ente.

Der Zeitungsartikel vom 15. Oktober stammt vom österreichischen Wochenblick. Der Wochenblick verweist seinerseits auf einen englischsprachigen Artikel von Medical Trend. Dort finden sich auch Auszüge aus den offiziellen taiwanischen Dokumenten. (Bitte teilen Sie mir mit, falls einer der Artikel nicht mehr abrufbar sein sollte. Ich habe Kopien.)

Es ist in Taiwan nun also offiziell tötlicher, sich gegen Corona impfen zu lassen, als darauf zu verzichten. Denn selbst wenn die Impfung 100% vor Covid-19 schützen sollte, ist das Risiko an der Impfung zu sterben höher als das Risiko, sich irgendwann mit Corona anzustecken und dann daran zu sterben. Und dabei sind schon mehr Menschen an der Impfung gestorben, obwohl viele noch gar nicht oder noch nicht vollständig geimpft sind.

Falls die Impfung das Coronavirus an der Ausbreitung hindert (was mittlerweile sehr in Frage steht), und nicht nur den Krankheitsverlauf mildert, dann sinkt das Risiko, sich anzustecken auch für Ungeimpfte mit jedem Mitbürger, der sich in Taiwan impfen lässt. Da Taiwan erst im Sommer 2021 begonnen hat, breit gegen Covid-19 zu impfen, wäre das Risiko einer tödlichen Covid-19-Infektion noch niedriger, als die Zahlen indizieren. Zudem haben sich sehr viele der 844 Corona-Toten, die Taiwan zu beklagen hat (Stand 7. Oktober 2021), auserhalb des Landes angesteckt. In Taiwan selbst verbreitet sich das Virus so gut wie gar nicht.

Wer sich nun in Taiwan also noch impfen lässt, der dürfte dies nur noch aus altruistischen Gründen tun, oder auf Grund sozialen Druckes. Man kann das auch soziale Disziplin nennen. Taiwaner sind ja sehr diszipliniert.

Leider wurde diese Meldung in Taiwan nur von wenigen Medien aufgegriffen. Es ist wie bei uns in Deutschland. Alles, was ein kritisches Licht auf das Impfen wirft, wird lieber übergangen. So wird eine mündige Entscheidung des Bürgers dort wie hier millionenfach verhindert.

Warum finden wir gerade in Taiwan so viele Impftote? Von den 848 Impf-Toten wurden 826 (97%) mit den Präparaten von AstraZeneca oder Moderna geimpft, nur 22 der mit einem taiwanischen Präperat. Folglich müssten Impftote in vergleichbarem Umfang weltweit auftreten. Ich nehme an, in Taiwan werden die Impffolgen gründlicher untersucht und registriert. Woanders werden die Impftoten nicht gefunden, weil nicht gesucht wird. Taiwans außerordentliche Gründlichkeit beim Umgang mit der Corona-Pandemie ist ja unumstritten.

Wir stecken uns nicht alle gleich an

Heute hat der Spieltheoretiker Prof. Christian Rieck in seinem YouTube-Video über die Corona-Modell-Rechnungen gesprochen und warum die statistischen Zahlen so stark vom Standardmodell, dem SIR-Modell abweichen:

Videotitel: Fehler in den Corona-Modellen (Modifizierung des SIR-Modells)

Prof. Rieck bestätigt, was ich schon lange vermutet habe: Wenn wir uns nicht alle gleich leicht anstecken, wir für das Corona-Virus also unterschiedlich empfänglich sind, dann knickt das anfangs nahezu exponentielle Wachstum der Infizierten viel schneller ab und die Zahlen gehen wieder runter. Genau wie es in Deutschland war, wie es aber auch weltweit immer wieder zu beobachten ist. Was ich schon im Anfang Juli geschrieben habe, wird nun bestätigt: Nur wenige Menschen werden von Corona krank.

Wenn sich nur wenige Menschen sehr leicht anstecken können, die anderen aber schwer (oder gar nicht), dann stecken sich diese wenigen besonders empfänglichen Menschen schnell an. Wenn sich diese wenigen Menschen aber bereits angesteckt haben, dann geht die Ansteckungsrate stark zurück, weil nur noch Menschen übrig sind, die sich eben schwerer (oder gar nicht) anstecken lassen. Die Frage ist dann, warum stecken sich manche sehr leicht an, andere aber nicht.

Neben Unterschieden bei der Häufigkeit der Kontakte zwischen den Menschen führt Prof. Rieck Kreuzimmunitäten als mögliche Ursache für ein stark unterschiedliches Ansteckungsrisko an. Für mich erklären Biologisch Notwendige Abläufe, wie sie in der Universalbiologie und Neuen Medizin / Germanischen Heilkunde beschrieben werden, diese starke Empfänglichkeit für die Krankheit bei einigen Menschen sehr viel besser: Diejenigen, die sie gerade brauchen, nehmen die Viren in ihren Organismus auf. Für die anderen sind sie ungefährlich.

Das Phänomen, dass sich manche Menschen leicht anstecken und andere einfach nicht krank werden, das gibt es nicht erst seit Corona. Man kennt es von allen möglichen ansteckenden Krankheiten. Die jährliche Grippewelle ist vielleicht das offensichtlichste Beispiel dafür. Manche Menschen werden einfach nicht krank, obwohl sie mit Erkrankten intensiv zusammen leben. Andere stecken sich bei der ersten Chance sofort an. Warum diese Tatsache im Standard-Modell für Epidemien, im SIR-Modell, nicht berücksichtigt wird, das ist schon erstaunlich.